Kızılot Tag 8: Irrwege

Irren ist menschlich. So auch in der Türkei.

geschrieben von Janni Sonnabend, 29. September 2012 um 23:26 UhrDarstellungsfehler möglich

Ich hasse die englische Wikipedia. Die Koordinaten beim Artikel zum Manavgat-Wasserfall sind gar nicht die vom echten Manavgat-Wasserfall sondern vom Manavgat Küçük Şelalesi (kleiner Wasserfall). Ich wurde reingelegt.

Also nichts wie hin zum echten Wasserfall.

Manavgat Şelalesi die dritte

TRY 3,50 kostet der Spaß pro Nase.

Der Preis ist wie ich finde derart hoch, dass ihr dieses mal einfach kein Foto kriegt...

...sondern ein Video. In HD natürlich.

Originaldatei der Kamera zum Download
(Dort kann man auch erkennen, wie das Wasser rechts in der Mitte fließt, sowie einige andere Details.)

Um den Wasserfall herum befinden sich (im kostenpflichtigen Bereich) einige Restaurants, Kleidungsläden, eine Fotostation und zwei Showküchen.


Bäckerinnen

Außerdem gibt es Stände, an denen man die typischen türkischen Spezialitäten kaufen kann. Ich sag mal so: Papa, du kannst dich schonmal freuen! Und damit allgemein mal Grüße nach Hause! Und an deine Kollegen, die meinten, dass es außerhalb der Bettenburgen ja eh nix gäbe in der Türkei außer Esel und Kamele. Die gibt's aber auch:


Nutztiere, v.l.n.r.:
1. Für alle, denen Autovermietung zu 2012 ist: Die gute alte Kamelvermietung gibt's zum Glück auch noch.
2. Für Europäer gibt es mit Eseln aber auch vertrautere Tiere.
3. Damit wir auch alle Sorten größerer Nutztiere durch haben (Ziegenartige waren ja gestern schon), noch ein Foto von zwei Kühen, das ich später am Tag im oberen Teil Kızılots gemacht habe. Größere Ansammlungen von Kühen wie zu Hause in Norddeutschland gibt es hier wohl nicht, üblich sind eher so Kombinationen wie 2 Kühe und 1 Ziege und dazu ein paar Hühner auf dem Hof.

Emanzipation? Bitte was?

Heute will ich mal zu dem Dönerimbiss, bei dem gestern die mit Abstand meisten Schüler anstanden, um herauszufinden, ob der Döner da echt besser schmeckt als gestern bei Meru oder ob sie da einfach nur hingehen, weil es näher an der Schule ist.

Der Weg vom Auto zum Imbiss führt durch ein Veranstaltung, die vermutlich eine Art islamischer Gottesdienst – wenn man das so sagen darf – sein soll. Vor der Moschee sitzen die Leute auf Klappstühlen an Klapptischen.
Dabei sind Männer und Frauen strikt getrennt und nur die Männerecke hat den Schatten der Pavillons.


Emanzipation? Nie gehört.

Über Lautsprecher wird der Gottesdienst vorgetragen. Praktisch alle anwesenden Kinder und etwa ein Viertel der Männer sind allerdings viel mehr auf ihr Handy fixiert, mit dem sie rumspielen.

Weiter geht's zum Dönerimbiss.

Während Meru Döner sich auch an deutsche Gäste richtet und das mit dem Motto „Finde den wahren Geschmack des Döners“ auch zeigt, bin ich heute in einem Imbiss, der sich beim ausländischen Klientel allenfalls auf Russen spezialisiert hat. Immerhin: Ich schaffe es dann doch, zu bestellen und kann sogar in Euro bezahlen (die Preise auf der russischen Speisekarte sind in Dollar).

Der Döner schmeckt kaum anders als der gestern. Neben mir befindet sich dabei der Albtraum für jeden Zahnarzt:


Wer hat da nicht kurz Lust auf 'ne Tortenschlacht?

Zum Abschied bekomme ich von einem Mitarbeiter des Ladens ein Kaugummi. Dann setze ich mich in meinen Mietwagen und fahre nach Kızılağaç.

Kızılağaç die dritte


Schwarz-weiße Katze

Man sagt ja immer: „Jedem das seine.“ Wie das meine aussieht, das habe ich euch die letzten Tage gezeigt.

Bei genauerem Hinsehen findet man sogar in Kızılağaç in einer Seitenstraße hinter den (zugegebenermaßen recht kleinen) Einkaufszentren einen vergleichsweise kleinen typisch türkischen Obst-, Gemüse- und Stoffmarkt. Man kann also auch im Tourismuszentrum Kızılağaç (genau so wird es auch auf dem Schild an der Fernstraßenausfahrt bezeichnet) ein bisschen Ursprünglichkeit erleben.

Allerdings gibt es auf dem Markt auch ein paar touristisch motivierte Souvenirs zu kaufen. Dies war beispielweise beim Markt an der Gebirgsstraße nicht der Fall.


Kleiner Markt in Kızılağaç

Nun möchte ich mir aber doch noch das komplette Kontrastprogramm angucken. Und wo könnte ich das besser machen als am Strand von Kızılağaç?


Massentourismus

Man beachte hierbei insbesondere die Absperrung da vorne beim Jetski. Die Leute können nicht einfach schwimmen, wo sie wollen, wie das Kızılot der Fall ist. Nun beachte man noch, dass Nebensaison ist und stelle sich das zur Hauptferienzeit vor. 543 Familienzimmer hat allein dieses Hotel (Seaworld).

Ja ja, so ist das halt. Klar, ich mach hier ein bisschen Werbung, aber vielleicht sehen einige jetzt auch durch meine Beiträge hier im Blog, dass es Alternativen zum Urlaub in den großen Clubhotels gibt.

Oberes Kızılot die zweite

Beim letzten Besuch des oberen Teil von Kızılot hatte ich meine Kamera vergessen. Das will ich heute ausgleichen, wobei ich heute in einen anderen Teil gehen will.

Zuerst will ich aber beim Caletta Market auf der anderen Straßenseite vorbeischauen, um mir eine Banane zu kaufen. Dort werde ich enttäuscht. Was von weitem wie Bananen aussah, stellt sich als eine gewöhnliche Zimmerpflanze heraus. Zu kaufen gibt es lediglich Zwiebeln und ein paar Kartoffeln.

Der Teil von Kızılot, den ich heute besuche, enthält keine Hotels. Er ist viel ländlicher, die Straßen sind nicht befestigt. Da die Leute in der Türkei keine Zeit/Geld/Lust haben, um Zäune zu bauen, werden Kühe stehts angeleint. Die weiter oben abgebildeten Kühe hat man in Senke zwischen aufgeschütteten Wegen (wozu auch immer die mal gut sein werden) abgestellt, wo wenigstens ein bisschen Gras wächst.


Oberes Kızılot

Anschließend mache ich noch ein paar Bilder vom Hotel und setze mich in einen der Pavillons am Pool.


Hotelpool

Später beim Abendessen mache ich ein Foto vom Pavillon, auf dem es entsprechend schon „etwas“ dunkler ist.


Pavillons

Der Nachteil (wenn man das so bezeichnen will) kleinerer Hotels auf dem Lande ist, dass da nach dem Abendessen nichts mehr los ist. Sonst würde ich nicht jeden Abend zum Bloggen kommen und heute sogar noch ein paar Runden mAT (mein erstes übrigens) mitzuspielen. Dazu kann ich aber später noch was erzählen, langsam will ich nämlich auch ins Bett, da ich morgen früh noch den Sonnenaufgang auf Video aufnehmen möchte.

Morgen gibt's dann – wie gestern schon gesagt – keinen Blogpost, er wird aber nachgetragen. Das ist auch nötig, denn dann geht's nämlich zu diversen Orten auf dem Weg nach Antalya. Perge und Aspendos um ein paar zu nennen.

Ganz ehrlich, langsam wird das Bloggen auch recht anstrengend. Es gab zwar vor einem Jahr eine 25-teilige Serie (die nur für enge Freunde und Verwandte sichtbar ist), aber da waren nicht jeden Tag 10 Bilder drin, die bearbeitet werden müssen.


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