Namibia Tag 4: Gochas, Keetmanshoop, Hoolog, Gondwana-Park – Kreativität gefragt

Überraschende (Ver)wendungen

geschrieben von Janni Sonnabend, 28. März 2015 um 18:13 UhrDarstellungsfehler möglich

Auch heute werde ich geweckt, diesmal jedoch indem jemand an die Tür klopft, sodass ich es schaffe, das gekonnt zu ignorieren und erst 45 Minuten (geschätzt, ich hab nicht auf die Uhr geguckt, als sie geklopft haben) später aufzustehen. Einschlafen war eh nicht so gut, da es einen zielichen Sturm gab. Aber hey, ich lebe noch. Trotz Sturm, zähem Oryxfleisch zum Abendessen und dem Wisch, den ich vor der gestrigen Tour unterschreiben musste, dass ich den Laden nicht verklage, falls mir irgendwas passiert (zumindest soll das da drin gestanden haben, vielleicht hab ich auch mein Erstgeborenes an die Auob Lodge vermacht, sorry Mama und Papa, dauert noch bis ihr Oma und Opa werdet). Ich habe nur trotz Moskitonetz einen Mückenstich am linken Ellenbogen.

Hotelbewertung

SterneHotelnameZimmer
unbekanntAuob Lodge
Auob Country Lodge
DZPA Twin, 10
HotelEigentlich ganz schön.8/10
LageMitten im Nichts, ohne die kostenpflichtige Rundfahrt hätte man sich zu Tode gelangweilt.2/10
ZimmerGroß, aber voll mit kleinen Fliegen bei meiner Ankunft. Tür muss mit Schlüssel geöffnet und geschlossen werden. Kostenloses WLAN. Deutsche Fernsehsender: was ist ein Fernseher?5/10
BadezimmerEs dauerte über 1 Minute, bis warmes Wasser ankam. Regen-Duschkopf, wofür der Wasserdruck jedoch nicht reichte. Spiegel war nicht aufgehängt, sondern stand auf dem Waschtisch. Solange man größer als 1,40 ist, hatte man keine Freude daran.5/10
SauberkeitKeine Beanstandungen.8/10
ServiceFragen danach, ob das Geschirr abgeräumt werden kann, etwas penetrant.6/10
Abendessen Menü/Büffet1. Teigtaschen mit Rindfleisch: Gut.8/10
2. Büffet: 3 Sorten Gemüse (Blumenkohl, Möhren, Kartoffelspalten), 1 gemischter Salat (etwa so wie Dönergemüse) mit weißem Käse, Oryx- oder Schweinefleisch. An sich gut, der Oryx etwas zäh und alles am Anfang kalt (da im Hotel vorgekocht).8/10
3. Kuchen: Habe ich nicht mehr gegessen.N/A
FrühstückWenig Auswahl. Auch bei Getränken eher mau.4/10
GesamtwertungWeiterempfehlung: ja5/10

Die große Langeweile – Teil 2

Ich komme wie immer exakt pünktlich am Bus an. Trotzdem sind wieder alle gegen mich, obwohl noch nicht mal alle eingestiegen sind.

Wir fahren Richtung Keetmanshoop. Zunächst kann man noch Rinder und Pferde auf und neben der Straße stehen sehen. Die Fahrt führt auf der Schotterpiste durch verschiedene Farmen. Da man die Farmen nicht trennen kann, haben sie Übergangsstellen, die mit Gittern ähnlich unserer rechteckigen Gullydeckel versehen sind, wo die Tiere wohl nicht drüber mögen. Das spannendste an der Fahrt war, als sich der Driverguide verfahren hat.

Über den Weißrand fahren wir zu einem Köcherbaumwald. Dabei kommen wir an einem Tafelberg vorbei, der Brukkaros heißt und das Symbol des Südens Namibias ist. Es gibt Gerüchte, er sei ein Vulkan, aber im südlichen Afrika gibt es keinen Vulkanius.

Garas Quiver Park!

Köcherbäume sind eigentlich gar keine Bäume. Sind sind Aloen. Den ersten Teil ihres Namens haben sie davon, dass die Buschmänner aus ihnen Köcher (Behälter Bogen-Pfeile) gemacht haben. Ihr „Holz“ ist sehr leicht, kann sich aber mit Wasser vollsaugen, damit der Baum lange ohne auskommt.


Köcherbaumwald
Auf dem Bild sind viele Köcherbäume, sie heben sich einfach nur nicht wirklich ab. Die Steine sind übrigens von Natur aus da. Die hat da keiner hingetragen.


Der Köcherbaumwald wird von Einheimischen verwaltet, die dort leben. Sie haben aus Schrott Figuren hergestellt. Außerdem sehe ich hier das erste Mal Haustiere, nämlich drei Hunde. Es soll auch irgendwo eine Katze geben, aber die kostet Eintritt.

Keetmanshoop

Keetmanshoop ist benannt nach einem Geldgeber, der zwar viel Geld in die Region gepumpt hat, jedoch nie da war. „Hoop“ heißt Hoffnung, vielleicht heißt der Ort so, weil Keetman mangels Anwesenheit hoffen musste, dass mit dem Geld was vernünftiges gemacht wird.


Diese Kirche ist jetzt ein Museum, das jedoch heute nicht geöffnet hat.


Das Kaiserliche Postamt ist jetzt die Tourist-Info.


Der Bahnhof ist zwar immer noch ein Bahnhof, jedoch ziemlich sinnlos. Der nächste Zug kommt morgen um 19. Kein Wunder, dass keiner mit dem Zug fahren will: Die Höchstgeschwindigkeit in Namibia ist 65 km/h.


Um der Landflucht zu begegnen, wurden diese Hütten gebaut, eine schöner als die andere.

Naute-Park

Wir fahren eine kleine Abkürzung und kommen am Naute-Stausee vorbei. Dort hocken Vögel, eventuell Kormorane, auf einigen der Inseln des Sees (das sind einige der weißen Punkte, der Rest sind ihre Exkremente).


Naute-Stausee

In der Nähe baut ein lokaler Investor Wein an. Israelis haben eine Plantage für Dattelpalmen angelegt. Außerdem gibt es Olivenbäume. Vom Stausee fließt ein weiterer dieser nur selten Wasser führenden Flüsse, die sie Rivier nennen, ab: der Löwenrivier. Auch der Fischfluss, der morgen thematisiert wird, soll gestaut werden. Die Auswirkungen sind aber unklar.

Danach fahren wir weiter nach Süden. Links liegen die Kleinen Karasberge, rechts der Fischflussrücken. Wir halten in Hoolog. Das war früher mal eine Bahnstation (das Schild steht immer noch da). Zwei Soldaten (Rob. Lietz und L. Lichte), die dort gearbeitet haben, sind in der Nähe beerdigt. Neben der Bahnstation befindet sich ein Kalkbrennofen.

Gondwana-Park

Gondwana ist ein Organisation, die einige Farmen in der Region gekauft hat, die sie anschließend zusammengelegt hat. Darin befindet sich nicht nur das heutige Nachtquartier, sondern zunächst einmal eine Raststätte, das Cañon Roadhouse. Das ist ein Café, dessen fast gesamter Innenraum mit Nummernschildern zugekleistert ist. Alte Autos stehen herum und es gibt einen Andenken-Laden. Ich gehe erst mal auf Toilette. Auf dem Herrenklo hängt ein Bild von einer nackten Frau, die ihre Brüste mit der Hand verdeckt. Im Schritt hat sie einen kleinen Kasten mit der Aufschrift „Pandora’s Box“, von dem ich denke, dass man da Trinkgeld reintun soll, und ihn öffne. Allerdings ist dahinter nur eine Elektonik, die im Café einmal läutet.


Canyon Roadhouse

Das Hotel ist nicht weit entfernt und heißt Canyon Village. Der Komplex besteht aus etwa fünfzehn zweigeteilten Häusern. Und wie es sich für ein Dorf gehört, kommen die Koffer mit dem Pferdewagen.


Canyon Village
Typisches Haus rechts, Pferdewagen auch.

Eigentlich soll um 18 ein Sundowner-Walk stattfinden. Mir wird gesagt, der sei um 18:30. Also komme ich um 18:30 wieder. Dann wird mir gesagt, der sei um 18 gewesen und die Leute wären losgelaufen, obwohl es leicht regnet. Ich solle doch einfach hinterherlaufen.

Als ich den entsprechenden Hügel erreicht habe, kommt mir einer aus der Reisegruppe entgegen. Der meint, es sei komplett abgesagt worden. Also zurück ins „Dorf“.


Gondwana Canyon Village


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