Studium Sind das die neuen Studienmodule?
Ich lass meine erste Woche nach Semesterbeginn Revue passieren.
Die erste Woche des zweiten Semesters ist vorbei, Zeit, sie etwas Revue passieren zu lassen...
Dienstag: Völkertheoretische Informatik
Irgendwie gibt's dieses Semester praktisch ununterbrochen Rumgeheule, dass die Räume nicht ausreichen. Das sieht man daran, dass die meisten Veranstaltungen, in denen ich dieses Semester eingetragen bin, immer noch nicht wissen, welche Tutorien sie wann überhaupt geben können. Am Dienstag wurde die Vorlesung in „Theoretische Informatik II“ in einen anderen Raum gelegt, was auch die Dozentin erst in letzter Minute mitgekriegt hatte. Die stand da nämlich schon in einem anderen Hörsaal: „Aber die Leute, die da gekommen sind, sahen anders aus.“ Ich gehe mal vom Guten im Menschen aus, und somit davon, dass sie meinte, dass die Leute einfach nicht informationstechnisch kompetent aussahen...
Donnerstag: Wie viel Gewalt braucht man im Informatikunterricht?
Am Donnerstag befassten wir uns im Tutorium zu „Didaktik der Informatik“ damit, was für Themen man bezüglich der Didaktik man noch so zu erforschen seien.
Praktisch unweigerlich kommt man dann zu einem ganz bestimmten Thema: Der Übungsleiter frage: „Wie viel Prügelstrafe ist sinnvoll?“
„Müssen wir halt mal entsprechend prügeln.“, schlug ein Student vor, und ein anderer vereinfachte dieses Vorgehen zu drei prägnanten Wörtern: „Try and Error!“.
Aber muss denn Gewalt sein? „Du sollst deine GUI-Elemente im Sourcecode selbst initialisieren und nicht den Formdesigner benutzen!“
Donnerstag: Lustig mit Schluss
Auch die Diskreten Strukturen standen am Donnerstag an. Das ist Mathematik, aber irgendwie steht Informatik drüber. Unterrichtet wurde daher von einem Mathematik-Professor, nämlich meinem Algebra-Prof von letztem Semester.
Kurz vor Ende der Vorlesung trat große Unruhe auf: „Bitte auch bis zum Schluss ruhig sein!“ rief der Professor. Ein Student rief fragend, leicht verschlafend klingend: „Schluss!?“
Freitag: Niemand ist nutzlos...
...er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. Das wurde einem beim Seminar „Grundbegriffe der Pädagogik: ihre Institution und ihre Berufs- und Handlungsfelder innerhalb und außerhalb von Schule: Professionelles Handeln im Lehrerberuf“ klar.
Bevor es da um das eigentliche Thema ging, sprach die Dozentin erst einmal zu den Erstis. Auf der Internetplattform der Universität sollten sie nämlich an einer Umfrage teilnehmen: „Haben Sie schon was von der Studieneingangsbefragung gehört?“, fragte die Dozentin. Ein paar Leute meldeten sich. „Sie haben schon davon gehört. Sagen Sie mal kurz, worum es da geht!“, forderte Sie den Studenten neben mir auf, der aber einfach antwortete: „Ich hab sie gleich weggeklickt.“ Da kam bei den Studierenden gut an, bei der Dozentin eher weniger.
Anschließend sollten wir auf Beispiele auf Kärtchen schreiben, was für uns professionelles und was unprofessionelles Verhalten im Lehrerberuf ist. Ich war mit dem Studenten in einer Gruppe, der das mit der Studieneingangsbefragung eben gesagt hatte. Zuerst fiel uns Ungerechtigkeit ein. Nach einigen Diskussionen über Beispiele war uns klar, dass wir eigentlich „Tittenbonus“ aufschreiben sollten, aber das trauten wir uns nicht.
Außerdem schrieben wir „Flüssiges Sprechen“ auf. Als ich dann vorne stand, um mein Ergebnis zu präsentieren, fiel mir an einer Stelle einfach nicht mehr ein, was ich sagen wollte. Verdammt! Gerade beim Thema „Flüssiges Sprechen“ ins Stottern geraten ... klar, dass alle lachen mussten.
Aber nicht nur ich hatte war ein schlechtes Beispiel für das, was ich vortragen sollte. Ein anderer Student kam in Jogginghose und T-Shirt nach vorne und sprach über „Angemessenes Erscheinungsbild“. Die Studierenden lachen. „Im Sportunterricht wäre das OK“, sagt die Dozentin, doch der Student entgegnet: „Ich studier Mathe und Physik.“ Alles lachte.
Na ja, man sollte sich wohl vernünftig benehmen im Modul, sonst muss man noch den Modultitel 500x an die Tafel schreiben...
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