Kanaren Tag 3: Lanzarote
Heute steht ein Tagesausflug nach Lanzarote an.
(Dies ist die Fortsetzung der Reihe, die ich im August über meinen Urlaub auf Fuerteventura im April angefangen habe.)
Um 6:55 geht es los nach Lanzarote. Der Bus hält mehr oder weniger direkt vorm Hotel. Nachdem wir noch ein anderes Hotel abgehakt haben, fahren wir Richtung Norden nach Corralejo. Da die Reiseleiterin in ihrem eigenen Auto fährt, gibt's im Bus keine Infos über die Strecke, die uns unter anderem durch den Hafen von Puerto Del Rosario führt, in dem die Aida Blu vor Anker liegt. Anschließend fahren wir durch die Dünen von Corralejo, in denen mittendrin ein Riu-Hotel steht, wo wir noch Leute abholen. Das zieht sich jedoch hin.
Der Bocayna Express, so heißt das nach der Meerenge benannte Schiff, ist zu spät, etwa 20 Minuten. WLAN soll's da drauf geben, geht aber nicht.
An Bord des Bocayna Express
Ich kaufe mir was zu trinken. Ein halber Liter Wasser kostet 1,10.
Playa Blanca heißt dieser Ort, dessen Name „weißer Strand“ bedeutet. Das ist aber ganz offensichtlich Ironie. Allgemein gibt es keine wirklichen Strände in Lanzarota. Auch insgesamt hat Fuerteventura mehr Strand als alle anderen kanarischen Inseln zusammen.
Auf Lanzarote fahren wir erstmal nach Norden. Im Osten sind Vulkanberge. Zuletzt gab's hier bis 1736 sechs Jahre lang einen Ausbruch, seit dem Abend des 1. September 1730. Auf Fuerteventura ist der letzte Ausbruch 8.000 Jahre her, auf El Hierro ist gerade 3 Kilometer vor der Küste ein Vulkanausbruch 70 bis 80 Meter unterm Meer.
Die Asche vom Vulkanausbruch ist fruchtbar und Grundlage der Landwirtschaft. Wir fahren durch den kleinen Ort Yaiza, benannt nach einem Mädchennamen und berühmt für Sauberkeit.
Die ganze Insel ist beeinflusst durch den Künster César Manrique. Etwa so, wie ganz Barcelona durch Antoni Gaudí einflusst ist.
Wie kommen vorbei an den Ferienanlagen Puerto Calero und Puerto del Carmen, dem Ort Macher und Tequise. Das ist das erste spanische Dorf, der Name kommt aber von der letzten Prinzessin der Ureinwohner.
Benannt wurde die Insel übrigens nach einem hier gestrandeten Italiener. Dieser errichtete einen Turm, den ein anderer zur Festung Santa Barbara ausgebaut hat. Dort und in Höhlen und Tunnels haben sich die Einwohner der Insel vor Piraten versteckt. Der Spitzname der Leute von Lanzarote ist daher auch „die Kaninchen“.
Wir fahren zum höchsten Punkt der Insel. 671 Meter hoch ist er. Dort steht eine Radarstation mitten im Neben. Die Radarstation sollte laut Regierung besonders gut getarnt sein. Allerdings wurde die glänzend gestrichen, sodass man sie perfekt auch aus weiter Entfernung erkennen kann.
An der Straße stehen Agaven. Bevor eine Agave stirbt, treibt in der Mitte eine Art Baum aus. Dieser lässt Ablegen fallen und stirbt dann auch. Die Bäume werden auch als Weihnachtsbaum verwendet.
Radarstation
Das Tal der 1000 Palmen hat kaum Palmen. Der Name stammt aus dem 16. Jahrhundert und zu der Zeit gab es hier noch Palmen. Aber dann kam ein pyromanischer Pirat und hat alles abgebrannt. Auch einige Kirchen mussten dran glauben. Im Tal gibt es auch eine Ausstellung zum Menschen Manrique (als Gegenstück zu der Kunst Manriques).
Wir fahren zu einem Aussichtspunkt zu den kleineren Inseln im Norden. Nebel steigt von unten hoch auf die Ebene.
La Graciosa ist die kleinste bewohnte Kanareninsel.
Nächster Halt sind die Jameos del Agua und das Haus der Vulkane. Das ist ein Ort, der ebenfalls von Manrique gestaltet wurde. An diversen Stellen ist Wasser sichtbar, das durch Tunnel mit dem Meer verbunden ist.
Diese Wasserstelle kann man am besten von der Herrentoilette aus sehen.
Die vielen weißen Punkte sind keine Auswirkungen eines Head-and-Shoulders-Boycotts sondern Krebse.
Der Krebs (munidopsis polimorpha) kommt eigentlich nur in 2 Kilometern Tiefe im Meer vor. Was er dann hier macht, ist völlig uklar
Das Wasser ist ansonsten sehr klar.
In einem Loch befinden sich viele Muscheln.
In dem künstlichen Schwimmbecken durfte man früher mal baden. Heute geht das aber nicht mehr.
Da Vulkangestein Schall gut absorbiert, wurde eine Konzerthalle in das Gestein gehauen.
Im Haus der Vulkane sind Vulkane der Erde durch LEDs dargestellt. Man kann mit den Lichtschaltern auf dem Pult diverse Kriterien aussuchen (z.B. ausgebrochen in den 80ern), und die Vulkane, auf die das zutrifft, leuchten dann auf.
Wir essen von Punta del Mujeres. Der Ort hat Sportgeräte für Senioren an den Straßenrand gestellt. Genutzt werden die erwartungsgemäß nicht.
Wir kommen am Haus zu Manriques Kunst vorbei und fahren durch die Orte San Bartholome und Mozaga, vorbei am Bauernmonoment (dazu gehört auch ein Museum und ein unterirdische Restaurant) und durch Tao. Tao ist ein Ort, der voll sinnloser Ampeln ist. Höchstwahrscheinlich ist Tao Partnerstadt von Oldenburg in Oldenburg.
Unser Ziel ist der Timanfaya-Nationalpark. Dessen Logo ist ein ein Teufel, entworfen von – na wem wohl – César Manrique. In dem Nationalpark gibt es 100 Vulkane mit 300 Kratern. Es werden Experimente mit der vulkanischen Hitze gemacht:
- Es werden Kiesel vom Boden an die Zuschauer verteilt. Die Kiesel sind heiß. Nicht außerordentlich heiß, aber man kann sie nicht ewig in den Händen behalten.
- Gestrüpp wird über ein Loch mit heißer Luft gehalten. Das Gestrüpp entzündet sich nach einigen Sekunden.
- Wasser wird in Rohre gegossen und kommt nach wenigen Sekunden mit lautem Puffen als Wasserdampf wieder heraus.
Das Video zeigt die oben genannten Punkte 2 und 3.
Anschließend fahren wir über eine spezielle Route durch die Vulkanlandschaft, die nur Busse befahren dürfen. Dazu gibt es eine spezielle CD, die Erklärungen zu den Dingen gibt, die man gerade sieht.
Diese Felsformation heißt Ornito, das bedeutet „Ohren“.
Letzter Stopp ist das Weinanbaugebiet La Geria. Die Rebsorte kommt von Kreta und heißt Mossaria. Manchmal kommt Sand aus Afrika rübergeweht.
Wer will, konnte hier Wein probieren. Ich trinke aber keinen Alkohol.
Danach geht es zurück zum Schiff und dann ab ins Hotel.
Nein, das ist kein Massengrab. Das ist ein Feld für Wassermelonen.
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