Namibia Nachmittag 5: Gondwana-Park – Beschäftigungstherapie
Irgendwas muss man in so einer Lodge ja machen...
Was macht man bloß, wenn das gesamte Tagesprogramm bereits um halb 12 zuende ist und das Hotel auch nicht wirklich was anbietet, bis es in acht Stunden Abendessen gibt?
Zuerst einmal kann man bloggen. Auch wenn man erst einen Film zusammenschneidet, braucht man dafür nicht mehr als 2 Stunden. Und dann? Um das Hotel herum sind Wanderwege. Einmal ein Pfad mit einem Reh auf den Schildern, der 3 km lang ist, und ein Weg zum Nachbarhotel, entweder über einen 6 km langen Wanderweg oder 1 km über die Straße.
6 km sind wirklich viel, daher gucke ich lieber mal, ob der Weg so aussieht, als ob er was bringen würde. Sieht er nicht, aber immerhin gibt es dort Klippschliefer. Auch vorm Hotel gibt es sie.
Da es aber anfängt zu donnern, gehe ich lieber nicht los. Stattdessen treffe ich im Hotel Hotelkater Lucky, als es anfängt zu regnen.
Ich streichle ihn 45 Minuten, bis der Regen und das Donnern aufhört, während ich Fotos von ihm mache. Mir ist so langweilig, dass ich mir überlege, was man für ein Advice-Animal-Meme aus ihm machen kann.
Philoso-Lucky
(selbst eins erstellen)
Währenddessen kommen zwei Leute an, die eine Reservierung haben. Aber das Canyon Village ist ausgebucht und deshalb kommen die Leute ins eigentlich teurere Schwesterhotel Canyon Lodge, bis wir weg sind. Dann sollen sie sich überlegen, ob sie den Aufpreis für die weiteren Nächte zahlen oder umziehen. Noch ein kleiner Tipp für Leute, die auch mal hier sind: Lucky möchte nicht an den Hinterbeinen gestreichelt werden. Das habe ich schmerzhaft erfahren.
Nach dem Regen laufe ich den Reh-Pfad ab. Es gibt nichts besonderes zu sehen. Nur ein paar Vögel. Anschließend laufe ich vom meinem Hotel, der Canyon Village, zum Schwesterhotel Canyon Lodge. Auch da gibt es nichts zu sehen. Ich überlege erst, ob ich an die Reception gehen und sagen soll, dass ich von den Village People bin und in der YMCA bleiben möchte...
Auf dem Rückweg komme ich an einer Stachelschwein-Höhle vorbei. Darin liegt eine Dose Schweppes. Das scheint das Hauptnahrungsmittel von Stachelschweinen zu sein:
Das Stachelschwein könnte seinen Müll wenigstens entsorgen.
Aufgrund des wolkenverhangenen Himmels ist nicht davon auszugehen, dass heute der Sundowner-Walk stattfindet. Also gehe ich zum Swimmingpool. Der ist eher ungepflegt, ganz anders die Grasfläche herum, zu dessen Pflege sich jemand verpflichtet fühlt:
Wie, noch nie von einem Pferd beim Schwimmen beobachtet worden?
Als ich gerade mit dem Baden fertig bin, sehe ich, dass doch ein Sundowner-Walk stattfindet. Schnell mit. Ich habe zwar Durst, aber ich weiß, dass es auf dem Gipfel des Berges, wo das stattfindet, einen Kühlschrank gibt.
Runter kommen sie alle? Nicht wenn man sich hier zu sehr besäuft (zumindest kommt man dann nich auf dem angedachten Weg runter).
Auf dem Weg nach oben ist eine Frau gestürzt und hat sich die Stirn aufgeschlagen (ich gucke nicht hin, es wird mir nur erzählt). „Eins kann ich gleich sagen“, sagt ein Mann, „das muss wohl genäht werden.“ und fügt hinzu: „Alles halb so schlimm.“. Überzeugend, überzeugend der Mann.
Daher beende ich diesen Blogpost mit einem Sonnenuntergang.
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