Kreta IX Tag 4: Loutró, Chóra Sfakíon, Ammoúdi, Kloster Káto Préveli, Palast von Agía Triáda, Kloster Agárathos – Was lange währt...

Ich habe Athitis ... für die Fahrt nach Chóra Sfakíon genutzt.

geschrieben von Janni Sonnabend, 11. Oktober 2025 um 22:55 Uhr

Bilder sind unter Umständen auf Platzmangel auf meinem Webspace nicht vergrößerbar.


Loutró

Heute nochmal früher aufstehen. Und rauf zum Ferienhaus ganz im Osten von Loutró. Klingt weit, ist von meiner Unterkunft (John Akrogiali) aber nur einen Katzensprung entfernt.

Ach ja, Katzen. Es gibt eine große Katzenpopulation in Loutró und ständig Katzenkeile. Davon bin ich auch aufgewacht.

Von der Blauen Stunde hatte ich mir allerdings mehr erwartet. Die ist nämlich gar nicht mal so blau, was auch am Fast-Vollmond und den roten Felsen liegen dürfte. Ich probiere daher die manuellen Weißabgleich-Funktionen meiner Kamera. Das hier ist Filter 3500K:

Loutró auf Kreta vor Sonnenaufgang
Loutró auf Kreta vor Sonnenaufgang
„Coco begrüßt dich in Loutró“ – Graupapagei des Hotels Daskalogiannis in Loutró auf Kreta
„Coco begrüßt dich in Loutró“ – Graupapagei des Hotels Daskalogiannis in Loutró auf Kreta

Ich schaue mich ein bisschen in der Umgebung von Loutró um, bis um 9:20 die erste Fähre kommt (eigentlich eher ein Badeboot). Die exponierte Kirche Ágios Charálambos ist verschlossen, ebenso die Höhlenkirche Ágios Pandeleḯmonas ke Ágios Andónios.

Höhlenkirche Ágios Pandeleḯmonas ke Ágios Andónios bei Loutró auf Kreta
Höhlenkirche Ágios Pandeleḯmonas ke Ágios Andónios bei Loutró auf Kreta
Die Morgensonne beleuchtet die Blüten der Weißen Meerzwiebeln vor der Kirche Ágios Charálambos bei Loutró auf Kreta
Die Morgensonne beleuchtet die Blüten der Weißen Meerzwiebeln vor der Kirche Ágios Charálambos bei Loutró auf Kreta

Für eine Besteigung des nahen Berges und den Besuch der dortigen Ruinen und des Turms habe ich weder Zeit noch Muße. Nach der kleinen Fähre von Athitis (klingt wie eine sehr schlimme Krankheit) um 9:20 kommt noch die mehr als doppelt so teure Loutro Spirit von Anendyk um 9:30 und dann bis 11 Uhr nichts mehr. Das ist mir zu spät.


Chóra Sfakíon

Distelfalter auf einer Weißen Meerzwiebel in Chóra Sfakíon auf Kreta
Distelfalter auf einer Weißen Meerzwiebel in Chóra Sfakíon auf Kreta

Nun heißt es, die Marker auf Google Maps abzuarbeiten, die nach 8x Kreta zuvor noch über sind. Erster Marker ist erneut eine Höhlenkirche, und auch sie heißt Ágios Andónios. Den Ágios Pandeleḯmonas hat man sich geschenkt.

Höhlenkirche Ágios Andónios in Chóra Sfakíon
Höhlenkirche Ágios Andónios in Chóra Sfakíon

Die Kirche ist geöffnet, sieht aber nicht anders als andere Kirchen aus. Die Eisenpforte zur Kirche hin kriege ich nur schwer auf und danach nicht mehr zu, da sie sich stark verzogen hat. Ich vermute mal, es liegt an der Erwärmung durch die Sonne.

In der Ferne sehe ich die erste Verbindung des Tages des anderen Badeboot von Deligiannis von Chóra Sfakíon nach Glyká Nerá fahren. Wie das Boot, mit dem ich gekommen bin, kann man oben auf dem Dach sitzen und es ist auch jetzt noch im Oktober bis oben hin gefüllt. Es sieht daher von weitem ein bisschen aus wie ein Flüchtlingsboot, da man das Dach nicht sehen kann sondern nur die Leute, die drauf sitzen.

Ammoúdi

Weiter geht es nach Ammoúdi („Sandstrand“ – es ist aber ein Kiesstrand). Denn ich will nicht umsonst Schnorchelausrüstung und Unterwasserkamera mitgenommen haben.

Diese Mentalität ist auch der Grund, warum man Schwaben niemals an eine Atombombe kommen lassen darf: „Jetzt ha’m wir sie, dann müssen wir sie auch benutzen.“

Von den Stränden bei Plakiás war ich hier noch nicht, obwohl er recht groß ist. Damnóni ist mir hingegen zu voll.

Man sieht viele Fische, die etwas größer als sonst sind. Leider habe ich kein Gerät dabei, mit dem ich SD-Karten lesen kann. Muss ich mal irgendwann nachholen.

Káto Moní Préveli

Genau wie die Kirche in Chóra Sfakíon habe ich auch das Untere Kloster Préveli auf meiner Liste. Die meisten Leute kennen nur das Hintere Kloster Préveli (Píso Moní Préveli). Das Untere Kloster wurde im 19. Jahrhundert aufgegeben, aber vor einigen Jahren restauriert und kann besucht werden – also theoretisch, denn die letzten zwei Male hatte ich kein Glück.

Unteres Kloster Préveli (Káto Moní Préveli) auf Kreta, außen
Unteres Kloster Préveli (Káto Moní Préveli) auf Kreta, außen

Die Kirche ist herausgeputzt, ebenso wie das Museum. Der Rest ist weiterhin verfallen.

Unteres Kloster Préveli (Káto Moní Préveli) auf Kreta, innen
Unteres Kloster Préveli (Káto Moní Préveli) auf Kreta, innen
Unteres Kloster Préveli (Káto Moní Préveli) auf Kreta, innen
Unteres Kloster Préveli (Káto Moní Préveli) auf Kreta, innen

Palast von Agía Triáda

Und noch eine weitere Sehenswürdigkeit wollte ich jetzt schon drei- oder viermal besuchen, doch sie hatte immer zu: Agía Triáda.

Der Weg dorthin führt mich über den Damm vor der Brücke von Préveli. Da wurde jetzt offenbar eine komplett neue Straße gebaut, die einige Meter von der alten Straße von der Brücke weg verschoben und erhöht gebaut wurde. Die alte Straße ist noch da, kann aber nur noch aus Richtung Kloster befahren werden. Google Maps kennt das alles noch nicht.

Agía Triáda sind die Ruinen eines minoischen Palasts, der irgendwie zu Festós zwei Kilometer östlich gehört. Minoisch und dann ein religiöser Name? Ja, denn den minoischen Namen weiß man nicht und deshalb heißt der Palast jetzt so wie eine Kirche wenige 100 Meter westlich. Das Kirchlein auf dem Gelände selbst ist nicht gemeint, denn es heißt übrigens Ágios Geórgios Galatás und stammt aus dem 14. Jahrhundert.

Ich erreiche, gemeinsam mit einem anderen Deutschen, den Palast kurz vorm letzten Einlass um 15 Uhr. Das Gelände schließt um 15:30, muss man sich ein bisschen beeilen. Ist nicht weiter schlimm, denn Schilder gibt’s nichts. Man kann sich eine Broschüre herunterladen.

Nordteil der Ruinen des Palasts von Agía Triáda auf Kreta
Nordteil der Ruinen des Palasts von Agía Triáda auf Kreta
„Raum mit ‚Bank‘“ (offizieller Name) im Palast von Agía Triáda auf Kreta
„Raum mit ‚Bank‘“ (offizieller Name) im Palast von Agía Triáda auf Kreta
Lagerräume im Palasts von Agía Triáda auf Kreta
Lagerräume im Palasts von Agía Triáda auf Kreta

Kloster Agárathos

Von meiner Planung ist nichts mehr sinnvoll in Reichweite. Morgen möchte ich durch die Schlucht der Toten, aber die ist 4 Stunden von hier entfernt. Und es ist wie gesagt schon 15:30. Sonnenuntergang ist um kurz vor 19.

Also mache ich mich auf den Weg Richtung Ágios Nikólaos, wo ich heute Nacht irgendwo bleiben möchte.

Kloster Agárathos auf Kreta
Kloster Agárathos auf Kreta

Das Kloster ist im Prinzip ein kleines Dorf. Als ich ankomme, scheint gerade ein Gottesdienst zu beginnen, auch wenn keine gerade Zeit ist (17:24...).

Kloster Agárathos auf Kreta
Kloster Agárathos auf Kreta

Also gut, dann kann ich jetzt meine Unterkunft für diese Nacht buchen (Eloúnda Residences).

Ich schaue mich noch ein bisschen in der Umgebung um. Dann prüfe ich, ob das Kloster Marina Voní wirklich geschlossen hat (ja, hat es), was gar nicht so einfach ist, weil Google Maps der Meinung ist, alle Straßen in dessen Umgebung wären gesperrt (was sie nicht sind).


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Kreta IX Tag 3: Gav́dos (Leuchtturm, Ámbelos, Kastrí), Loutró – Hoch hinaus

Es geht zwar hoch hinaus, aber irgendwie ist doch alles ein bisschen wie gestern

geschrieben von Janni Freitag, 10. Oktober 2025 um 21:59 Uhr

Früh aufstehen, dann schafft hat auch noch was vom Tag. Und dann ganz nach oben zum Leuchtturm. Den wollte ich mir nämlich schon letztes Mal ansehen, aber das hat zeitlich nicht gepasst. Heute wird’s auch eher eng.

Bucht von Sarakíniko auf Gav́dos, im Hintergrund die Lefká Óri von Kreta
Bucht von Sarakíniko auf Gav́dos, im Hintergrund die Lefká Óri von Kreta

Gav́dos hat laut Schildern ein paar historische Stätten zu bieten, die irgendwo verstreut sind. Das Amphitheater für 300 Leute wurde durch die EU gefördert und basierend nicht auf irgendetwas Historischem. Als einzige historische Stätte finde ich die Ruine eines Hauses mit Ölmühle.

Bauernhaus mit Olivenpresse aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts, bei Sarakíniko auf Gav́dos
Bauernhaus mit Olivenpresse aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts, bei Sarakíniko auf Gav́dos

Da hilft es auch nicht, dass die Universität von Kreta hier ein Außenstelle hat. Das Grundstück mit mehreren unbenutzten Bodenplatten scheint verlassen – bis auf einige Ziegen, denen es schwerfällt, Scheu und Neugier unter Kontrolle zu kriegen.

In Kastrí, dem Hauptort von Gav́dos (mit nur wenigen Häusern), mal kurz bei Stellas Bäckerei vorbei zum Frühstück.

Straße zum Leuchtturm von Gav́dos
Straße zum Leuchtturm von Gav́dos

Den Leuchtturm zu fotografieren, ist gar nicht so einfach, denn er befindet sich in einem Gebäudekomplex mit einem Militärposten. Den darf man nicht fotografieren. Er befindet sich auf dem folgenden Bild rechts:

Leuchtturm von Gav́dos bei Ámbelos
Leuchtturm von Gav́dos bei Ámbelos

Der kleine Ort Ámbelos befindet sich am Ende der Straße. Er ist sehr verschlafen. Hier starten einige Wanderwege, für die ich jetzt keine Zeit habe.

Ziege auf dem Dach einer Hütte in Ámbelos auf Gav́dos
Ziege auf dem Dach einer Hütte in Ámbelos auf Gav́dos
Blick von Ámbelos Richtung Akrotírio Ágios Ioánnis, im Hintergrund Kreta
Blick von Ámbelos Richtung Akrotírio Ágios Ioánnis, im Hintergrund Kreta
Kirchlein von Ámbelos auf Gav́dos – ich konnte keinen Namen finden
Kirchlein von Ámbelos auf Gav́dos – ich konnte keinen Namen finden

So, und nun geht es vom weitestmöglich vom Hafen entfernten Punkt der Insel genau dorthin. Dauert laut Google Maps etwa 1:45 Stunden. Es geht auch rund 350 Meter runter, denn der Leuchtturm ist auch einer der höchsten Punkte der Insel.

Ich bin pünktlich da, das Schiff aber zu spät. Der Ticketschalter hatte auch geschlossen, daher verkaufen sie die Tickets auf dem Boot.

Kirchlein der Heiligen Dreifaltigkeit (Agía Triáda) in Kastrí auf Gav́dos
Kirchlein der Heiligen Dreifaltigkeit (Agía Triáda) in Kastrí auf Gav́dos
Wartet schon auf meine Wiederkehr: Statue oberhalb des Hafens Karavé von Gav́dos
Wartet schon auf meine Wiederkehr: Statue oberhalb des Hafens Karavé von Gav́dos

Auf der Straße liegt ein Flüchtlingsboot. Es ist ein größeres schwarzes Schlauchboot. Lass es zwei Meter breit und fünf Meter lang sein. Einige Luftkammern sind kaputt. Gav́dos hat mit den Flüchtlingen echt Probleme durch seine Lage.


Die Samariá I (die subventionierte Fähre) ist natürlich zu spät – war ich nach Kroatien nicht mehr gewohnt. Gestern kam die Fähre erst fast eine halbe Stunde nach der Abfahrt der Rückfahrt an. Heute ist sie marginal früher und wir kommen etwa um die Zeit los, wo wir gestern ankamen.


Gestern auf der Fahrt nach Gav́dos ist mir aufgefallen, wie niedlich Loutró ist. Daher steige ich hier aus und suche mir eine Unterkunft.

Danach schaue ich mich noch etwas in der Umgebung um, bevor es dunkel wird.

Sonnenuntergang bei Loutró auf Kreta
Sonnenuntergang bei Loutró auf Kreta

Dabei begegne ich einer Frau, die eine Längsflöte spielt (eine Blockflöte, die als Querflöte gehalten wird). Immerhin ist das hier ein Fußweg.

Ágios Charálambos („Heiliger Harald“) bei Loutró auf Kreta nach Sonnenuntergang, im Hintergrund links Gav́dos
Ágios Charálambos („Heiliger Harald“) bei Loutró auf Kreta nach Sonnenuntergang, im Hintergrund links Gav́dos

Übrigens: In Loutró ist vom restlichen Straßennetz abgeschnitten. Die Samariá I ist aber eine Autofähre. Es gibt hier durchaus Autos. Die Gesamtlänge des Straßennetzes in/um Loutró beträgt ca. 90 Meter – es lohnt sich wirklich!

Eine Familie transportiert in Loutro auf Kreta zwei kleine Pinien in einem einfachen Boot
Rechtzeitig an Weihnachten denken!

Gestern hatten wir mit dem Gecko eine Echse, heute haben wir nach Einbruch der Dunkelheit einen Lurch:

Wechselkröte in Loutró auf Kreta
Wechselkröte in Loutró auf Kreta


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Kreta IX Tag 1 und 2: Gav́dos – Seltsame Lebensformen

Wenn ein Typ mit Gitarre nachts mitten auf der Straße steht und die Hippies am Strand hausen, dann bist du auf oder um Kreta

geschrieben von Janni Donnerstag, 9. Oktober 2025 um 23:07 Uhr

Die Farben sind in diesem Blogpost stärker als normal und als von mir gewünscht. Das ist mir leider erst beim Bloggen aufgefallen.


Meeting ist vorbei. Mein Chef bringt mich zum Nikolaus-Kopernikus-Flughafen in Breslau. Der macht übrigens in zwei Wochen für anderthalb Monate dicht zwecks Umbau.

Am Gate prüfen die Mitarbeiter von Ryanair bei vielen Passagieren die Größe des kleinen Handgepäckstücks. Bei mir nicht, obwohl es ziemlich knapp war, als ich das eben mal an einem anderen Gate in die Lehre gepackt habe.

Am Sonntag bei Wizzair war beim Boarding ein so großes Chaos, dass noch nicht einmal zwischen Priority- und Standard-Passagieren unterschieden wurden.

Bereits 20 Minuten vor Abflug sitzen alle Passagiere fertig auf den Sitzen. Dennoch geht’s nicht los. Keine Ahnung, warum. An hohem Verkehrsaufkommen liegt’s nicht, da vor unserem Flug eine 35-minütige Lücke im Flugplan ist.


Ankunft in Chaniá. Ich habe mir ein Auto bei Protos Deutsche Autovermietung gemietet. Per WhatsApp, da die Website taggleiche Buchungen nicht zuließ. Wegen meines Rückflugs von Iráklio habe ich eine Einwegmiete gebucht. Während einige Autovermietungen dafür über 100 Euro haben wollten, kostet sie bei Protos in Chaniá sogar weniger als eine normale Miete, weil pro Nutzung der Station am Flughafens Chaniá 20 Euro fällig werden, in Iráklio aber nichts.

Es ist jetzt kurz vor 22. Während man in Sachen Supermärkte noch ein bisschen was erreichen kann – der Super Mini Market an der Straße Flughafen ist groß, günstig und bis 23 Uhr geöffnet – haben die meisten Tankstellen um 21 Uhr geschlossen. Was ist da denn bitte los? Es gibt aber eine Automatentankstelle an der Straße zum Flughafen, sodass ich mein bei Übergabe fast leeres Auto auftanken kann.

Da ich morgen nach Gav́dos möchte, habe ich eine Unterkunft irgendwo einigermaßen zwischen Flughafen und dem Hafen in Chóra Sfakíon mit Frühstück gesucht. Blieb nur eine übrig, das Almyrída Village and Waterpark Hotel. Die Bewertungen sind äußerst durchwachsen. Erstaunlicherweise sind sie auf Holidaycheck ziemlich gut.

Das Hotel liegt nicht direkt an der VOAK sondern und man muss ein Stückchen fahren. Und dabei ist dann Vorsicht geboten: Plötzlich läuft da ein Typ mit Gitarre einfach in der Mitte der Straße von Kalýves herum!

Für 38 Euro mit Frühstück ist das ältere Hotel in Almyrída dann absolut okay. Ich verlaufe mich jedes Mal, wenn ich zur Rezeption will. Wie mir erst beim Bloggen auffällt, liegen aber alle Zimmer in einer geraden Reihe. Peinlich, sich dennoch zu verlaufen.


Ich habe einigermaßen gut geschlafen. Zeit fürs Frühstück, doch in meinem Zimmer höre ich ein Wiehern. Tatsächlich: Gegenüber meines Zimmers befindet sich ein Streichelzoo mit einem Pony und einigen Schafen. Drei Katzen sind auch da. Das Pony und eine Katze lassen sich auch Streicheln.

Beim Frühstück soll man eigentlich Messer auf den Tisch gelegt bekommen. Ich bekomme keine. Deja-vu: Auch in unserem Hotel Polen gab es einen Mangel an Messern.

Paximádia-Inseln von einem Aussichtspunkt an der Straße nach Chóra Sfakíon auf Kreta
Paximádia-Inseln von einem Aussichtspunkt an der Straße nach Chóra Sfakíon auf Kreta

Ich schaffe es mit dem Auto pünktlich nach Chóra Sfakíon. Meine Lieblingsparkplätze an der Straße zur Tankstelle sind jetzt mit Pollern blockiert, aber ich finde irgendwo anders dann doch noch was Kostenloses.

Chóra Sfakíon auf Kreta
Chóra Sfakíon auf Kreta

Wir halten unterwegs zweimal. Die Orte kenne ich zwar schon, aber sie sind immer wieder schön anzusehen. Außerdem macht es Spaß, das geschäftige Treiben am Hafen zu beobachten.

Loutró auf Kreta
Loutró auf Kreta
Agía Rouméli
Agía Rouméli

Nachdem ich a href="/2023/november/tag-3-und-4-gavdos-der-suedlichste-punkt-europas/">letztes Mal in Gav́dos vor allem das Kap Trypití (südlichster Punkt Europas) unter die Lupe genommen habe, möchte ich mir diesmal die anderen Teile von Gav́dos ansehen. Daher habe ich mich auch für eine andere Unterkunft entschieden, Consolas. Sie liegt unweit des bekanntesten Strandes der Insel, Sarakíniko. Der liegt im Norden.

Sarakíniko auf Gav́dos
Sarakíniko auf Gav́dos

Ich möchte zum nordwestlichsten Punkt der Insel gehen. Dabei kommt man an weiteren Stränden vorbei.

An diesen Stränden befinden sich uralte Zedern und zahlreiche Behausungen von Aussteigern: viele Wacholder und selbstgebautete Hütten. Das erinnert mich an Chrysí.

Blick in eine etwas bessere Hütte am Strand Ágios Ioánnis (meist Ai Iannis geschrieben) auf Gav́dos
Blick in eine etwas bessere Hütte am Strand Ágios Ioánnis (meist Ai Iannis geschrieben) auf Gav́dos
„Windflüchter“-Wacholder auf Gav́dos in Akrotírio Ágios Ioánnis Gav́dos
„Windflüchter“-Wacholder auf Gav́dos in Akrotírio Ágios Ioánnis Gav́dos

Eigentlich möchte ich noch weiter zum Strand Pýrgos (meist Pirgos geschriebene), aber ein streunender(?) Hund hat was dagegen. Also gehe ich hoch zum Kirchlein, dass dem Strand seinen Namen gab:

Kirchlein Ágios Ioánnis auf Gav́dos
Kirchlein Ágios Ioánnis auf Gav́dos

Von dort oben beobachte ich den Sonnenuntergang, der durch Wolken tief am Horizont leider entfällt. Danach muss ich noch vom Berg runterkommen. Ich verlaufe mich mehrmals und kriege Panik, finde aber doch den Weg zurück in die Zivilisation. Also so sehr Zivisilisation, wie das auf Gav́dos halt geht.

Gecko auf Gav́dos
Gecko auf Gav́dos


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Kroatien II Tag 5: Korčula-Stadt, Lumbarda, Korčula-Stadt, Trogir – Einmal geschüttelt, bitte

Die wahrscheinlich schlimmste Fährfahrt in meinem Leben – davor aber erstmal ein paar Bilder. Und danach auch.

geschrieben von Janni Sonntag, 5. Oktober 2025 um 23:34 Uhr

Ich bin schon früh wach. Na dann kann ich auch noch ein bisschen mit dem Auto herumfahren, das ich erst um 10:15 zurückgeben muss. Ich habe nämlich Korčula-Stadt noch nicht bei Tage fotografiert und die Strände von Lumbarda auch noch nicht.

Eigentlich soll heute den ganzen Tag Weltuntergang sein. Gestern Abend ist noch spontan die Warnung aufgetaucht, dass eine Verbindung zwischen Split und Dubrobik ausfallen könnte. Der Hinweis wurde allerdings heute Morgen wieder entfernt.

Also gehe ich das Auto abholen und fahre zum Aussichtspunkt. Da heißt es: warten. Es gibt nämlich drei Wolkenschichten, die alle nur kleine Löcher haben: Die unterste und dickste Schicht bewegt sich schnell nach Westen, die mittlere (nur die ist in der Wetteronline-App zu sehen) zieht schnell nach Osten. Und die oberste Schichte zieht sehr langsam nach Westen. Bis sich da eine Lücke so ergibt, dass das gewünschte Gebiet beschienen wird, kann es dauern. Nach 40 Minuten Warten scheint dann die Sonne auf Korčula-Stadt:

Korčula-Stadt
Korčula-Stadt

Lumbarda

Hätten wir das abgehakt. Dann ist es jetzt Zeit, sich im Gebiet des Griechen umzusehen. Der hiesige Wein heißt nämlich Grk („der Grieche“). Ach ja, Kroatisch enthält echt „die schönsten Konsonanten des Alphabets“, wie es mal in einem Einspieler zu irgendeinem dämlichen TV-Total-Event formuliert wurde (ich glaube, es war die Autoball-EM).

Im Ort Lumbarda rennt mir um Haaresbreite ein Hund vors Auto. Und das genau auf der Höhe des „Hunde verboten“-Schildes – welch Ironie! (Das Schild bezieht sich aber auf den Strand, auch wenn es an der Straße steht (in Gegenrichtung).)

Neben dem Wein soll es auch ein paar schöne Strände um Lumbarda haben. Schön gilt aber wahrscheinlich nur, wenn die Sonne vernünftig scheint und es nicht allzu stürmisch ist.

Plaža Vela Pržina in Lumbarda auf Korčula
Plaža Vela Pržina in Lumbarda auf Korčula

Die Insel ist an dieser Stelle sehr dünn. Von einer Seite zur anderen sind laut Google Maps 6 Minuten. Auf der anderen Seite sieht es so aus, wenn die Sonne mal kurz raus kommt:

Bilin Žal in Lumbarda auf Korčula
Bilin Žal in Lumbarda auf Korčula

Und was liegt zwischen den beiden Stränden? Natürlich Grk-Weinfelder.

Grk-Weintrauben in Lumbarda auf Korčula
Grk-Weintrauben in Lumbarda auf Korčula

So, jetzt noch tanken und dann Auto zurückgeben.

Korčula-Stadt

In Korčula-Stadt war ich noch nicht oben beim Turm und unten beim Kloster. Beginnen wir mit dem Turm, den man vom Aussichtspunkt über eine Treppe durch einen Urwald erreicht. Der viele Wald hat der Insel den altgriechischen Namen „Mélaina Kórkyra“ („Schwarzes Korfu“) eingebracht, was dann zu „Korčula“ verwurstet wurde. Altgriechisch konnte, wie viele andere Sprachen auch, „blau“ und „grün“ nicht vernünftig unterscheiden.

Forteca von Korčula-Stadt
Forteca von Korčula-Stadt

Kloster zu besuchen scheint in Kroatien anders zu sein als in Griechenland. Dieses Kloster besteht eigentlich nur aus der Kirche, während in Griechenland ein Innenhof existiert, in dem eine Kirche steht. Oder auch mal mehr. Ich weiß nicht, ob man die Kirche besuchen kann, und lasse es lieber bleiben.

Nochmal kurz aufs Zimmer – die sehr nette Gastgeberin hat mir Late Check-out gegeben – und dann aufs Boot. Nun ja, wie soll ich es ausdrücken ... es war zum Kotzen. Ich selber nicht, aber ein großer Teil der Passagiere haben gekotzt. Die meisten mehrfach. Das zweite Drittel der Strecke von Korčula nach Hvar ist man dann langsamer gefahren. Das führte zu einer Verspätung von 20 Minuten. (Griechenland staunt. Außer die Small Cyclades Lines.)

Trogir

Ankunft in Split. Es regnet sehr, hört aber bald auf. Ich laufe zum Busbahnhof und fahre nochmal nach Trogir.

Nachdem die Marina von Trogir am Mittwoch noch zu sehen war, ist sie jetzt in mehreren Reihen mit Luxusjachten „zugeparkt“. „Das sind private Luxuskreuzfahrten“, meinen einige Deutsche, die mit einer gemieteten Jacht im Hafen im Ort gegenüber liegen. „Die Herrschaften haben auch keine Lust, durchgeschüttelt zu werden.“

Trogir in der Blauen Stunde
Trogir in der Blauen Stunde

Okay, ab zum Flughafen. Übrigens: Wer in Split Bustickets am Schalter kauft, spart 50% gegenüber dem Preis im Bus. Es gibt bloß nur an wenigen Orten einen Schalter. In Trogir gibt es einen und der hat am heutigen Sonntag auch geöffnet. Die Tickets könnte man theoretisch auf Vorrat kaufen, denn sie müssen im Bus entwertet werden, aber sie sind relationsgebunden (Richtung egal). Auf der Fahrt von Split nach Trogir vorhin wurden die Tickets sogar kontrolliert (durch einen Kontrolleur, der zugestiegen ist).


Am Gate gibt es Probleme. Die Scanner starten ständig neu. Es kommen ein paar Leute durch. Dann stehen wir noch ein bisschen auf dem Vorfeld herum. Der Pilot meint, es hätten noch irgendwelche Leute gestreikt. Computer streiken, Mitarbeiter streiken. Passt dann ja.


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Kroatien II Tag 4: Korčula-Stadt, Pupnatska Luka, Prišćapac, Vela Spila Vela Luka, Korčula-Stadt – Gerüchteinsel

Auf Korcula soll es viele Wildscheine geben und Marco Polo soll hier geboren sein. Bestätigen kann ich leider beides nicht.

geschrieben von Janni Sonnabend, 4. Oktober 2025 um 23:14 Uhr

Korčula-Stadt

9 Uhr. Schnell zum Konzum und ein bisschen Frühstück kaufen. Dann zu Titan-Rent direkt gegenüber. Auto mieten.

Der Laden meint es wohl mit unbefestigten Straßen richtig ernst. Wer falsch fährt, kriegt die Kaution (800 Euro) nicht wieder, selbst wenn nichts passiert (vorgestern gab es überhaupt keine Kaution). Aber: Ich habe mich bereits routinemäßig informiert, wo auf meiner geplanten Route asphaltierte Straßen sind und wo man versehentlich auf unbefestigte Straßen kommen kann: Pupnatska Luka („Bucht von Pupnat“) nur von Osten, Hum (ein Berg) nur von Norden beim Tommy-Markt in Vela Luka. „Hum ist kein Berg, das ist ein Hügel“, meint der Vermieter. „Ich komme aus Norddeutschland und alles über 10 Meter ist ein Berg“, entgegne ich.

Titan-Rent vermietet eher Roller und Pedelecs. Das Auto müssen sie erst holen. Ich schaue mir in der Zeit Korčula-Stadt an. Es sind mehrere Führungen unterwegs. Daher ist es recht voll in den engen Gassen, die im 13. Jahrhundert zum Schutz vorm Nordwind (Bora) so angelegt wurden.

Ulica Ismaelis in Korčula-Stadt
Ulica Ismaelis in Korčula-Stadt
Ulica Dr. Dinka Miroševića in Korčula-Stadt
Ulica Dr. Dinka Miroševića in Korčula-Stadt

Wegen der engen Gassen ist das Fotografieren von Architektur schwierig. Dieser Turm hier steht am Rande der Stadt und ist daher gut zu fotografieren:

Kanavelić- oder Bokar-Turm (Utvrda Kanavelić, Kula Bokar) in Korčula-Stadt
Kanavelić- oder Bokar-Turm (Utvrda Kanavelić, Kula Bokar) in Korčula-Stadt
Loggia/Rathaus von Korčula-Stadt
Loggia/Rathaus von Korčula-Stadt

Ich bin euch noch was schuldig zum Thema Marco Polo: Korčula meint, er wäre hier geboren worden. Wie praktisch, dass die Kathedrale dem Heiligen Markus (Kroatisch Sv. Marko) gewidmet ist!

St.-Markus-Kathedrale (Katedrala Sv. Marka) in Korčula-Stadt
St.-Markus-Kathedrale (Katedrala Sv. Marka) in Korčula-Stadt

Und es gibt ein Geburtshaus, das Marko Polo Centar:

Marko Polo Centar (angebliches Geburtshaus von Marco Polo, hinter der Kirche) in Korčula-Stadt
Marko Polo Centar (angebliches Geburtshaus von Marco Polo, hinter der Kirche) in Korčula-Stadt

Nun aber zurück zum Autovermieter. Er gibt noch ein paar Tipps, wo ich hin könnte. Na dann los.

Pupnatska Luka

Wir beginnen mit der bereits erwähnten Pupnatska Luka. Die Bucht hat entfernt so etwas wie Sand. An machen Stellen.

Pupnatska Luka auf Korčula
Pupnatska Luka auf Korčula

Prižba/Prišćapac

Der Ort Prižba ist bekannt für die Halbinsel Prišćapac. Sie sieht ganz niedlich aus.

Halbinsel Prišćapac auf Korčula
Halbinsel Prišćapac auf Korčula

Auch Prišćapac hat seine eigene kleine St.-Markus-Kapelle. Ich gönne mir die 160 Höhenmeter auf knapp 1 Kilometer länge. Das Kirchlein erinnert mich an die Kirchlein, die Griechenland so verstreut sind.

Sv. Marko oberhalb von Prišćapac auf Korčula
Sv. Marko oberhalb von Prišćapac auf Korčula

Vela Luka

Ich fahre in Richung Vela Luka. Unterwegs komme ich in Blato vorbei. Auffällig ist der Hügel mit einem Kirchlein. Das heißt übrigens nicht St. Markus sondern St. Virus.

Sv. Vid in Blato auf Korčula
Sv. Vid in Blato auf Korčula

Den Berg Hum schenke ich mir. Einspurige Straßen sind nichts für mich. Und als zum anderen Aussichtspunkt auf Vela Luka fahre, bin ich auf einer eben solchen. Die Asphatierung endet vor der Vela Spilia, der großen Grotte. Na gut, dann kann man da mal rein. Auch wenn 4 Euro echt viel sind für ein paar Infotafeln. Die Höhle darf nur mit Helm betreten werden. Ich bin mir unsicher, ob er vor Steinschlag oder Scheiße von den zahlreichen Tauben schützen soll.

Vela Spila in Vela Luka auf Korčula
Vela Spila in Vela Luka auf Korčula

Story: Man hat hier bei Ausgrabungen Funde gemacht, die sich auf etwa 20.000 Jahre zurückverfolgen lassen, in denen Menschen in der Höhle gewohnt zu haben scheinen. Getöpferte Menschen- und Tierfiguren (aber keine Gefäße) ließen sich auf etwa 17.000 Jahre vor heute datieren – die ältesten Töpferwaren der Welt. Sie wurden 2.500 Jahre lang hergestellt und verschwanden dann plötzlich für 10.000 Jahre.

Zum Teil fand man hier auf einem Quadratmeter 1.500 bis 2.000 Gegenstände, davon etwa 15% Werkzeuge. Das ist ziemlich ordentlich.

Löcher in der Decke von Vela Spila in Vela Luka auf Korčula
Löcher in der Decke von Vela Spila in Vela Luka auf Korčula

Immerhin: Durch die Lavendelsäckchen, die die Frau am Eintrittsschalter verkauft, riecht die gesamte Höhle intensiv nach Lavendel.

Dann noch kurz zum besagten Aussichtspunkt laufen, um den herum der Tourismusverband einen botanischen Garten angelegt hat (kostenlos) – aber die Sonne steht schon ziemlich tief. Also ab zurück nach Korčula-Stadt.

„Achtung Wildschweine“ auf Korčula – eins der wenigen Originalschilder, da die meisten mit Wackelaugen beklebt wurden
„Achtung Wildschweine“ auf Korčula – eins der wenigen Originalschilder, da die meisten mit Wackelaugen beklebt wurden

Die Schilder stehen gefühlt jeden Kilometer. Die Länge scheint zufällig. Ich hatte es einmal, da stand ein Schild „Wildschweine auf 2 Kilometer“ und nach 500 Metern ein weiteres „Schweine auf 4 Kilometer“ – da hab ich mich verarscht gefühlt. Und noch schlimmer. Ich habe keine gesehen. Das einzige Tier war ein Wiesel von der Größe eines Eichhörnchens. Gestern Abend beim Aussichtspunkt waren Mäuse zugegen. Außer vor Wildschweinen wird in sehr seltenen Fällen noch vor Hasen und einmal auch vor Kühen gewarnt. So viel zum Thema Fauna auf Korčula.

Aussichtspunkt-Check in Korčula-Stadt

Korčula-Stadt hat einige Aussichtspunkte. Aber welcher ist der beste? Bei vielen hat man Vegetation im Weg. Gestern war es recht deutlich. Mir ist heute Morgen auf Wikipedia aufgefallen, dass es auch einen Ort geben muss, an dem die Vegetation nur unten ist und man fast die ganze Stadt sieht.

Er befindet sich vom gestern erwähnten Aussichtspunkt mit dem kleinen Korčula-Schriftzug (auf Google „Panorama Korčula“) aus ein Stück weiter südlichöstlich (auf Google Maps „Korcula Viewpoint“). Von dort aus führt ein mit sehr großem Schotter (geologisch fachsprachlich Schutt) ein Weg nach unten zum Ort aufgeschüttert. Da sollte vielleicht mal irgendwann eine Treppe gebaut werden? Der Schutt sieht sehr frisch aus, ist aber auf den Bildern von Google Streetview von Juli 2024 schon drauf. Den Schutt hinab befindet sich ein herabgefallenes Baumhaus. Auf dem Schutt direkt beim Baumhaus ist es auch noch schön, weiter runter sieht man nichts mehr.

Korčula-Stadt (Stari Grad – „Altstadt“) in der Blauen Stunde, gesehen vom „Korcula Viewpoint“
Korčula-Stadt (Stari Grad – „Altstadt“) in der Blauen Stunde, gesehen vom „Korcula Viewpoint“


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