Kuba Tag 10: Santa Clara, Varadero – Kontrastprogramm
Heute geht es für die letzte Nacht in ein All-Inclusive-Hotel. Um es mit den Worten der Reiseleiterin auszudrücken: „Da gibt es alles, was man sich vorstellen kann – bzw. der Kubaner sich nicht vorstellen kann.“
Der Hahn kräht. Bzw. die Hähne. Zeit zum Aufstehen.
Hotelbewertung
Sterne | Hotelname | Zimmer |
---|---|---|
unbekannt | Cubanacana Los Cayenos | DBA Twin, Cabiña 13 |
Hotel | Sehr weitläufig. Es gibt verschiedene Bungalowformen. Einige einzelne Bungalows, teilweise Gebäude mit mehreren Einheiten, einige mehrstöckig. | 9/10 |
Lage | Irgendwo weit draußen. | 3/10 |
Zimmer | Dringend renovierungsbedürftiges sechseckiger Bungalow. Lediglich der Wasserhahn im Bad schien neuer als aus den 70ern zu sein. Deutsche Fernsehsender: keiner | 2/10 |
Badezimmer | OK. | 8/10 |
Sauberkeit | Diverse kleinere Mängel, vieles ist einfach schon Jahre eingetrocknet. | 2/10 |
Service | Gut. | 7/10 |
Abendessen | Viel Auswahl und es schmeckte gut. | 9/10 |
Frühstück | Leider keine Pfannekuchen. Sehr wenig Getränkeauswahl. | 6/10 |
Gesamtwertung | Weiterempfehlung: nein | 3/10 |
Heute fahren wir nach Varadero, wo wir unsere letzte Nacht in Kuba verbringen (ich hoffe doch sehr, dass ich nicht wieder länger bleiben muss).
Auf der Fahrt liest die Reiseleiterin den Abschiedsbrief von Che vor. Anschließend hören wir das allgegenwärtige und allen Kubanern zum Hals raushängende Che-Guevara-Lied und dessen deutsche Übersetzung von Rolf Biermann.
Zum Abschluss der Reise gibt es noch einen Zettel mit Film-, Musik- und Literaturempfehlungen. Das Verfassen von Kurzgeschichten war unter kubanischen Schriftstellern zeitweise sehr beliebt – aus Mangel an Papier. Bücher, die sich nicht an Touristen richten, sind heute hingegen sehr billig, etwa 1/25 von unseren Preisen.
Anschließend gibt es eine Frage-Antwort-Stunde mit Jaime.
- Zukunft des Landes: Kuba hat immer noch einen weiten zur Öffnung vor sich. Jaime befürwortet eine Union lateinamerikanischer (spanischsprachiger) Staaten, ähnlich der EU. Damit könne man sich dem Nord-Süd-Konflikt stellen, der schon von Che Guevara anstelle des Ost-West-Konfliktes gesehen wurde. Man würde dann auch nicht mehr international das schwarze Schaf sein.
- Nachfolger von Raúl: Der Führer Kubas darf nur noch zwei Amtszeiten à 5 Jahre regieren. Raúl will aber ohnehin 2017 aufhören. Ihm wird wohl sein Stellvertreter folgen. Eine weitere Öffnung gegenüber den USA wird kritisch gesehen, da man dann die Enteignungen nach der Revolution rückgängig machen und vielen Bewohnern ihre Wohnungen wieder wegnehmen müsste.
Wir machen Rast an einer Rastanlage. Dort gibt es einige Tiere, Bars und Läden.
Wir verabschieden uns hier formell von Reiseleitern und Fahrer.
Anschließend fahren wir durch ein großes Zitronenanbaugebiet. Zwischen den Feldern gibt es mehrere – bis auf den Verfall – absolut identische Gebäudekomplexe. Das sind Umerziehungsanstalten für andersdenkende Kinder. Jaime war auch da. Nach der Wende wurden sie geschlossen, und zwar weil der Transport der Kinder nicht mehr möglich war.
Wir erreichen das Hotel. Kofferservice gibt es diesmal keinen, ich habe ihn aber sowieso nicht immer genutzt. Mir fällt in meinem Zimmer sofort das Bügelbrett auf, das unübersehbar an der Wand hängt. Darüber hängt ein Bügeleisen.
Wir treffen uns zum Abendessen und nach dem Abendessen auf dem Gras nahe der Cocktailbar.
Einige Asiatinnen machen Fotos vom nahen Pavillon unseres All-Inclusive-Hotels, in dem man wohl heiraten kann oder so. „Und man kann die Mädels nicht mal beeindrucken, indem man einen ausgibt...“, sage ich.
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