Vermischtes Ich hab dich gestern Nacht auf ARD gesehen
Janni als Gast beim #ARDcheck
Warum läuft im Hauptprogramm der ARD eigentlich mit dem Eurovision Song Contest nur einmal im Jahr eine Sendung, die hauptsächlich junge Zuschauer anspricht?
Das wollte ich wissen und damit habe ich mich für den ARDcheck beworben – und wurde wie etwa 150 andere auch unter über tausend Zuschriften ausgewählt, auch an der Live-Übertragung, vorgestern um 21 Uhr in der ARD, teilzunehmen.
Los geht es für mich um kurz vor sechs am Bahnhof in Rotenburg. Die Sonne geht schon unter und taucht den Bahnhof in ein schönes Licht.
Die Anreise zum Hamburg Cruise Center Altona muss man (oder zumindest ich) selbst bezahlen. Dank Semesterticket brauche ich allerdings nur die Fahrt mit der S-Bahn vom Hauptbahnhof mit der S-Bahn bezahlen. Die S-Bahn fährt überwiegend unterirdisch. Daneben gibt es aber noch eine U-Bahn.
Ich steige an der Haltestelle Königsstraße aus, das ist direkt nach der Haltestelle Reeperbahn. Die Dekoration der Halle mit dem Studio überrascht mich daher auch etwas:
Blau- statt Rotlichtmileu
Draußen vor dem eigentlichen Studio gibt es kostenlos Verpflegung.
Da das dort ständig gefragt wurde, gleich vorab: Der Käse der Käsehäppchen ist Emmentaler.
Ein Thema gleich wird sicherlich gleich auch dran kommen: Gebühren. Und die werden hier schon wieder sinnlos verschwendet. Die Getränke sind in 0,33-Liter-Flaschen geliefert worden, werden aber in Sektgläsern zu etwa der Hälfte ausgeschenkt. Entweder kleine Flaschen oder Gläser, aber beides zusammen ist Geldverschwendung.
Und Getränke mit Kohlensäure wenn Leute aus dem Publikum später reden sollen... Lieber nicht zu viel Cola Zero trinken.
Um 20:15 ist Einlass in das eigentliche Studio. Es werden immer kleine Grüppchen reingelassen.
Das Studio von außen...
...und von innen
Um 20:35 sitzen wir alle auf den Plätzen. Es läuft Musik von der Art, wie sie auch bei Tropico 5 vorkommt. Es fehlen allerdings die sehr unterhaltsamen Texte, die es bei Tropico dazu gibt.
Über uns schwebt ein großes Konstrukt aus Metall. Wenn das jetzt runterkommen und alle erschlagen würde, wäre die ARD durch ihren Check definitiv durchgefallen.
Der Anheizer kommt rein. Er bittet um eine „positive Grundaustrahlung“. Am Anfang solle man Lutz Marmor und Tom Buhrow erst einmal begrüßen – und später denn die schlimmen Fragen reindrücken. Das wurde dann auch gleich bei einem Techniker geübt, der hereinkam. Der Anhiezer wunderte sich über den großen Beifall und ein Zuschauer rief „Der tut ja auch was!”.
Dann geht es weiter. Alle sehen gut aus, sagt der Anheizer, und „[...] beim Frisör gewesen, manche sogar zweimal.“ Dann kommt er auf Toiletten zu sprechen und ein Mann muss bei dem Thema auch schnell los. „Was er nicht weiß: Wir haben Kameras auf der Toilette installiert, für ein neues Projekt.“ Das verhindert aber nicht, dass bei jedem Erwähnen des Wortes „Toilette“ immer mehr Menschen aufstehen. „Ich sag jetzt nie wieder das Wort Toilette.“
Zeit für Sandra Maischberger, Moderatorin des Abends, mal kurz reinzukommen. „Ich hab noch gar nicht mitbekommen, dass es schon los geht.“, sagt sie, „noch den Ton ein...“ – eine Rückkopplung unterbricht sie.
Nach einem Gruppenfoto (siehe den Link zu den Quoten weiter unten) kommt nochmal der Anheizer rein und erzählt was zu den Notausgängen. „Zuerst evakuieren wir die Gäste, dann die Kameramänner. Die Kameras laufen weiter. Dann können wir sagen: Brand beim ARDcheck, wir sind live dabei.“ Diese Sensationsgeilheit selbst bei den öffentlich-rechtlichen...
Die Sendung beginnt pünktlich. Ich komme sogar dran, bin aber enttäuscht, dass ich anders als die Leute vor mir nicht nachhaken durfte, denn der Tatort ist keine Sendung, die vor allem junge Leute anspricht, sie spricht lediglich auch junge Leute an. Die Sendung gibt es hier auf YouTube.
Am nächsten Tag sagen mir Freunde, es sei einfach zu herrlich, dass ich knuffig wie ein Robben-Baby gucken kann, während ich eine fiese Frage stelle.
Nach Ende der Sendung um 22:45 nutzen die Zuschauer noch ihre Chance, mit den Intendanten zu reden, bevor wir um 22:55 rausgeworfen werden.
Draußen direkt vor der Halle befindet sich dieses imposante Gebäude (das ist kein Schiff) an der Norderelbe.
Die Leute der AdH-Gilde [easy] haben auch alle den Stream geguckt, wie mir ihre Gildenanführerin nach Ende der Sendung schreibt. Alle bis auf einen von ihnen hatten beim ersten Einspieler im Glauben, die Sendung sei vorbei, abgeschaltet – und der eine hat dann gesagt, dass es noch weiter geht. Und so hat mich jeder von denen gesehen – allgemein hat sich, wie sich später herausstellen sollte, jedoch kaum jemand für die Sendung interessiert.
Würde ich zum Bild „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts“ schreiben, würden sich bestimmt Nebelaktivisten beschweren, dass ich den Nebel als unwichtig betrachte.
Er ist zumindest nervig. Wenn man nachts über Land fährt und trotz Nebelscheinwerfer und Fernlicht nicht mal den nächsten Leitpfosten sieht. Tja. Zeit für die Nebelschlussleuchte, oder wie ich sie nenne, das Fernlicht für hinten.
Als ich die Gemeindegrenze zu meiner Heimatgemeinde passiere, hört der Nebel komplett auf. Kein Nebel mehr weit und breit. Später auf der Fahrt kommen noch kleine Nebelfelder, aber anders als alle anderen Orte zwischendrin ist es in meinem Heimatort komplett wieder nebelfrei.
Wenn auch etwas später als geplant, komme ich immerhin sicher zuhause an.