Kızılot Tag 7: Individuell.
Auch heute heißt es wider: Land und Leute erleben – bzw. für euch erlesen. Was ein Wortspiel, zumal unbeabsichtigt.
Auch heute bin ich wieder vorm Gebetsruf wach. Aber heute beißt mich im Wasser nichts. Da fängt der Tag ja mal gut an. Auch die Cornflakes mit Honig schmecken lecker.
Thema ist heute die Oymapınar-Talsperre. Die liegt irgendwo nördlich von Manavgat ganz weit ab vom Schuss.
Wegen der Länge der Strecke ist zwischendurch eine Pause angesagt. Danach der Schock: Das Auto springt zwar an, piept aber die ganze Zeit und die Tanknadel denkt nicht mal daran, sich zu bewegen (davor war sie immerhin noch etwas über dem roten Bereich). Was nun?
Einziges Anzeichen auf Zivilisation ist ein Lager der Firma ALGİDA (zu dt. Langnese) nur ein paar Meter weiter. Die Leute da sind total nett. Nachdem sich vier Mitarbeiter um das Auto versammelt haben, kommen sie anhand der inzwischen wieder funktionierenden Tankanzeige zu dem Schluss: Das Ding fährt noch mindestens 50 bis 60 Kilometer. Ansonsten hätten sie mir für 20 Lira einen Kanister Benzin verkauft. Bei den netten Leuten hole ich mir noch eine Wegbeschreibung zur Oymapınar-Talsperre ab. Grund für das Problem war einfach, dass das Auto während der Pause (und daher beim nächsten Start) extrem schief am Straßenrand stand und daher der Benzinfühler nicht richtig funktionierte.
Auf dem Weg kommt man dann doch noch durch einige Dörfer durch. Sie werden allerdings immer ländlicher und damit weniger modern.
Die Talsperre bzw. das Gebiet darum herum kostet (pro Nase) 1 Lira Eintritt, Maut oder was auch immer. Dies ist die einzige staatliche Stelle für Eintrittsgeld auf meiner bisherigen Reise, bei der ich in Euro bezahlen kann (dann halt 50 Cent). In Side und Alanya wollten sie nur Lira. Die Eintrittskarte kann ich nachreichen, wenn ich wieder zuhause bin und einen Scanner habe.
Nach dem Bericht zu Übermorgen (der allerdings wegen des Fluges erst einen Tag später erscheinen wird) ist ohnehin noch ein Zusammenfassungsbeitrag geplant, u.a. mit der Hitliste der gefährlichsten Vehikel auf türkischen Straßen. Ich fühle mich dazu verpflichtet. Allein weil mir auf dieser Strecke ein Trecker mit 6 Personen drauf entgegen kommt. Das ist fast so schlimm, wie wenn die zu dritt einen Motorroller fahren, indem man entweder kleinere Kinder zwischen Fahrer und Lenker klemmt, oder sich auf der Sitzbank sehr dünn macht. In Alanya gab es Deutsche, die dann „Da passen noch drei drauf!“ riefen.
Gut, ich schweife ab.
Oymapınar-Talsperre
Oymapınar Barajı (Oymapınar-Talsperre)
Da lob ich mir den Individualtourismus, sonst sitzt man vielleicht auf dem Trockenen... oder warum steht bei Bootstouren nie, dass das Boot auch fahren kann?
Die Touristenbusse fahren die weniger individuellen Touristen auf 10 Meter an den Anleger auf dem Stausee. Perfekt für Lauffaule.
Ich hingegen gehe die Serpentinenstraße zu Fuß hoch. Das erinnert etwas an den Aufstieg auf den Burgberg von Alanya vorgestern – und geht auch genau so auf die Muskeln. Kein Wunder bei dieser Straßenführung.
Die Talsperre selbst kann nicht betreten werden, jedoch gibt es eine Aussichtsplattform, von der man toll ins Tal blicken kann. Auf der anderen Seite der Plattform kann man auf den Stausee schauen.
Vor der Aussichtsplattform befinden sich zwei kleine Marktstände. Ich kaufe mir dort ein Käppi. Das wollte ich schon seit Tagen machen, hab aber nie eines gefunden, was mir nicht zu übertrieben aussah.
Serpentinenstraße zur Oymapınar-Talsperre
Durch einen Tunnel gelangt man zum Stausee, auf dem die Touristenschiffe fahren.
Das Wasser hier ist sehr schön blau. Der Weg vom Damm zurück zum Auto war an einer Stelle recht schlammig, sodass ich mir die Schuhe waschen will.
Allerdings ist das Wasser auch so unglaublich kalt, dass man auch unmöglich drin baden könnte.
Auf dem Rückweg zum Hotel tanke ich in Manavgat und kaufe mir neue Baterien für meine Digitalkamera. Vielleicht die letzten, denn ich habe mir eine neue Kamera gekauft. Das Objektiv war aber defekt und die Kamera bei Reiseantritt noch nicht von der Reklamation wieder zurück.
Zum Mittag esse ich einen Döner bei der Kette Meru. Die machen Döner ohne Soße und ohne Scharf. Das Gemüse ist nicht Kraut wie in Deutschland, sondern Feldsalat. Diese Form der Zubereitung scheint bei Schülern einer nahen Schule gut anzukommen.
Wieder im Hotel
Heute ist paw·ned‹4›2-Veröffentlichung. Anders als sonst ist das Zimmer um 13 Uhr noch nicht gemacht worden. Kurz vor Veröffentlichung von paw·ned‹4›2 um kurz nach halb 3 Ortszeit möchte das Zimmermädchen im Zimmer. Ich vertröste sie um 10 Minuten und gehe anschließend Fotos vom Hotel machen.
Şafak Beach Motel vom Strand aus
Der Abend bringt dann zum Abschluss des Tages einen wunderbaren Sonnenuntergang.
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