Kızılot Tag 2: Kies – a lot!

Was hoch geht, muss auch wieder runterkommen: von Bergen und Tälern, Authenzität und Massentourismus. Und wunden Füßen.

geschrieben von Janni Sonntag, 23. September 2012 um 23:46 UhrDarstellungsfehler möglich

„Kräht der Hahn früh am morgen, kräht er laut, kräht er weit...“, so beginn das Geburtstagsständchen, mit dem mich meine Eltern zu meinem Geburtstag (der heute ist) geweckt hätten. Immerhin: Draußen kräht tatsächlich ein Hahn und das nicht zu leise. Das ist eine Abwechslung dazu, dass sich in der Nacht Hunde angekläfft haben und das auch gerade wieder tun, während ich diesen Post schreibe.

Zeit fürs Frühstück. Das ist sehr käselastig. Als Brot gibt es nur Fladenbrot, entweder weiß oder mit etwas vollkörniger, wobei man die Sorten nur bei genauem Hinschauen unterscheiden kann, weshalb ich die zweite Sorte nicht als „Vollkorn“ bezeichnen möchte. Für Deutsche ist Frühstück ohne richtiges Brot und Brötchen vielleicht eher ungewohnt, aber schließlich habe ich mir dieses Hotel ja auch ausgesucht, um es authentisch zu haben, anstatt auf meine Buchungsbestätigung zu gucken, um herauszufinden, wo ich denn hier eigentlich bin.
Das Frühstück finde ich alles in allem gut. Allerdings ist Käse – genau wie Nudeln und Reis – etwas, mit dem man bei mir wenig falsch machen kann.

Im Gebirge

Heute geht es in die Berge. Die Straßen sind überwiegend gut, und wo nicht, da scheint zumindest daran gebaut zu werden.


D695 Konya Manavgat Yolu

Eigentlich wollte ich mir den nahen Fluss Karpuzçay angucken, doch der ist größtenteils ausgetrocknet, wie andere Flüsse auch.

Akarsu, ein Zufluss des Karpuzçay

Also geht's weiter ins Gebirge. An den Haltebuchten der Straße befinden sich Märkte. Irgendwie verkaufen da immer alle Leute das gleiche, und zwar vor allem Bananen und Orangen. Da die Preise nicht dran stehen und ich – bedauerlicherweise – nicht mal „Hallo“ auf Türkisch sagen kann, mag ich mir dort nichts kaufen, obwohl ein paar Bananen für den Nachmittag sicherlich nicht falsch wären, da das hier Halbpension ist.

Haltebuchtmarkt

Im Gebirge gibt es kleine Wege. Weit hinein traue ich mich nicht, schließlich ist hier oben kaum Zivilisation. Nur ein (nicht mehr bewohnter) Bienenstock und ein paar angepflanzte Olivenbäume, deren Früchte noch nicht reif sind, erinnern daran, dass hier Menschen leben.

Wanderweg

Am Strand

Daher geht's zurück ins Hotel und von da an den Strand. Mich interessiert, was hinter der nächsten Ecke ist, die drei Kilometer entfernt ist. Dorthin zu laufen ist definitiv kein Vergnügen. Der Strand kann sich nämlich nicht entscheiden, was er sein möchte. Feiner Sand, Kiesel und Steine wechseln sich alle paar Meter ab und gerade längere Abschnitt mit Steinen sind nicht sonderlich angenehm barfuß, der glühend heiße Sand weiter weg vom Meer jedoch auch nicht. Die Kiesel bringen Kızılot daher bei mir den Spitznamen „Kies a lot“ und „Kieselot“ ein und ich mache auf dem Rückweg eine längere Pause am Meer.

Blick auf den Strand von Kızılot

Hinter der Ecke befinden sich dann ein paar größere Hotels. Am dem Strandabschnitt, an dem das Şafak Beach Hotel liegt, gibt es überwiegend niedrige Hotels und Bungalowsiedlungen. Und, wie gestern schon angesprochen, bald eine Ausnahme:

Hotelkomplex im Bau

Wieder im Hotel

Zeit fürs Abendessen. Das ist heute recht gemüselastig, allerdings lässt sich das Gemüse gut mit dem warmen Reis kombinieren. Die harmlos aussehenden eingelegten grünen Peperoni sorgen bei mir eine Minute lang für eine Art Schluckauf.

Später lässt sich durch das Hotelzimmerfenster ein kurzes Feuerwerk in Manavgat beobachten.

Morgen ist Markt dort in Manavgat und der steht derzeit auf meinem Plan. Mal schauen.


Kommentare

EAB (Gast) befand am Montag dem 24. September 2012 um 23:01 Uhr:

Na dann mal alles Gute und eine weiterhin schöne Zeit in der Türkei!

Außerdem freue ich mich auf die restlichen Teile deines Reiseberichtes.

Яedeemer meinte am Dienstag dem 25. September 2012 um 21:07 Uhr:

Danke, ich geb mir Mühe!

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