Marokko Tag 4: Meknès, Moulay Idriss Zerhoun, Volubilis, Meknès – Berg und Tal
Der Flug ist schon 3 Tage her, da kann man eigentlich mal wieder Ohrendruck gebrauchen.
Da die Bar doch die ganze Nacht irgendwie laut ist, bin ich froh, dass Said gestern etwas schneller gemacht hat, damit wir die leisesten Zimmer bekommen haben.
Ach, ich hab noch gar kein Bild vom Hotel hochgeladen, das kann ich ja mal nachholen:
Hotel Rif Meknès
Frühstück
Das Frühstück ist gut und erreicht fast das Niveau vom ersten Hotel.
Moulay Idriss Zerhoun
Heute besuchen wir die Stadt Moulay Idriss.
Der Weg dorthin führt durch Olivenhaine. Zwischen den Olivenbäumen stehen Agaven, aus denen Agavenseide für traditionelle Kleidung gewonnen wird. Ebenfalls stehen viele Feigenkaktusse am Wegesrand.
In Moulay Idriss gibt es einen großen Markt, wo so ziemlich alles mögliche verkauft wird. (V) Unter anderem kann man da Geflügel kaufen, das dann vor den Augen des Käufers geschächtet (halal, d.h. islamisch, geschlachtet) und gerupft wird.
Direkt neben dem Hauptplatz des Marktes gibt es das Mausoleum von Idris I. Einige meist ältere Marokkaner glauben, dass man mit Pilgerfahrten zu Idris' Mausoleum die Haddsch nach Mekka ersetzen könne. Der Bereich ist nur für Muslime zugänglich, die unter einem Holzbalken hindurchgehen müssen. Inwiefern das überprüft werden soll (und ob es überhaupt überprüft wird), ist mir nicht bekannt (oder haben alle Muslime gute Limbo-Fähigkeiten?).
Ich kaufe mir ein paar Bananen. Die sind kleiner als bei uns in Deutschland, schmecken aber genau so.
Volubilis
Wir fahren nach Volubilis (in Google Maps aus irgendeinem Grund als Volibulis eingetragen...). Das hört sich nicht nur nicht marokkanisch an, das ist auch nicht marokkanisch sondern römisch.
Da es sehr groß ist (42 ha, und dabei ist die Hälfte noch nicht mal ausgegraben) und es viel zu sehen gibt, bekommen wir dafür einen Führer. Ich hab zwar die Beschreibungen aller Mosaike notiert, aber ich denke wir lassen das bleiben und beschränke mich auf das meiner Meinung nach lustigste Mosaik und ein paar Übersichtsbilder. Mehr gibt es vielleicht im späteren Video.
Eselmosaik: Sigreiche Gladiatoren ritten auf Pferden. Der Typ auf dem Bild reitet zur Parodie auf einem Esel – rückwärts. They see me ridin', they hatin'.
Da das als nächstes auf dem Programm stehende Mausoleum von Mulai Ismail erst um 15 Uhr aufmacht, fahren wir wieder zum Hotel und essen in der Nähe. Ich essen – wie in den Tagen davor – Pizza. 35 DH (€ 3,20) kostet hier eine Pizza mit Zwiebeln, Paprika, Schwarzen Oliven, Mais und Oregano. Ein Getränk kostet 8 DH. Die Pizza, die ich bekomme, hat aber dann weder Oliven noch Oregano. Na ja, egal.
Meknès
Wir besuchen – an einem Freitag – das Donnerstagstor von Meknès. Das heißt so, weil Donnerstag Markt ist.
Wegen der vielen Mauern heißt Meknès auch Versailles von Marokko. Mulai Ismail, der die Hauptstadt von Fès (dazu morgen) nach Meknès verlegt hatte, hatte nämlich panische Angst vor Belagerungen seiner Stadt – so panisch, dass er im Umland Gebäude abreißen lies, um mit dem Material ein 150×200 m großes Gebäude zu bauen – zur Tarnung bepflanzte er es daher mit Olivenbäumen –, in dem er Korn für 15 Jahre lagerte und Berberpferde hielt:
Kornspeicher und Pferdestall von außen
Kornspeicher und Pferdestall von außen
Meknez wurde aber maximal 15 Tage am Stück belagert... Umsonst all die Mühe.
Anschließend besuchen wir Ismails Mausoleum. Anders als Idris' steht dies auch Nicht-Muslimen offen. Man muss sich, da es sich eigentlich um eine Moschee handelt, die Schuhe ausziehen. Die Moschee ist sehr klein. Es gibt aber immerhin ein paar Gebetsecken und einen Brunnen, aus dem man mit dem blauen Becherchen trinken kann. Fotos sind erlaubt, aber Videoaufnahmen verboten (auf einem Schild steht zweimal „NO VIDEO“, einmal in Word-Art und einmal normal).
„Fenster-Läden“
Angrenzend ist ein fester Markt. Da heute Freitag ist, ein religiöser Feiertag, haben viele Geschäfte nicht geöffnet. Die Geschäfte stellen sich in Form von sehr hohen Fensterläden (dummes Wortspiel) dar und sind zumeist sehr klein. Es gibt aber auch einen normalen Markt.
Anschließend fahren wir zurück zum Hotel und suchen nochmal den geheimen Laden, den wir auch finden aber nichts kaufen.
Vor dem Laden ist eine Bushaltestelle. Einer der Busse ist so voll, dass ein Fahrgast mit einem Fuß im Bus steht und der Rest seines Körpers draußen ist. So fährt der Bus dann mit offener Vordertür los.
Überfüllter Bus vor der Abfahrt
Das Abendessen ist große Klasse. Nicht so klasse ist, dass ein Kellner einer Frau an meinem Tisch (ziemlich großer Tisch mit 9 Plätzen) ihre Sprite umstößt, die auf den Fisch fällt und dessen rote Soße auf ihre Bluse schwappt. Abend gelaufen.
Random-Facts: Hier in der Region in der Anbau von Kif (Hanf) erlaubt. Das macht die Region für Spanier attraktiv. Die europäischen Regierungen wollen das verbieten, aber auf dem Boden wächst nichts anderes mehr.
Marokkanische Städte haben ein Judenviertel. Der arabische Name dafür heißt übersetzt Salzhändler(viertel), da die Juden damals mit Salz handelten, als es noch was wert war („Weißes Gold“).
Und hier nochmal mein Aufenthalt in Meknès in einem Bild zusammengefasst:
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