Kanaren Tag 3: Lanzarote

Heute steht ein Tagesausflug nach Lanzarote an.

geschrieben von Janni Sonntag, 14. Dezember 2014 um 23:39 UhrDarstellungsfehler möglich

(Dies ist die Fortsetzung der Reihe, die ich im August über meinen Urlaub auf Fuerteventura im April angefangen habe.)

Um 6:55 geht es los nach Lanzarote. Der Bus hält mehr oder weniger direkt vorm Hotel. Nachdem wir noch ein anderes Hotel abgehakt haben, fahren wir Richtung Norden nach Corralejo. Da die Reiseleiterin in ihrem eigenen Auto fährt, gibt's im Bus keine Infos über die Strecke, die uns unter anderem durch den Hafen von Puerto Del Rosario führt, in dem die Aida Blu vor Anker liegt. Anschließend fahren wir durch die Dünen von Corralejo, in denen mittendrin ein Riu-Hotel steht, wo wir noch Leute abholen. Das zieht sich jedoch hin.

Der Bocayna Express, so heißt das nach der Meerenge benannte Schiff, ist zu spät, etwa 20 Minuten. WLAN soll's da drauf geben, geht aber nicht.


An Bord des Bocayna Express

Ich kaufe mir was zu trinken. Ein halber Liter Wasser kostet 1,10.


Playa Blanca heißt dieser Ort, dessen Name „weißer Strand“ bedeutet. Das ist aber ganz offensichtlich Ironie. Allgemein gibt es keine wirklichen Strände in Lanzarota. Auch insgesamt hat Fuerteventura mehr Strand als alle anderen kanarischen Inseln zusammen.

Auf Lanzarote fahren wir erstmal nach Norden. Im Osten sind Vulkanberge. Zuletzt gab's hier bis 1736 sechs Jahre lang einen Ausbruch, seit dem Abend des 1. September 1730. Auf Fuerteventura ist der letzte Ausbruch 8.000 Jahre her, auf El Hierro ist gerade 3 Kilometer vor der Küste ein Vulkanausbruch 70 bis 80 Meter unterm Meer.

Die Asche vom Vulkanausbruch ist fruchtbar und Grundlage der Landwirtschaft. Wir fahren durch den kleinen Ort Yaiza, benannt nach einem Mädchennamen und berühmt für Sauberkeit.

Die ganze Insel ist beeinflusst durch den Künster César Manrique. Etwa so, wie ganz Barcelona durch Antoni Gaudí einflusst ist.

Wie kommen vorbei an den Ferienanlagen Puerto Calero und Puerto del Carmen, dem Ort Macher und Tequise. Das ist das erste spanische Dorf, der Name kommt aber von der letzten Prinzessin der Ureinwohner.

Benannt wurde die Insel übrigens nach einem hier gestrandeten Italiener. Dieser errichtete einen Turm, den ein anderer zur Festung Santa Barbara ausgebaut hat. Dort und in Höhlen und Tunnels haben sich die Einwohner der Insel vor Piraten versteckt. Der Spitzname der Leute von Lanzarote ist daher auch „die Kaninchen“.

Wir fahren zum höchsten Punkt der Insel. 671 Meter hoch ist er. Dort steht eine Radarstation mitten im Neben. Die Radarstation sollte laut Regierung besonders gut getarnt sein. Allerdings wurde die glänzend gestrichen, sodass man sie perfekt auch aus weiter Entfernung erkennen kann.

An der Straße stehen Agaven. Bevor eine Agave stirbt, treibt in der Mitte eine Art Baum aus. Dieser lässt Ablegen fallen und stirbt dann auch. Die Bäume werden auch als Weihnachtsbaum verwendet.


Radarstation

Das Tal der 1000 Palmen hat kaum Palmen. Der Name stammt aus dem 16. Jahrhundert und zu der Zeit gab es hier noch Palmen. Aber dann kam ein pyromanischer Pirat und hat alles abgebrannt. Auch einige Kirchen mussten dran glauben. Im Tal gibt es auch eine Ausstellung zum Menschen Manrique (als Gegenstück zu der Kunst Manriques).


Tal der 1000 Palmen

Wir fahren zu einem Aussichtspunkt zu den kleineren Inseln im Norden. Nebel steigt von unten hoch auf die Ebene.


La Graciosa ist die kleinste bewohnte Kanareninsel.

Nächster Halt sind die Jameos del Agua und das Haus der Vulkane. Das ist ein Ort, der ebenfalls von Manrique gestaltet wurde. An diversen Stellen ist Wasser sichtbar, das durch Tunnel mit dem Meer verbunden ist.


Diese Wasserstelle kann man am besten von der Herrentoilette aus sehen.


Die vielen weißen Punkte sind keine Auswirkungen eines Head-and-Shoulders-Boycotts sondern Krebse.


Der Krebs (munidopsis polimorpha) kommt eigentlich nur in 2 Kilometern Tiefe im Meer vor. Was er dann hier macht, ist völlig uklar


Das Wasser ist ansonsten sehr klar.


In einem Loch befinden sich viele Muscheln.


In dem künstlichen Schwimmbecken durfte man früher mal baden. Heute geht das aber nicht mehr.


Da Vulkangestein Schall gut absorbiert, wurde eine Konzerthalle in das Gestein gehauen.


Im Haus der Vulkane sind Vulkane der Erde durch LEDs dargestellt. Man kann mit den Lichtschaltern auf dem Pult diverse Kriterien aussuchen (z.B. ausgebrochen in den 80ern), und die Vulkane, auf die das zutrifft, leuchten dann auf.

Wir essen von Punta del Mujeres. Der Ort hat Sportgeräte für Senioren an den Straßenrand gestellt. Genutzt werden die erwartungsgemäß nicht.

Wir kommen am Haus zu Manriques Kunst vorbei und fahren durch die Orte San Bartholome und Mozaga, vorbei am Bauernmonoment (dazu gehört auch ein Museum und ein unterirdische Restaurant) und durch Tao. Tao ist ein Ort, der voll sinnloser Ampeln ist. Höchstwahrscheinlich ist Tao Partnerstadt von Oldenburg in Oldenburg.

Unser Ziel ist der Timanfaya-Nationalpark. Dessen Logo ist ein ein Teufel, entworfen von – na wem wohl – César Manrique. In dem Nationalpark gibt es 100 Vulkane mit 300 Kratern. Es werden Experimente mit der vulkanischen Hitze gemacht:

  1. Es werden Kiesel vom Boden an die Zuschauer verteilt. Die Kiesel sind heiß. Nicht außerordentlich heiß, aber man kann sie nicht ewig in den Händen behalten.
  2. Gestrüpp wird über ein Loch mit heißer Luft gehalten. Das Gestrüpp entzündet sich nach einigen Sekunden.
  3. Wasser wird in Rohre gegossen und kommt nach wenigen Sekunden mit lautem Puffen als Wasserdampf wieder heraus.


Das Video zeigt die oben genannten Punkte 2 und 3.

Anschließend fahren wir über eine spezielle Route durch die Vulkanlandschaft, die nur Busse befahren dürfen. Dazu gibt es eine spezielle CD, die Erklärungen zu den Dingen gibt, die man gerade sieht.


Diese Felsformation heißt Ornito, das bedeutet „Ohren“.


Vulkanlandschaft

Letzter Stopp ist das Weinanbaugebiet La Geria. Die Rebsorte kommt von Kreta und heißt Mossaria. Manchmal kommt Sand aus Afrika rübergeweht.


Wer will, konnte hier Wein probieren. Ich trinke aber keinen Alkohol.

Danach geht es zurück zum Schiff und dann ab ins Hotel.


Nein, das ist kein Massengrab. Das ist ein Feld für Wassermelonen.


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Kanaren Tag 4: Lobos und Llanos

Wie fühlt man sich, wenn man glaubt, auf einer einsamen Atlantikinsel übernachten zu müssen?

geschrieben von Janni Montag, 15. Dezember 2014 um 02:09 UhrDarstellungsfehler möglich

Da beide Betten zu hart sind (auf dem Rücken schlafen geht gerade so, auf der Seite tut mir nach 10 Minuten der Rücken weh), habe ich heute auf dem Sofa geschlafen. Es ist für mich (natürlich) etwas zu kurz, aber na ja. Rücken oder Knie? Was ist einem lieber? Heute war's der Rücken.

Afrikanischer Markt

Heute ist Markt in Caleta de Fuste. So richtig afrikanisch ist der nicht, es gibt zumeist den üblichen Touristenkram: Shirts, Tücher, Uhren, Sonnenbrillen und sowas halt. Außerdem gibt es Holzplatten, die man zu Körben "ausklappen" kann, und einen Stand für Ausflüge. Da ich eigentlich morgen die Fuerteventura-Tour buchen wollte, aber vielleicht dazu nicht rechtzeitig zur Buchung vom Oasis Park ins Hotel zurück komme, setze ich mich da hin. Es gibt da einen Ausflug, von dem ich noch nicht gelesen habe. Der Verkäufer ruft da an, aber sie machen erst ab zwei Personen einen Transfer von so weit nördlich. Also doch der Ausflug, den ich davor schon haben wollte. Der Typ ist allerdings etwas schwer zu erreichen, daher zieht sich der Kram etwas hin. Gemeinsam mit meinem Zögern, mich zu entscheiden, habe ich damit deutlich länger auf dem Markt verbracht, als ich vorhatte. Der zweite Punkt auf der heutigen Tagesordnung rückt in einige Ferne:

Lobos

Lobos, wörtlich „Wölfe“, ist eine Insel, benannt nach Seewölfen, dem spanischen Ausdruck für Seehund, genauer Mönchsrobbe. Es ist wie mit dem Tal der 1000 Palmen – der Namensgeber ist schon seit Ewigkeiten nicht mehr am Start, weil er von Kolonialisten ausgerottet wurde.

Auf jeden Fall verpasse ich den Bus um kurz nach 10 und muss einen später nehmen. Eigentlich wollte ich nämlich um 12 nach Lobos rüber und um 13:45 zurück. Um 12:25 bin ich am Hafen von Corralejo. Ich frage bei Ticketschalter, wie lange die Cueva de Llanos (Höhle) offen hat, mein zweites Ziel. Aber die soll wohl letztens wegen Einsturzgefahr geschlossen worden sein. Das Touristenbüro im Ticketschaltergebäude, wo gestern ein Zettel über die Schließung hing, hat heute wirklich geschlossen. Das andere finde ich irgendwie nicht. Daher kaufe ich mir ein Getränk bei Hiperdino wozu ich Zugang zu deren WLAN bekomme. Ich kann aber auch im Internet nichts über die Schließung der Höhlen finden. Egal, erstmal nach Lobos. Auf meinem Weg zu Ticketschaltergebäude komme ich an einem einem kleinen Häuschen vorbei, das neben der 15-minütigen Überfahrt für 15 Euro auch 45-minütige "Minikreuzfahrten" mit Freigetränk für 18 anbietet. Das lässt sich auch kombinieren für insgesamt 18 Euro. Hört sich nach einem Deal an. Also hin da, es sind nur noch wenige Minuten Zeit.


In diesem Blumentopf wächst ein Katzengewächs.

Das Glasbodenboot legt pünktlich um 13 Uhr ab. Es gibt zwei Schächte, die den Glasboden darstellen. Man kann allerdings wenig dadurch sehen. Am Ende der Minikreuzfahrt werden Fische gefüttert.


Fische


Mole von Lobos


Hafen von Lobos

13:50 bin ich auf Lobos. Ich gehe im Uhrzeigersinn um die Insel. Zuerst komme ich zum Badestrand, der in einer Bucht liegt. Zeit zum Baden.


Strand von Lobos

Anschließend besuche ich die Ruinen der Saline.


Salinas de Marrajo


Salinen-Windrad

Irgendwie verlaufe ich mich. Als ich wieder auf dem Pfad bin, sind nur noch 51 Minuten übrig und ich hab noch kaum was von der Insel gesehen. Ich laufe also zum Leuchtturm am anderen Ende. Unterwegs kommen Wächter auf einem Quad vorbei und sagen wir, dass ich spät dran bin. Ich laufe dennoch weiter zum Leuchtturm.


Es ist 15:29 und ich bin 3,5 Kilometer von der Mole entfernt. Da hilft nur Laufen. Nichts wie los. Dennoch müssen ein paar Fotos sein.


Immer wieder bekomme ich Panik, dass ich mich verlaufen habe, insbesondere als ich am Hafendorf vorbei komme, von dem ich nicht dachte, dass es auf dem Weg liegt. Die Mole und das Hafendorf sind nämlich deutlich auseinander gelegen.

Allerdings erreiche ich die Mole exakt pünktlich und völlig außer Atem. Das Schiff legt um 16:03 ab. Obwohl es ein anderes Schiff ist, bekomme ich mein noch nicht genutztes Freigetränk.

Am Hafen suche ich wieder das Touristenbüro und werde fündig. Es hat jedoch geschlossen. Also gibt es nur eine Möglichkeit herauszufinden, ob die Höhlen offen haben: hingehen. Das Bussystem von Fuerteventura zeigte mal wieder seine Abscheulichkeit. Es halten nur manche Busse in Corralejo an der Mole. Für die anderen muss man erstmal 1,40 für ein Ticket zum ZOB bezahlen. Dann für weitere 1,40 nach Villaverde. Da muss ich dann erst mal wieder laufen. Die Höhlen liegen nämlich etwa 1,5 km vom Ort entfernt ... und haben zu. Auch ein Pärchen in einem Auto muss das gerade feststellen. Dass die Höhlen bei Einsturzgefahr geschlossen haben, OK. Aber warum hat das dumme Infozentrum dann auch zu?

Ich kaufe mir im Ort etwas zu trinken und fahre dann mit dem Bus nach Corralejo und dann nach Hause. Vorher kaufe ich mir aber eine Buskarte. Dadurch kosten Busfahrten 30% weniger.


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Kanaren Tag 5: Im Süden Fuerteventuras

Morro Jable, Stern des Südens!

geschrieben von Janni Montag, 15. Dezember 2014 um 13:38 UhrDarstellungsfehler möglich


Sie verschenken

Afrikanischer Markt

Heute ist Markt im Oasis Park in La Lajita. Die Busse des Parks bringen einen kostenlos hin. Die Bushaltestelle ist im Hotel gegenüber. Allerdings passen, was mir von Anfang an klar war, nicht alle Leute da rein (in Spanien scheint man nicht stehen zu dürfen). Der Busfahrer ruft irgendwo an und gestikuliert wild, bevor es losgeht. Ich fühle mich etwas schlecht, hier einfach kostenlos mitzufahren, obwohl ich erst morgen in den Park will. Der Markt kostet nämlich keinen Eintritt.

Auf dem Markt gibt es dann neben dem Touristenzeug auch Obst und Gemüse zu kaufen. Es gibt außerdem einen Drexler und einen Zeichner und eine Frau, die lediglich einen Wurf Welpen verschenken möchte.





Ich kaufe nichts und gehe nach Costa Calma. Das sind allerdings nicht wie im Prospekt des Parks behauptet 5 Kilometer sondern 7. Es ist extrem bergig und schwer zu laufen. Ich schaue mir einige Ruinen neben der Straße an.


Bis nach Costa Calma ist es noch eine ganz schöne Ecke, und da bin ich schon etwa zwei Kilometer gelaufen.


Costa Calma ist überall, du hast keine Wahl!

Auch in Costa Calma ist gerade Markt, aber der einzige Markt, der mich gerade interessiert, muss schon ziemlich super sein. Also schnell was zu trinken kaufen, bevor es mit dem Bus weiter geht. Ich kaufe ein Ticket nach Esquinza für 1,05. Die Leute, die nach Morro Jable fahren, zahlen 2,65.


Rund um Costa Calma finden Straßenbauarbeiten statt. Hier wird eine Brücke gebaut, derzeit muss man aber noch über die Straße fahren, die sich unten durch schlängelt.

Mir wird bald klar, dass ich viel zu weit gefahren bin und als schon das Ortsschild für Morro Jable kommt, steige ich aus. Der Busfahrer hat mir unterwegs auch die Abfahrtszeiten in Morro Jable aufgeschrieben.

Ich gucke mir das Hotel an, wo ich vor 17 oder 18 Jahren das letzte Mal auf Fuerteventura war. Davor haben Leute aus Steinen Liebesbotschaften gelegt.

Dann gehe ich nach Morro Jable. In einem Supermarkt kaufe ich mir einen Apfel. Vor dem Laden sind Hörnchen. Die sind ganz wild und versuchen an mir hochzuklettern. Ich setze mich hin und gebe einem den Griebsch des Apfels.


Griebschgrabscher-Atlashörnchen


Das Atlashörnchen frisst meinen Griebsch.

Anschließend gehe ich einen Weg entlang, der mir aufgrund der Kanarienvögel in Erinnerung geblieben ist. Der Vogelpark daneben ist wohl pleite, denn er sieht sehr zerfallen aus. Davor läuft ein ziemlich seltsamer Vogel herum.


Wer weiß, was das für ein Vogel ist, kann sich ja in den Kommentaren melden.

Ich gehe am Strand baden und fahre dann mit dem Bus zurück zum Park.


Morro Jable vom Strand aus gesehen. Recht und links in dem Grünzeug wohnen noch mehr Atlashörnchen.

Der Bus weier zum Hotel fährt um 18:00, ich bin aber schon 16:45 da. Der Souvenirladen hat schon zu und wurde mit einem lebensgroßen Plüschesel verbarrikadiert.


Eselmon blockiert den Weg! Pokéflöte benutzen?

Erstmal in den Schatten setzen, denn ich habe Sonnenbrand auf den Schultern. Schon seit gestern, und heute ist es noch schlimmer geworden, obwohl ich die Stellen besonders gut eingekremt habe. Morgen werde ich mit Halstuch rumrennen.

Im Bus läuft ein deutschsprachiger Radiosender aus dem Süden der Insel. Er wird moderiert von Petra. Petra ist eine Computerstimme...


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Vermischtes Janni World Tour Zweitausendfastfünfzehn

Muss... Schatz... Besuchen!

geschrieben von Janni Mittwoch, 31. Dezember 2014 um 19:02 UhrDarstellungsfehler möglich

Es ist mal wieder Zeit zum Besuchen von Freunden aus dem Internet, die ich unabhängig vom Geschlecht als „Schatz“ bezeichne. Das habe ich von einigen Leuten, mit denen ich Guild Wars gespielt habe. Aber no homo!

Diesmal sind Fridolina (Name der Redaktion immer noch bekannt) und VPO dran. Von Fridolina stammt auch der Titel dieses Posts.

Fridolina

Ursprünglich wollte ich mit dem Fernbus fahren, letztendlich ist es dann doch die Bahn geworden.

Mit dem Semesterticket geht es nach Osnabrück. In Bremen habe ich 28 Minuten Aufenthalt und somit eigentlich genug Zeit, um mal eben vom Bahnhof zu McDonald's, Rührei kaufen und wieder zurück zum Bahnhof. Aufgrund von Verspätung beschränkt es sich auf 18 Minuten und die wurden auch richtig knapp. Dennoch bekomme ich noch den Zug nach Osnabrück und bin pünktlich da. Und das soll dann auch der einzige pünktliche Zug sein.

Von Osnabrück nach Saarbrücken (kein Gewitter!) habe ich bei Ltur 27 Euro bezahlt. Fernbus hätte 21 gekostet, aber 3 Stunden in Frankfurt rumhängen muss man nicht haben. Von Bremen aus zu fahren, hätte übrigens 89 Euro gekostet, die Fahrkarten einzeln zu kaufen immerhin 44. Das Preissystem der Bahn hat nicht umsonst einen eigenen Wikipedia-Artikel. Aber wozu hat man denn Semestertickets?


Vandalismus am Anti-Vandalismus-Plakat (welch Ironie!):
Süßer Typ, fieses Hobby (=Vandalismus) – Dieses Plakat ist etwas lame. (Und etwas sehr ausgebleicht auch noch.)


Der Zug hatte vermutlich deshalb Verspätung, weil man spontan noch die V1 zwischen 1. und 2. Klasse gekoppelt hat. Kein Wunder, dass Deutschland immer die Kriege verliert, wenn die Vergeltungswaffen zu spät an der Front sind.


Der Kirchlintler Kinderhort hat diese Sparschweine für einen Wettbewerb der Sparkasse dekoriert. Fridolina gefiel das blaue Schwein so gut, dass sie eine Kopie geschenkt bekommt.

Auf jeden Fall hat mir das tolle System ganze 4 Minuten Umsteigezeit in Dortmund Hbf (für Juli: Lüdenscheid-Nord Hbf) gegönnt. Als der ICE in Osnabrück schon mit 10 Minuten Verspätung angezeigt wird, frage ich im Reisezentrum nach: Man könne denselben Umstieg auch mit 9 Minuten Zeit in Köln machen. Inzwischen wird der ICE auch nur noch mit 5 Minuten Verspätung angezeigt (die auch stimmen) und ich bin erleichtert.

Bis Solingen Hbf, da ist wohl ein Zug liegen geblieben. Dadurch wird aus dem Umstieg in Köln nichts. Ich könnte mit dem Zug nach Koblenz fahren und da mit Glück einen RE kriegen. Ist mir aber zu riskant und ob ich das darf, weiß ich auch nicht. Also lieber aussteigen und Zugbindung aufheben lassen. Dann mit dem nächsten Zug eine Stunde später nach Mannheim.


Im Kölner Hauptbahnhof steht dieses Modell in einer Vitrine. Von oben haben Menschen Münzen hinein geworfen. Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden, dass man das soll...

Der ICE 109 hat dann aber auch 6 Minuten Verspätung, als er in Mannheim ankommt. Da der Unterschied zwischen RE, den ich jetzt durch Beeilen noch kriegen würde, und dem einige Minuten später fahrenden IC in Saarbrücken keinen großen Unterschied mehr machen würde, will ich mit dem IC fahren. Als der RE gerade weg ist, wird für einige Sekunden „Zug fällt heute aus“ angezeigt und anschließend die Anzeigetafel geleert. Scheint denen wohl peinlich zu sein.

Also zur Information, Ausfall bescheinigen lassen und mit dem TGV fahren. Ich hätte auch gleich mit dem fahren können und dann 3:15 später aufstehen und losfahren müssen. Aber irgendwie schwankte der Preis zwischen 27 und 129 Euro und am Buchungstag waren es eben 129, also nichts für mich.

Bei den durchschnittlichen Verspätungen pro Strecke tritt den Bahn was Fahrpreis und Fahrzeit angeht, dann doch wieder in Konkurrenz zu den Fernbussen. Die Strecke hätte mit Fernbus etwas länger gedauert (vor allem wegen 3 Stunden Wartezeit in Frankfurt) und 21 Euro gekostet. Von den 27 Euro Fahrpreis gehen nun aber schon mindestens 6,75 Rückerstattung ab, und wenn der TGV nur 6 Minuten Verspätung hat, noch einmal 6,75.

Und der TGV ist zu spät. Irgendwas von „en retard“ steht auf der Anzeigetafel. In Guild Wars benutzen wir „Retard” mit der Bedeutung „Idiot“, also wird das wohl heißen, dass der Zugführer „ein Idiot“ ist. Wenigstens sind die Franzosen ehrlich. Und offensichtlich auch eher klein, denn ich kann mit meinen 1,94 im Zug nicht stehen.

Im Zug gibt es zwar Steckdosen, aber keinen Strom. Offenbar wurde in Frankreich bereits die Steckdose, nicht jedoch der Strom erfunden. Mirko schreibt mir, er hoffe, dass ich im Zug was zu tun habe. Da habe ich auch (nämlich YaTQA), aber mein neuer Laptop ist zur Reparatur und ich hab nur meinen alten dabei, bei dem der Akku kaputt ist. Ohne Steckdose nichts zu machen.

Mein Handyakku ist leer und ich kann Fridolina gerade noch schreiben, dass sie mich am Bahnsteig abholen soll.

Tut sie auch, auch wenn meine Beschreibung wegen der vielen TGVs im Bahnhof zu dem Zeitpunkt ziemlich ungenau ist. Ich gehe zum Reisezentrum und erzähle meine Geschichte. Das Formular habe ich schon in Mannheim bekommen und im Zug ausgefüllt. „Das Ankunftsdatum hab ich lieber noch nicht eingetragen“, sage ich zur Frau am Schalter. Die lacht: "Das ist aber sehr pessimistisch." Sie zahlt mir die Hälfte des Preises zurück: „Das ist aber ein guter Preis.“, meint sie. Sie hat recht: Für 13,50 quer durch Deutschland kann sich sehen lassen. Was sagt ihr jetzt, Fernbusanbieter?

Fridolina fährt mit mir zu sich nach Hause. Das ist direkt am anderen Ende des Weihnachtsmarktes, der am Bahnhof endet. „Fahr doch über den Weihnachtsmarkt“, meine ich. Will sie aber aus irgendwelchen Gründen nicht und fährt dann doch den Umweg, während sie über Fahrradfahrer, Franzosen und fahrradfahrende Franzosen lästert.

Saarbrücken besteht fast nur aus Einbahnstraßen. Und in Straßen, die keine Einbahnstraßen sind, darf man teilweise nur in eine Richtung reinfahren (aber wenn man schon drin ist, darf man beliebig hin und her fahren).

Nach zwei großen Runden Parkplatzsuche (und einmal Bordstein mitnehmen) finden wir einen Parkplatz, in den Fridolinas Knutschkugel – mit nochmal Bordstein mitnehmen – ziemlich gut passt. Fridolina beteuert aber glaubhaft, dass sie noch nie zuvor einen Bordstein mitgenommen habe und das alles nur an mir liege. In ihrer Wohnung packt sie ihr Geschenk aus und überreicht mir meins, das ich für Weihnachten aufbewahren möchte. Ich rufe meine Mutter mit Fridolinas schnurlosem Festnetztelefon an. „DER GERAET“ heißt es laut Display. Problem ist: Der Gerät wird müde und der Gerät schläft ein, und das schon nach einigen Minuten. Ob der Gerät wenigstens vor dem Chef im Geschäft ist und das Fleisch schweißfrei schneidet, konnte ich spontan nicht feststellen.

Fridolinas Wohnung besteht aus zwei Zimmern: Ein Zimmer mit Küche, Kautsch (ja, das ist neue Rechtschreibung) und Fernseher, und ein Zimmer mit Schreibtisch und Bett. Letzteres Zimmer ist mit Holz verkleidet. Es erinnert an ein älteres Schiff. Alligatoah hat vielleicht recht, dass ein Wrack ein Ort ist, an dem ein Schatz schlummert. Der Durchgang hat keine Tür, sondern eine Wolldecke. Es gibt nur eine sehr ineffiziente Elektroheizung in der Küche, weshalb Fridolina eine kleine Elektroheizung gekauft hat. Ebenfalls nicht vorhanden ist ein Spülkasten für das Klo. Gespült wird mittels einer immerhin recht starken Wasserleitung, die man aufdrehen muss.


Pinguin-Pullover

Fridolina studiert Jura und hatte gerade noch eine Klausur. Eine Freundin schreibt, dass sie mit einem der Typen, der da aufgepasst haben, im Vapiano sitzt. Bevor wir dorthin gehen, meint Fridolina noch zu mir: „Wenn du kannst, mach ihn fertig dass er heult.“ Ich schreibe noch ein bisschen mit VPO, als Fridolina realisiert, dass ich ein Handy mit Tastatur habe. Sie reißt es mir mit den Worten „Dann würde ich mich nie mehr verschreiben!“ aus der Hand und schreibt VPO: „Fridolina huhu wie Porno ficken“ [Anm. der Red.: Name geändert]

Im Vapiano essen wir beide den gleichen Salat. Ja liebe Kollegah-Fans, davon schrumpft der Bizeps. „Ich finde es gut, dass die Bahn heute dein Abendessen sponsert.“, meint Fridolina. Dann gehen wir mit den anderen ins Alex, das ist eine Kneipe. Fridolina hat einen hellblauen Strickpulli an, auf den relativ weit unten ein Pinguin gestickt ist. Das führt dazu, dass Fridolinas Freunde ihr bzw. dem Pinguin ständig den Bauch streicheln. Weil flauschig und niedlich und so. Macht VPO sicher neidisch, der steht nämlich auf Pinguine.

Im Laufe der Zeit kommt noch der Freund von Fridolinas Freundin. Um halb 1 werden wir da rausgeworfen und stehen noch jeweils eine halbe Stunde vor dem Laden, wo die anderen beiden Jungs über Casinos reden, und auf einem Parkplatz in der Nähe von Fridolinas Wohnung, wo es um GEZ und Polizei geht. Eine andere Freundin von Fridolina habe auf eine Zahlungsaufforderung der GEZ hin eine 450-seitige Doktorarbeit, die Argumente für die Illegalität der GEZ sucht, ausgedruckt (auf Uni-Kosten natürlich) und hingesendet, woraufhin nichts mehr von denen gekommen sei. Und der Typ, der bei der Klausur aufgepasst hatte, erzählt, er habe mal bei einer Verkehrskontrolle den Polizisten gebeten, seinen Kofferraum zu untersuchen. Dort befand sich ein abgelaufener Verbandskasten und er wollte es einfach mal in einer gerichtlichen Auseinandersetzung drauf ankommen lassen, ob er Ärger dafür kriegt, weil im Gesetz nicht explizit steht, dass der Verbandskasten nicht abgelaufen sein dürfe. Aber der Polizist wollte auch nach noch so viel Bitten schlichtweg nicht nachsehen. Also: Wenn ihr was in eurem Kofferraum schmuggelt und die Polizei euch anhält, fragt einfach lieb nach, ob sie euren Kofferraum nicht untersuchen wollen.

Nach dieser Weisheit ist jetzt aber wirklich Zeit zum Schlafen.

Am nächsten Tag gehen wir zu einer Vorlesung. Obwohl die um 12:15 anfängt, sind wir schon um Punkt 12 da. Fridolina meint, dass die Dozentin sonst ausrastet. Wir legen unsere Taschen und Jacken ab und gehen sofort wieder weil Fridolina eine Cola kaufen will, obwohl die Dozentin gerade erzählt, dass sie ja letztes Mal gesagt habe, dass sie heute früher anfange und deshalb jetzt beginnen wird.

Die Vorlesung heißt Römische Rechtsgeschichte. Wir behandeln zwei Fälle: Beim ersten Fall sind zwei mit Maultieren bespannt Wagen einen Berg hochgefahren. Der vordere Wagen ist zurückgerollt, auf den zweiten Wagen aufgefahren und dieser widerum hat dann einen Jungen erschlagen. Beim zweiten Fall hat ein Meister seinem Lehrling „versehentlich“ ein Auge ausgeschlagen. „Da sind meine gelegentlichen Wutausbrüche gar nicht so schlimm“, sagt die Dozentin.

Die Vorlesung ist schon nach 45 Minuten zu Ende. Zwischendrin hat Fridolinas Freund versucht anzurufen, den sie jetzt zurückrufen will. Ich schlage vor, „Bei Anruf Udo“ zu machen (Spiel aus Circus Halligalli, wo man mit dem Handy eines anderen jemanden anruft und sich möglichst lange unerkannt als derjenige ausgibt, dem das Handy gehört). Fridolina meint jedoch, das werde schon daran scheitern, dass ich ihren Freund als „Schatz“ bezeichnen würde. Sie hat nämlich keinen Namen für ihn und würde ihn einfach mit „Hi!“ begrüßen.

Wir fahren zum Einkaufen und dann nach Hause, gehen aber sofort weiter zum Weihnachtsmarkt und der Fußgängerzone, weil Fridolina noch Geschenke braucht. Und essen müssen wir auch noch was.

Dann treffen wir uns bei Fridolina wieder mit der Freundin von gestern und einer weiteren, die den oben erwähnten Kram mit der GEZ gebracht hat, und nur kommt, weil Fridolina Tiefkühl-Donuts gekauft hat. Sie studiert Bio-Informatik. Auf Deutsch nennt man den Beruf Drogen-Erfinderin. Eigentlich wollten wir eine E-Shisha kaufen (E-Zigarette ohne Nikotin), aber wir kennen den Namen vom Laden nicht, den die Mädels auch erst wenigen Minuten vor Ladenschluss in Erfahrung bringen können, weshalb wir zu Hause bleiben. Mädelsabend also – plus Janni. Oder auch Treffen der Anonymen Fingernagelknabberer.

Wir gehen dann doch nochmal kurz raus auf den nahen Weihnachtsmarkt. Zweimal am Tag ist da so ein Weihnachtsmann, der über den Markt fliegt. Zu deutsch er wird über ein Seil gezogen. Zufällig sind wir zum richtigen Zeitpunkt da. Der Weihnachtsmann hat allerdings nicht mal einen Bruchteil der Strecke geschafft, da bleibt er stecken und wird zurückgezogen. Der Typ, der auf der Bude neben uns den Weihnachtsmann mit einem Scheinwerfer anleuchtet, macht das Licht aus und geht vom Dach. Fantastische Aktion.


Stecken gebliebener Weihnachtsmann (das kleinere leuchtende Ding in der Mitte des Bildes).

Das Treffen ist heute deutlich früher zuende, daher bleibt Zeit für GW2.

Am nächsten Tag schlafen wir beide sehr lange. Später wollen wir zu Fridolinas Heimatort fahren, in dessen Nähe heute Nacht eine Party steigt, vorher muss sie aber noch Wäsche waschen. Ich nutze die Zeit um nochmal kurz durch die Fußgängerzone zu gehen.

Wir nehmen die Bio-Informatik-Freundin mit, da die auf dem Weg wohnt. Es regnet ziemlich stark. Als wir die Freundin vor ihrem Haus absetzen, regnet es zwar nicht mehr, dafür aber auf dem Rest der Strecke so sehr, wie ich es lange nicht gesehen habe.

In Fridolinas Heimatort hole ich mir was zu Essen – für Fridolina bleibt leider keine Zeit, außerdem muss sie mich zum Bahnhof fahren.

Der Zug ist 10 Minuten zu spät, sodass die ohnehin fröstelige Fridolina mit dem Primark-Plüsch-Pinguin-Pulli (Gruß an Inka Bause) am Bahnsteig friert. Ich bekomme noch den Auftrag, ihr zu berichten, ob VPO immer noch aussieht wie Toast. „Vor oder nach dem Toasten?“, frage ich. „Nach dem Toasten“, meint Fridolina.


In Koblenz habe ich eine Goldgrube gefunden.

VPO

Es ist ein Regionalzug des Typs, den ich auch vorgestern mit etwas Eile bekommen hätte. Es gibt sogar Steckdosen, die funktionieren. Es ist davon auszugehen, dass die auch damals funktioniert hätten, denn Fridolina kennt den Zugtyp nicht und Fahrplanwechsel war gerade erst, sodass die Züge wohl noch neu sind. Hinterher ist man immer schlauer, und in diesem Fall um 6,75 reicher. Wegen des Fahrplanwechsels gibt es einen unplanmäßigen Umstieg in Trier. Der Zug wartet und fährt mit 20 Minuten Verspätung ab. Einige Minuten holt er wieder auf und mein Anschlusszug ist wenige Minuten verspätet, sodass ich ihn in Koblenz gerade so kriege.

In Köln ist der Umstieg auch wieder sehr knapp bemessen und ich komme zwei Minuten vor Abfahrt am Gleis an. Vom Zug nach Aachen keine Spur. Ich zücke mein Handy, denn auf der Anzeigetafel für das Gleis gegenüber steht „IC von Berlin-Ostbahnhof“, aber tatsächlich steht da ein Regionalexpress nach ... AACHEN!

Also doch kein Foto und nix wie rein. Die anderen Leute im Zug wissen auch nicht, was los ist. Es scheint auch keinen Zugbegleiter zu geben, weshalb sie sich in die erste Klasse setzen. Wer auf die Idee gekommen ist, einen kompletten Doppelstock-Wagen erster Klasse anzuschaffen, gehört übrigens geschlagen. Ich bleibe für die kurze Strecke stehen. Kurzzeitig kommt einer der Leute aus der ersten Klasse vorbei und schwärmt, wie gemütlich es dort sei.

VPO und ich gehen als erstes zu Subway. VPO scheint den Typen dort zu kennen. Der erzählt, dass schon seit einer Stunde niemand mehr da gewesen sei, sie aber noch eine Stunde aufhaben und ihm furchtbar langweilig sei. Während wir da rumsitzen und uns literweise mit Cola Zero besaufen, kommen immerhin noch zwei Leute und eine Sechsergruppe. So sinnlos kann es nicht sein. Wir schicken noch ein Selfie von uns beiden an Fridolina, doch weil weil bei ihrem Berghüttenfest in Luxemburg kein deutsches Netz ist, kommt das Bild erst am nächsten Morgen an. „super fab“ sei es. Wir fragen sicherheitshalber nach, ob nicht „super fap“ gemeint sei. War es aber nicht. Somit sieht sie dann auch, dass VPO nicht mehr aussieht wie Toast, bzw. allenfalls wie „Presearing-Toast“.

Es hat sich viel Wrestling angestaut in den paar Tagen. Das muss aufgeholt werden und daher gucken wir erst mal Mainevent und dann Super-Smackdown, bevor wir ins Bett gehen. Am nächsten Tag wollen wir dann eigentlich Super Smash Bros. Melee auf dem Gamecube spielen, sind aber beide offenbar der Steuerung nicht mehr mächtig. Also hilft nur eines: Tribute to the Troops auch noch gucken. Mir wird ziemlich schnell klar, dass da nur Faces (Wrestler der guten Seite) gewinnen werden und ich behalte Recht.

Ich frage VPO, ob er eine DVB-T-Antenne hat, damit ich im Zug Fernsehen gucken kann. Einen DVB-T-Stick habe ich dabei, nur die Antenne habe ich vergessen. Doch VPO findet nichts außer einen unbenutzten Nichtlustig-Kalender von 2013. „Den kann man demnächst wieder benutzen“, meine ich. „Wann ist wieder der erste Januar ein Dienstag?“, fragt VPO. Ich gucke in meinem Handy nach: 2019. VPO holt einen Edding und schreibt auf dem Deckblatt eine dicke schwarze 9 über die weiße 3.

Bevor ich mich auf den Heimweg mache, fahren wir noch zu Subway.

Die S-Bahn (vermutlich möbliert von Fred Feuerstein persönlich) ist pünktlich in Köln, der ICE fährt aber einige Minuten zu spät ab, weshalb der IC in Dortmund (für Juli: Lüdenscheid-Nord) warten muss. Er holt zwar einige Minuten bis Hannover wieder auf, aber 2 Minuten Verspätung sind bei 3 Minuten Umsteigezeit eben in der Regel tödlich, wenn der Anschlusszug pünktlich abfährt. Und für meine Nerven ist es tödlich, wenn der nächste Zug mit eben den zwei Minuten Verspätung abfährt, mit denen ich den vorherigen Zug noch bekommen hätte.


Gleis 12, Einfahrt ICE 552 nach Köln über Wuppertal, Abfahrt ursprünglich.


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