Kızılot Tag 6: Wasser, Wasser, Wasser
Heute dreht sich in meinem Türkei-Bericht alles ums Thema „Wasser“.
Auch heute hat mich der Muezzin nicht geweckt. Ich bin einfach schon vorher wach. Ha!
Wie schon vorgestern hat mich auch heute wieder beim morgendlichen Schwimmen irgendwas im Meer erwischt. Während ich vorgestern eine 1 cm lange Schnittwunde davontrug (die entsprechend geblutet hat), sieht das von heute eher aus wie ein Insektenstich.
Na ja, ist ja nicht schlimm. Aber ich frag mich echt, was die Viecher da im Meer gegen mich haben.
So langsam finde ich das Frühstück eintönig. Türkischer Käse ist zwar die ersten Tage ganz nett, aber ich glaube, morgen esse ich Cornflakes.
Heute steht der Manavgat-Wasserfall an. Dazu gibt's noch einmal den Kleidungsmarkt von Manavgat. Zuerst will ich aber zur Apotheke in Kızılağaç, denn ich habe seit zwei Tagen Halsschmerzen.
Manavgat-Wasserfall
Huch, Speicherkarte vergessen.
Also geht's zurück ins Hotel, Speichertkarte holen. Gestern in Alanya wäre das ärgerlicher gewesen, da Alanya doch etwas weiter weg ist als Manavgat.
Heute ist nur die Tatsache ärgerlich, dass Manavgat straßenbautechnisch leider nicht ganz so einfach zu bewältigen ist, besonders wenn man zu einer Stelle will, die irgendwo in den Slums hinter Bananenplantagen und einer geheimen Taxizentrale liegt. Es gibt zwar Ausschilderungen, aber die hören einfach mitten auf dem Weg auf.
Manavgat-Wasserfall – 2. Anlauf
Huch, falsches Bild. Manavgat (wohl von türkisch manav für Obst- und Gemüsehändler) bezeichnet nämlich sowohl die Stadt, als auch den sie durchfließenden Fluss, dessen Stausee und den Landkreis, in dem auch Kızılot liegt. Und in der Stadt Manavgat gibt es dieses Bauwerk mit den vielen Wasserfällen, genannt Türkbeleni Şelalesi.
Jetzt aber endlich zum Manavgat Şelalesi. Wer gut aufgepasst hat, wird bereits geschlossen haben, dass Şelalesi türkisch für Wasserfall sein muss. Na ja, so sieht's da aus:
Wer jetzt bei Wikipedia guckt, wird merken, dass der da imposanter aussieht. Vermutlich war auf deren Bildern einfach nur mehr Wasser drin. Ich hab auch extra noch einmal nachgeguckt, ob ich an der richtigen Stelle war, die in der englischen Wikipedia angegeben ist. Und ja: ich war.
Manavgat
Der eigentliche Kleidungsmarkt findet heute nicht statt, denn der ist nur montags. Die Stände sind allesamt abgebaut, Autos stehen in den Straßen.
Allerdings gibt es im Norden des Marktgebietes ja die festen Läden, die da auch sonst sind. Dazwischen befinden sich Dönerläden. Auch der Gemüsemarkt hat einige feste Gebäude. Ich kaufe mir ein T-Shirt und sechs Päckchen Gewürze.
Kleidungskauf in Manavgat ist ein Erlebnis, das man irgendwie mal gehabt haben muss. Wenn man da was kauft, muss man nach dem Handeln bei deutlich unter der Hälfte des Einstiegspreises rauskommen, ansonsten hat man was falsch gemacht.
Fluss Manavgat in Manavgat, Ausflugsschiffe liegen an den Ufern. Hinter der Flussbiegung liegt die Manavgat Köprüsü (Manavagat-Brücke) der D400, durch die die großen Ausflugsschiffe nicht passen.
Nun, die letzten sechs Tage habe ich mittags nichts gegessen. Ich mein davor hab ich mittags auf nichts gegessen, weil so spät ins Bett gegangen bin, dass ich da noch nicht wach war. Mein Hausarzt hat nämlich auf die Frage, was ich gegen meine Einschlafprobleme machen soll, gesagt, ich solle einfach später einschlafen gehen. OK, ich schweife schon wieder ab.
Heute will ich mit der Tradition brechen und mir mal den Burger King in Manavgat anschauen, der mir Montag bei der Durchfahrt aufgefallen ist. Eigentlich will ich die Aldisierung (schweizerdeutsch für das Phänomen, dass auch prinzipiell wohlhabende Leute möglichst wenig ausgeben wollen) vorantreiben und mir das türkische Gegenstück zum King des Monats holen. Das kostet laut Website 4,99 Lira (gut 2 Euro), aber ich finde es nicht auf der Karte. Daher esse ich einfach ein Whopper-Menü, das 12 Lira kostet. Der Burger-King-Mitarbeiter fragt mich, ob ich auf Englisch bestellen wolle, was ich bejahe. Da ich glaube gehört zu haben, dass er beim Eingeben der Bestellung Deutsch murmelt, mache ich ab da auf Deutsch weiter. Schließlich bringe ich ihm noch den Begriff „Becher“ bei. Während ich esse, fragt er mich, was denn der Unterschied zu „Glas“ sei.
Der Whopper schmeckt wie in Deutschland. Bei den Pommes muss man sich das Salz selbst drauf machen und bekommt dafür ein Tütchen aufs Tablett gelegt, das etwas größer als die in Deutschland ist. Außerdem bekommt man Ketçap und Mayonez grundsätzlich ohne sie bestellen zu müssen und zwar nicht in Tütchen sondern in Plastikschälchen wie man das bei uns von den Dips für die Chicken Nuggets kennt. Der große Softdrink ist deutlich größer als bei uns. Es steht zwar nicht drauf, wie groß der Becher ist, aber es dürften 0,7 Liter sein.
Gut, jetzt habt ihr sicherlich alle Hunger, oder? Hmm.
Außerdem kaufe ich mir ein Stativ für meine Kamera. Im Fotoladen zeige ich dazu auf eine andere Kamera, die in einem Ausstellungsschrank auf einem Stativ steht. Der Ladenbesitzer schraubt das Stativ ab und verkauft es mir. Ich hatte jetzt eigentlich erwartet, dass er mir ein Neues gibt, aber na ja. So kann ich morgen versuchen, euch ein Video davon zu machen, wie schnell der Sonnenaufgang geht, der auf den Fotos vom dritten Tag ist.
Wieder im HOTel
In Deutschland hat man vielleicht gelegentlich das Problem, dass das Warmwasser nicht will wie man selbst.
Hier im Hotel hatte ich dahingehend bisher nur am ersten Tag das Problem, dass ich nicht wusste, wie das hier eingestellt ist. Der Mischer der Dusche ist nämlich etwas seltsam und mischt recht willkürlich warmes und kaltes Wasser, sodass ich den Duschkopf immer mal wieder kurz von der Halterung nehmen muss, um mich nicht zu verbrennen.
Das Problem hat sich heute Nachmittag erleidigt: Es gibt nur noch heißes Wasser, welches oben auf den Dächern der Häuser in Tonnen gelagert und von der Sonne erwärmt wird. Vielleicht habt ihr euch bei einigen Bildern des Blogs gefragt, was die Tonnen auf den Dächern sollen. Jetzt wisst ihr's.
Genug ausgeschweift. Das kalte Wasser ist also komplett ausgefallen. Ja gut, wenn man sich die Hände waschen will, kann man das problemlos in der Phase schaffen, in der das Wasser noch nicht heiß ist. Aber die Klospülung...
Not macht ja erfinderisch und die einzige Lösung, die mir spontan für das Problem einfällt, ist den Papierkorb zu leeren und ihn in der Dusche zu befüllen. Das geht ziemlich gut, da der Papierkorb aus Plastik ist.
Ja toll, aber das ist dann doch irgendwie kein Zustand. Şafak sagt, dass wegen eines Wasserrohrbruch das Wasser in der ganzen Ecke hier ausgefallen ist. Sie rufen da jetzt jede Stunde bei der Stadtverwaltung an. Nachdem es zuerst immer hieß, dass es in einer halben Stunde wieder gehen würde, sind sie inzwischen bei 2 Stunden ETA angelangt. Wasserrohrbrüche und Stromausfall seien normal. Super. Oder wie der Türke sagt: süper.
Um 18:45 Uhr ist das Wasser wieder da. Damit war das Hotel mindestens 6 Stunden lang „trocken“. Zum Abendessen um 19:00 Uhr gibt es u.a. Spagetti. Die in der Menge zu kochen dürfte auch ein gewissen Problem gewesen sein.
Und morgen? Der Oymapınar Barajı (Talsperre) am Manavgat wäre schön. Außerdem gibt es noch eine Empfehlung von Şafak, wobei ich da nur eine Wegbeschreibung habe und es nicht auf der Karte wiederfinde, weshalb ich den Namen nicht schreiben kann. Es ist aber wohl auch ein Wasserfall.
Kommentare
Christiane Ayla (Gast) schrieb am Donnerstag dem 11. Oktober 2012 um 19:39 Uhr:
Danke für die Berichte....ich bin noch 1 Woche im Safak Beach und finde alles wunderbar beschrieben. Nun komme ich schon 15mal in die Türkei und trotz Stromausfall, Wasserausfall und anderer Widrigkeiten..immer wieder gerne.
Cok Selamlar
Christiane
Яedeemer meinte am Freitag dem 12. Oktober 2012 um 18:49 Uhr:
Hattest du vor der Reise geschaut, auf was du dich eingelassen hast? Oder haben dich meine Berichte zu einer Last-Minute-Reise bewegt?
Machst du auch die ganzen Ausflüge wie ich?