Tunesien Tag 14: Midoun, Sfax, El Djem, Sousse: Zurück auf Start

Einiges habe ich schon an Tag 7 gesehen, aber es gibt auch Neues zu entdecken

geschrieben von Janni Freitag, 21. April 2017 um 23:23 Uhr

Während ich den letzten Blogpost geschrieben habe, fand unten eine Karaokeparty statt. Es wurden zumeist französische Lieder gesungen. Oder besser gesagt, gejault. Da hatte keiner was drauf außer Zahnbelag. Also bin ich runtergegangen und habe eine Runde „Ein Kompliment“ von den Sportis und „Junge“ von den Ärzten gesungen.

Wo wir gerade bei Nachträgen sind:

Das Radio in Tunesien besteht überwiegend aus Wortbeiträgen. Musik ist selten. Landesweit sind die vier staatlichen Sender sowie Zitouna FM („Olivenbaum“, auch viele Moscheen und Geschäfte heißen so; religiös), Mosaïque FM (jüngeres Publikum) und Shems FM zu empfangen. In der Gegend um Sousse gibt es einen Techno-Radiosender.

In den Zügen in Tunesien herrscht Rauchverbot. Geraucht wird in den Toiletten und außerhalb der Vorräume. Die Züge bestehen aus Großraumabteilen. Die Toiletten werden auch zum Laden von Handys genutzt, da es dort als einzigem Ort Strom gibt. Leute lassen ihre Handys in der Toilette liegen. Ich habe mich gewundert, als es einmal aus der unbesetzten Toilette geklingelt hat. Die Züge sind übrigens fast immer voll. Das Leben in vollen Zügen genießen sozusagen.

Durch die offenen Türen der tunesischen Züge – laut Wikipedia den schnellsten Meterspurbahnen überhaupt – ist es möglich, während der Fahrt Dinge zu entsorgen. Auf einer Fahrt entsorgte jemand aus dem Koffer eines kleinen Mädchens zwei Metallstangen und ein Plastikteil, ich glaube von einem Ausziehgriff eines Koffers, zu entsorgen.

Tunesien ist übrigens sehr vermüllt.

Ich habe in einigen Hotels das „Der Pate“-Titellied gehört. „Ich mache Ihnen ein Frühstück, dass Sie nicht ablehnen können.“

Hotelbewertung

SterneHotelnameZimmer
4Hôtel Green Palm Golf & Spa3BZA217
EZ209
HotelReines Touristenhotel. An sich ganz nett. Hat einen Outdoor- und Indoor-Pool, einen Tennisplatz, eine Bogenschießanlage, einen Frisör und vieles mehr.9/10
LageAbseits des Ortes, Strand ist zwar nicht so weit weg, aber durch die Kamele nicht mehr erreichbar.0/10
ZimmerOK. WLAN in der Lobby. Geschwindigkeit ist stark wechselhaft. Klimaanlage auch ausgeschaltet hörbar (außer am ersten Morgen). Das Deutsche Fernsehsender: ZDF, RTL, Eurosport.7/10
BadezimmerIch fand es etwas eng. Einziges Badezimmer auf der Rundreise mit Dusche statt Wanne.6/10
SauberkeitRund um die Dusche herum mehrere Zentimeter voll mit Seifenresten und Haaren.4/10
ServiceDass es so lange dauerte, bis mein Zimmer getauscht wurde, musste nicht sein. Beim zweiten Abendessen habe ich entgegen meines Willens ein Glas Wasser bekommen.5/10
Abendessen 1Sehr gut, leider wieder ohne Interaktivität.9/10
Abendessen 2Deutlich weniger Vielfalt als beim ersten Mal.7/10
Frühstück 1Gut, allerdings auch hier keine Interaktivität. Pizza teils kalt.7/10
Frühstück 2Keine Brötchen (ich war innerhalb der regulären Öffnungszeiten da). Ansonsten auch sehr wenig Auswahl.3/10
GesamtwertungWeiterempfehlung: ja7/10

Fähre

Wir fahren nach Ajim. Von dort fahren zwei oder drei Fähren nach Jorf. Die aktuelle Anzahl wird auf einem LED-Schild irgendwo in der Mitte der Insel angezeigt (Nombre de bacs: 2). Wir haben aber Glück. Es sind nur eine Handvoll Autos vor uns und die nächste Fähre kommt gerade.

Djerba-Fähre Meninx
Meninx ist nicht nur der Name der Fähre, sondern auch der antike Name von Djerba. Ein weiteres Schiff heißt Odyssee.
Schwimmen verboten
Das Land ist ziemlich nah. Dass man hier nicht einfach rüberschwimmen darf, ist doch reiner Kommerz!

Wir müssen deshalb nur kurz warten, was ziemlich ungewöhnlich ist. Für den Preis, um 6:30 los gefahren zu sein. *hmpf*

Läden am Fährterminal von Ajim
Läden am Fährterminal von Ajim

Der Wagen vor uns an Bord hat Schafe und eine Ziege auf der Ladefläche. Diesmal aber nur einstöckig, nicht gestapelt.

Schafe auf einem Pickup
Die Schafe stecken ihre Köpfe zusammen und beraten vermutlich ihren Ausbruch

Sfax

Nach einer recht langen Fahrt erreichen wir Sfax. Wir laufen auf dem Suk in der Nähe der Großen Moschee von Sfax herum und ein Händler weist unseren Reiseleiter auf ein Café mit Dachterrasse hin, von wo aus man die Moschee besser beobachten können soll. Das Café ist zwar ganz nett gemacht, einen wirklich brauchbaren Blick kriegt man selbst nach etwas Kletterei auf den Metallstangen nicht.

Café mit Dachterrasse auf dem Suk von Sfax
Café mit Dachterrasse auf dem Suk von Sfax

Wir trinken etwas und gehen dann weiter über den Suk. Wir lassen zwar den Flohmarkt im Süden aus (dazu habe ich letzte Woche schon geschrieben, als ich auf eigene Faust hier war), gehen dafür aber im Westen auf den Fischmarkt.

Zwischen allerhand Nüssen befindet sich ein Sack Bonbons
Komische Nüsse oben in der Mitte
Nudelhölzer
Ich und mein Holz
Viele Basecaps
Was für Lamas: Hüte
Viele Kochtöpfe
Schotthändler-Porn

Wir begegnen einem Wurf kleiner Kätzchen, die auf dem Suk spielen. Mir gelingt kein gutes Foto von ihnen.

Fischmarkt von Sfax
Fischmarkt

El Djem

Es ist schon halb drei, daher gehen wir etwas essen. Das Restaurant (hier übrigens oft „Resto“ genannt), das der Reiseleiter vorschlägt, hat zu, daher nehmen wir ein anderes.

Laden „EA GSM“
EA GSM: 3G und 4G gibt es nur als DLC. (Insiderwitz.)
Sandwitch-Laden
Die Sandhexe wohnt jetzt hier

So, genug davon. Kommen wir zum Thema: das Amphitheater.

Amphitheater von El Djem von innen
Amphitheater von innen
In den Katakomben unter dem Amphitheater von El Djem
In den Katakomben unter dem Amphitheater

Und so beende ich, da auch auf der Fahrt nach Sousse nichts mehr passiert, wir das Hotel schon beim letzten Mal hatten (aber ein anderes Zimmer, 1363) und morgen (4:45 Uhr Abreise) wohl auch nichts mehr passiert, die Tunesien-Blogserie mit zwei großartigen Fotos aus El Djem. Das zweite ist vielleicht das beste der Reise. Vielen Dank fürs Lesen, ich hoffe, ihr hattet Spaß, schreibt vielleicht einen Kommentar und schaut mal wieder rein. Ein Fazit noch zur Reise: Ich hatte mir mehr Tunesien und weniger Rom erhofft, da ich die Reise unternommen habe, da mir Marokko von der Kultur gut gefiel. Die Lage der Hotels war auch insgesamt sehr schlecht, sodass man nach der Rundreise nichts mehr machen konnte.

El Djem
El Djem vom Amphitheater aus (man beachte die seltsamen Wolken)
El Djem
El Djem vom Amphitheater aus

Kommentare

Günther (Gast) meinte am Sonntag dem 07. Mai 2017 um 22:22 Uhr:

Wieder einmal ein vorzüglicher Blog-Eintrag Janni!
Wirklich schade, dass ich in letzter Zeit nicht mehr dazu komme ihn zu lesen...

Kommentar schreiben

Gib eine Zahl zwischen siebenhundertacht und siebenhundertzwanzig ein:
(in Ziffern)