Tunesien Tag 5: Tunis, Kairouan – Moscheen und Mausoleen

...und Teppiche.

geschrieben von Janni Mittwoch, 12. April 2017 um 23:52 Uhr

Hotelbewertung

Irgendwie ziemlich ähnlich zum vorherigen Hotel...

SterneHotelnameZimmer
4ZahraDZMA307
HotelReines Touristenhotel.6/10
LageLiegt nicht direkt in Tunis, dafür aber nur einen Kilometer entfernt davon am Meer. Die Züge auf der nahen Stadtbahnlinie hupen ständig, das nervt nachts. Die Züge selbst hört man nicht, nur das Hupen.5/10
ZimmerKönnte mal renoviert werden, ist aber noch OK. Meerblick wird durch einen schwarzen Zaun und ein hässliches Flachdach unter dem Zimmer geschmälert. WLAN dank eines Accesspoints für je zwei Zimmer überall, allerdings nicht wirklich stabil. Deutsche Fernsehsender: keine5/10
BadezimmerKönnte ebenfalls mal renoviert werden, aber an sich OK.5/10
SauberkeitOK.8/10
ServiceOK.7/10
AbendessenAkzeptable Auswahl, aber leider einiges schon bei Eröffnung des Büffets nicht mehr heiß.7/10
FrühstückGute Auswahl, leider schmeckt alles relativ ähnlich.6/10
GesamtwertungWeiterempfehlung: nein5/10

Heute machen wir nichts mehr in Tunis und fahren direkt nach Kairouan, gehen nicht über Los und ziehen keine 4000 tunesische Dinar ein. Der Dinar ist übrigens eine der wenigen Währungen, deren Untereinheit – wenn sie denn existiert – nicht ein Hundertstel ist. Es handelt sich stattdessen um ein Tausendstel, einfach Mille genannt.

Bleiberg
Der Bleiberg ragt über einer Olivenplantage empor.
Storch im Nest
Gut zu Vögeln: Für Storche befindet sich auf einem Teil der Strommasten eine Plattform für ein Nest, das auch gern angenommen wird. 180 Zugvogelarten gibt es in Tunesien. Hochburg ist der See südlich von Bizerte ganz im Norden des Landes. Die Storchennester gibt es aber auf der gesamten Strecke von Tunis bis Kairouan, selbst in Kairouan gibt es Störche.

Kairouan

Kairouan ist die Hauptstadt der Teppiche. Wir drehen am Ortseingang eine Ehrenrunde in einem Kreisverkehr, der eine klischeehafte Skulptur dazu in seiner Mitte enthält.

Wir fahren zur Tourist-Info, wo man eine allgemeine Fotoerlaubnis und Eintrittskarten für Kairouan kaufen kann. Auf dem Dach befindet sich eine Dachterrasse, von der aus man die direkt daneben befindlichen Bassins der Aghlabiden überblicken kann. Die Wasserbecken werden heute jedoch nicht mehr benutzt. Es hat sich allerdings Regenwasser darin gesammelt.

Bassins der Aghlabiden
Bassins der Aghlabiden

Unter der Dachterrasse befindet sich ein Laden, in dem man Kosmetik, Geschirr und Honig kaufen kann. Der Ladenbesitzer sagt, wir seien die erste Gruppe seit 5 Jahren. Das halte ich zwar für übertrieben, aber na ja. Unser Reiseleiter sagt, wir seien derzeit die einzige (deutsche?) Rundreisegruppe in ganz Tunesien. Wundert mich, da bei Tunesien-Reisen der großen Reiseveranstalter oft eine kleine Rundreise zu den Oasen Tozeur und Douz (die kommen nächste Woche dran) dabei ist.

Zweifelhafte Straußenkrem
Schmerzen? Diese Krem hilft dabei, den Kopf vor Schmerzen in den Sand zu stecken und so einen kühlen Kopf zu bewahren.

Große Moschee

Wir halten in der Nähe der Großen Moschee. Davor befindet sich ein Friedhof. 40 Familien hatten im 18. Jahrhundert das Glück, im direkten Umfeld der Großen Moschee, nur getrennt durch die Stadtmauer und eine große Straße, begraben zu werden.

Friedhof bei der Großen Moschee
Die Bauten sind übrigens vom Islam her nicht vorgesehen. Auch sonst sind muslimische Beerdigungen eher einfach und günstig.

Wir gehen in die Große Moschee. Sie hat 8 Eingänge, genau wie das Paradies. Sagt man zumindest. Ich war noch nie da.

Die Große Moschee von Kairouan
Die Große Moschee
Stein am Minarett
Prinzipiell hat man sich das Baumaterial für die große Moschee zusammengeklaut. Diese Steinblöcke stammen wohl aus Karthago, zumindest wird der Namensgeber der gestern besuchten Quellen, Antoninus Pius, auf ihnen erwähnt.
Eine Säule der Großen Moschee
Auch die insgesamt 415 Säulen der Moschee sind aus verschiedenen Quellen zusammengeklaut worden. So finden sich bei byzantinischen Quellen christliche Symbole in der Moschee.
Innenhof der Großen Moschee
Innenhof der Großen Moschee, auf dem Podest am oberen Ende der kleinen Treppe befindet sich übrigens eine Sonnenuhr
Gebetsraum der Großen Moschee
Gebetsraum der Großen Moschee

Mausoleum des Abu Zama’a al-Balawi

Dieses Gebäude besteht aus mehreren Teilen.

Mausoleum des Abu Zama’a al-Balawi
Innenhof. Durch das Tor hinten links kommt man durch einen kleinen Säulengang und einen Turm mit hübscher Kuppel zu einem kleineren Innenhof, wo ich mir eine Modeschmuck-Kette kaufe.
Mausoleum des Abu Zama’a al-Balawi
Von dort geht zum einen eine Treppe runter in eine Moschee, die sich quasi in einem Loch befindet.
Mausoleum des Abu Zama’a al-Balawi
Oder man schaut sich das eigentliche Mausoleum in einem Nebenraum des kleinen Innenhofes an.
Mausoleum des Abu Zama’a al-Balawi
Links: Im Gebetsraum hängt ein Gerät, dass die Muezzin-Zeiten berechnet und anzeigt. Interessanterweise wird das christliche und nicht das muslimische Datum angezeigt.
Rechts: Kronleuchter...
Mausoleum des Abu Zama’a al-Balawi
Schlimmer als Gore: Diese Kachel im kleineren Innenhof. Einmal mit Profis. Der Zentralrat der Fliesentischbesitzer ist empört.

Mittagessen

Zeit fürs Mittagessen. Wir halten an einem Restaurant, das uns unser Busfahrer emfiehlt. Ich esse ein Wurstgulasch mit Eiern und Hacksteak, genannt Ojja.

Ojja
Jo, was geht?
Haben Sie Hacksteak?
Mach mir Chili Con Carne
Ich will ’ne Hackfahne.

Medina

Wir laufen durch die Medina von Kairouan. Direkt am Eingang befindet sich das Restaurant, das unser Reiseleiter bevorzugt hätte. Es ist voller Fußballfans, da hatten wir Glück, der Empfehlung des Busfahrers gefolgt zu sein.

Mausoleum des Sidi Abid al-Ghariani
Mausoleum des Sidi Abid al-Ghariani
Moschee der drei Tore
Moschee der drei Tore
Postamt durch Mofa blockiert
Postamt blockiert
Kamel
Der Barruta-Brunnen wird mit Kamelkraft angetrieben, allerdings heute nur noch zur Schau. Nur zwei Meter hinter mir befindet sich eine kleine Kaffeestube.
Suk von Kairouan
Suk von Kairouan

Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen. Bitte.

Letzte Station heute ist ein Teppichladen. Uns wird gezeigt, wie ein Teppich geknüpft wird.

Teppichverkaufsveranstaltung
Während bei der Teppichveranstaltung in Marokko die präsnetierten Teppiche über den ganzen Raum verteilt wurden und am Ende den ganzen Raum bedeckten, wurden die Teppiche hier übereinander gelegt.

Im Hotel

Das Hotel wurde uns als ziemlich schlecht angekündigt. Ich lasse mein Zimmer tauschen, weil sich über dem Zimmer auf dem Dach irgendwas befindet, dass laut surrt. Das klappt problemlos, wir haben die Anzahl der Gäste des Hotels durch unsere Gruppe verdoppelt.

Wohl auch deshalb gibt es Menü statt Büffet. Auch das Essen wurde uns als schlecht angekündigt, allerdings ist zumindest das Abendessen besser als zuvor. Dazu morgen mehr in der Hotelbewertung.

Ein Mitreisender hat Geburstag, den wir im Anschluss an der Abendessen mit einer Schokotorte feiern.

Ich möchte an dieser Stelle mal kurz Partei dafür ergreifen, dass es nichts Schlechtes ist, in ein Land zu reisen, das es nicht leicht hat. Das Land und die Leute sind darauf angewiesen und haben es verdient, dass man ihr Land besucht. Die vielen leeren Hotels machen mich schon etwas traurig. Das Risiko, dass hier irgendwas passiert, ist immer noch verschwindend gering. Von daher: Leben am Limit! —Janni


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