Marokko Tag 7: Marrakesch – Terrasse in Masse
Kommen Sie rein, können Sie rausgucken!
Hinweis: Da es den ganzen Tag über extrem wolkig ist, sehen die Bilder nicht schön aus und es lohnt sich nicht, Hintergrundbilder daraus zu machen.
Dass ich Geburtstag habe, hat sich herumgesprochen und gut die Hälfte der Reisegruppe gratuliert mir, während wir vorm Hotel auf den Bus warten.
Ménara
Unsere Tour durch Marrakesch beginnt bei einem Wasserbecken, das Ménara genannt wird. Wie mir auffällt, habe ich meine Speicherkarte im Laptop vergessen. In Fès gab es bei der Festung einen Händler, der Speicherkarten, Batterien und Ladegeräte verkaufte. Und ich habe Glück: Obwohl diese Händler sehr selten sind, sehe ich genau hier den zweiten auf meiner Reise. Ich kaufe eine 4-GB-Speicherkarte für 100 DH, das sind knapp 9 Euro. Es hätte also schlimmer kommen können, wenn ich einen ganzen Tag mit 16 MB internem Speicher hätte auskommen müssen. Die Speicherkarte ist von Kingston und hat sogar ein Echtheitshologramm auf dem Etikett. Mir egal, Hauptsache das Ding funktioniert. Die Kamera startet mit dem Ding erheblich schneller als mit meiner 32-GB-Speicherkarte, ich glaub ich benutze die jetzt immer, da hat sich der Kauf nämlich voll gelohnt.
Der/die/das Ménara ist 150×200 m groß und bis zu 8 m Tief. Immer wieder sieht man Karpfen das Wasser aufwühlen. Das Wasser ist aber sehr trüb. Es war einmal eine Tribüne, die von einem Franzosen gekauft und zerstört wurde. Manche Überreste der Tribüne sind noch zu sehen.
Ménara
Wir steigen wieder in den Bus und fahren durch die Straße Mohammed V., an dessen Rand viele Olivenbäume stehen, die vor vielen Jahren von kleinen Schülern gepflanzt wurden. Noch tragen sie aber anscheinend keine Früchte.
An dieser Straße gibt es einige Luxushotels. Kaiser Franz (Beckenbauer – passt ja zum Thema, vielleicht kriegt der den/die/das Ménara wieder klar?) und Brad Bitt waren schon hier. Zu letzterem gibt es eine Geschichte, dass dieser von einer Wache nicht reingelassen wurde. Er habe gesagt: „Ich bin Brad Pitt.“, und die Wache entgegnete „Und ich bin Mohammed VI.!“
Alte Sehenswürdigkeiten
Wir besuchen die Koutoubia-Moschee, eine Moschee mit vier Kugeln oben auf dem Minarett. Eigentlich gibt es nur drei oder fünf. Drei stehen für die Religionen Christentum, Islam und Judentum. Fünf stehen für die Säulen des Islam. Die Moschee soll der Legende nach früher nur drei Kugeln gehabt haben. Weil die Frau des Sultans aber im Ramadan etwas gegessen hat, hat sie ihren Schmuck zu einer vierten Kugel verschmelzen lassen, um Gott gnädig zu stimmen.
Festungsüberreste und Marabout-Gräber bei der Koutoubia-Moschee.
Als nächstes gehen wir zu den Saadiergräbern. Die sind in einem großen Gebäude. Das Gebäude wurde vom damaligen König verschlossen (hat also keine Türen), damit die Menschen nicht mehr an die dort begrabenen denken. Erst 1917 sahen Franzosen aus einem Flugzeug, dass da etwas drin ist, und bauten einen Gang. Highlight des Gebäudes ist der 12-Säulen-Raum aus dem 16. Jahrhundert.
Saadier-Gräber
Als nächstes ist der Bahia-Palast dran. Er besticht durch unnötige Kamine und eine sehr ausgeklügelte Planung was Kontrolle innerhalb von Polygamie angeht.
Bahia-Palast
Gauklerplatz und Suks
Durch die Suks erreichen wir den Gauklerplatz. Dort gehen wir einer Dachterrasse etwas trinken.
Gaukler-Platz
Und da es so schön war, gehen wir auf einer anderen Terrasse auch gleich etwas essen.
Koutoubia-Moschee
Durch die Suks geht es weiter zu einem Kräuterhaus. Wir erhalten einen Vortrag über verschiedene Heil- und Küchenkräuter. Beispielsweise das marokkanische Allzweckgewürz Ras El Hanout. „Gut für Frauen, die kochen können, und für Frauen, die nicht kochen können – schmeckt immer“, sagt der Mann, der den Vortrag hält. Manche Kräuter wie Ambra sind zwar in Deutschland bekannt, nur irgendwie anders: „In Europa gegen Motten und Silberfische, in Marokko als Liebesduft.“ Außerdem kann man sich massieren lassen: „Massage kostet 20 Dirham, 2 Euro. Frauen werden von Frauen massiert, Männer von Männern... Schade, oder?“
Kräuterladen
Danach haben wir eine knappe Stunde Freizeit auf dem Gauklerplatz, bevor es wieder ins Hotel geht.
Pidgeon Shit
Um 19:30 Uhr ist Abendessen. Ich bin schon losgegangen, als mir einfällt, dass ich mein Portmonee ja für die Getränke brauche. Also kehre ich um hole es. Unnötig, wie sich herausstellte, denn ich werde wieder erfolgreich von den Kellnern ignoriert. Als heißt es für mich: günstig Fanta auf dem Zimmer trinken.
Auf dem Rückweg vom Abendessen schaue ich noch an der Rezeption vorbei. Wie mir zuvor beim Waschen und Aufhängen meines neuen T-Shirts und der leicht dreckigen weißen Shorts aufgefallen ist, ist mein Balkon nämlich voll mit Taubenscheiße, insbesondere unter der Klimaanlage und der – nicht funktionierenden – Lampe ... direkt über der Tür. Heißt ich bin höchstwahrscheinlich gestern einige Male drauf getreten. An der Rezeption versuche ich, das Problem auch ohne „Pidgeon Shit“ (Taubenscheiße) zu beschrieben: „My balcony is dirty because of the pidgeons. Can you have it cleant or give me something to clean it myself?“ (Mein Balkon ist dreckig wegen der Tauben. Können Sie mir jemanden schicken, der es sauber macht, oder mir was geben, um es selbst zu säubern?“ Sie schicken mir umgehend jemanden, der die Scheiße entfernt.
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