Namibia Tag 10: Swakopmund, Walfischbucht, Swakopmund – Auf dem Meer

Es gibt doch tatsächlich Wale in Walfischbucht.

geschrieben von Janni Karfreitag, 3. April 2015 um 20:40 UhrDarstellungsfehler möglich

Es regnet. Oh nein, dabei ist doch heute unsere Katamaran-Fahrt! Hmpf.


Nimm es wie die namenlose Hotelkatze und ignorier den Regen einfach!

Wir fahren nach Walfischbucht. Gestern habe ich auf Hitradio Namibia gehört, dass da deren Fishtival im Stadion ist. Im Radio klang das so, als hätte die Stadtverwaltung das gestern spontan mal eben bekanntgegeben.

Wir fahren aber nicht dahin, sondern zu einer Katamaranfahrt. Auf dem Weg liegen die Ferienorte Langstrand und das eher noch einer Baustelle ähnelnde Aphrodite Beach. Außerdem gibt es eine Holzplattform für die Rosa Pelikane (sowie Möwen und Kormorane), die dort ihren Guano lassen sollen, der jährlich eingesammelt wurde (seit einigen Jahren aber nicht mehr wird), nachdem die natürlichen Inseln nicht mehr vorhanden sind. Da wir für die 35 km Fahrt eine Stunde eingeplant haben, sind wir natürlich viel zu früh da und können uns noch die Kolonie von Rosaflamingos in der Bucht angucken. Zu dem Zeitpunkt ist der Regen bereits vorbei und die Sonne lacht.


Rosaflamingos

Danach geht es zum Anleger. Zuerst bekommen wir Allgemeins zum Boot erklärt:
Toiletten gibt es nicht. Männer sollten einfach je nach Windrichtung von einer Seite ins Meer pinkeln. Aber Achtung: „Die Möwen haben noch nich gefrühstückt und die fressen auch kleine Fische.“
Schwimmwesten haben wir auch dabei. 5 Stück. 4 für die Crew, 1 für den Reiseleiter.

Dann werden Pelikane und Südafrikanische Seebären (hier durch wörtliche Übersetzung aus dem Englischen als Kap-Pelz- bzw. Ohrenrobben bezeichnet) gefüttert.


Pelikane


Südafrikanische Seebären auf einer Sandbank

Anschließend bekommen wir etwas über die Austernzucht erzählt: Fingernagelgroße Austern werden in Swakopmund in der Retorte produziert, da es für die Austern in der Bucht hier zu kalt zum Vermehren ist. Alle anderen Bedingungen sind jedoch optimal und so können die Austern nach 9 Monaten geerntet werden, weil es hier große Mengen Plankton und Algen gibt (eine ausgewachsene Auster filtert 11 Liter Wasser – pro Stunde). Die Käfige, in denen die Austern gehalten werden, müssen nur alle 6 Wochen gereinigt werden. Die Franzosen würden 2 Jahre brauchen, „und es gibt nicht viel, wo wir hier in Afrika schneller sind“.


Kleine Auster, und wie sie in 9 Monaten aussehen wird


Die blauen Tonnen markieren die Position von Austernkäfigen. Das Schiff im Hintergrund liegt hier wohl nur rum, weil man für seine eigentlich notwendige Verschrottung eine neue Lizenz benötigen würde... Einige dieser Schiffe dienen auch als Behausung für Arbeiter, damit deren Arbeitsweg kürzer ist.

Außer den schrottreifen Schiffen liegen noch Ölsuchschiffe im Hafen, sowie Schiffe mit großen Kränen, die Fangschiffen ihren Fang gleich auf dem Meer abholen, damit die keine Zeit im Hafen verplempern.

Jedes Jahr gibt es einen Aufschrei in Namibia, weil Fangquoten an Firmen vergeben werden, die keine Schiffe haben. Diese verkaufen sie dann weiter. In Namibia darf übrigens Beifang nicht wieder ins Meer gekippt werden, sondern muss verkauft werden.

Walfischbucht ist der größte Hafen Namibias. Es gibt auch nur zwei, der andere ist Lüderitz. Walfischbucht ist sehr effizient und wurde dafür schon ausgezeichnet. Container, die nach Südafrika sollen, vom Kap hierher zu bringen, hier zu entladen und dann auf der Straße wieder zurück nach Südafrika soll schneller sein, als sie in Südafrika abzuladen. Die Chinesen bauen in Walfischbucht ein neues Containerterminal. Es soll 2017 fertig werden.

Nun, der Ort heißt Walfischbucht, dann muss es hier auch Wale geben. Und in der Tat, denn es gibt hier Delfine (Delfine sind Wale).


Großer Tümmler
Neben dieser Art gibt es noch eine kleinere Delfinart mit dreieckiger Rückenflosse. Man nennt ihn den kleinen Delfin, aber das scheint nicht der normale Name zu sein. Ich habe kein Foto, das gut genug wäre, um ihn zu identifizieren.

Dann noch die Frage, warum der Leuchtturm von Walfischbucht eigentlich Schwarz-Weiß ist. Das weiß man nicht mehr, aber vielleicht liegt es daran, dass sich rot nicht von den roten Dünen abheben würde, oder weil man einfach keine andere Farbe hatte. Übrigens, man kann da übernachten. Eine Nacht kostet bis zu 5.000 namibische Dollar (etwa 400 Euro). Und dann hat das Teil nicht mal fließend Wasser. Immerhin soll es da Internet geben – und ihr wisst ja: Lieber 3 Tage kein Strom als 1 Tag kein Internet!


Leuchtturm von Walfischbucht

Bevor wir zurückfahren, gibt es noch Mittagessen auf dem Meer.


Mittagessen auf dem Meer

Wir bekommen eine halbe Stunde Zeit, uns an der eher bescheidenen Uferpromenade umzusehen und fahren dann mit dem Bus ins Hotel. Dadurch haben wir Zeit, um uns ein paar Sehenswürdigkeiten in Swakopmund anzusehen.


Strand von Swakopmund


Leuchtturm Swakopmund
Das ist das Wahrzeichen Swakopmunds, das heute zum Restaurant 22° South gehört. Obwohl er ein Kolonialbau ist, hat der Wetterhahn ein E für Osten – anders als beim Kaiserlichen Postamt in Keetmanshoop.


Altes Amtsgericht


Marinedenkmal

Ich weiß, es ist gemein, damit erst am Ende dieses Beitrags zu kommen, aber hier sind nochmal alle tierischen Höhenpunkte des Tages als Video (wie alle Videos aus dem Namibia-Blogin Full-HD, also guckt es euch im Vollbild an):


Tiere in Walfischbucht


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