Tunesien Tag 13: Midoun, Tataouine, Chenini, El Ferch, Tataouine, Midoun – Das Ksarenreich
Wir besuchen einige Orte in der Nähe von Tataouine
Es ist sehr windig. Heute geht es wieder in die Wüste, da wird der Sand etwas stören. Ich finde, wir hätten die letzte Nacht noch in Douz übernachten könnten und von dort aus hierher fahren. Das wäre auch nicht weiter gewesen und wir hätten in Douz den Viehmarkt besuchen können, der dort donnerstags stattfindet.
Tataouine (Innenstadt)
Tataouine wird auch als Spitze der Welt bezeichnet. Es ist das neueste Gouvernement Tunesiens (1981 von Medenine abgelöst), das flächenmäßig größte, bevölkerungsmäßig zweitkleinste ... und das mit der größten Arbeitslosigkeit (36 %). Große Teile sind Sperrgebiet.
Wir laufen ein bisschen über den Markt und das Gebiet herum. Es ist kein klassischer Suk sondern einfach Marktstände.
Chenini
Chenini ist ein Ort, das zunächst auf einem Hügel gegründet wurde. Heute ist dieser nahezu komplett verlassen und zerfallen, obwohl mittlerweile eine Versorgung mit Wasser und Strom besteht. Auf dem Hügel befindet sich zwischen lauter lehmfarbenen Häusern eine weiße Moschee, neben der sich zwei Läden und ein Café befinden. Hier ist es ganz besonders windig, aber auch der Aufstieg wurde von Windböen begleitet.
Anschließend gehen wir in Neu-Chenini Mittag essen. Die Preise haben sich gewaschen. Eine Mitreisende bezahlt für zwei geschnittene Tomaten 5 Dinar (2 Euro), ich für eine Portion Pommes ebenfalls und für ein bisschen Ziegenfleisch mit etwas Salat werden 25 Dinar (10 Euro) fällig. Ich hatte eigentlich noch einen „Tomatensalat“ bestellt, bin aber angesichts dessen, was sie darunter verstehen und preislich vorstellen, ganz glücklich, keinen bekommen zu haben.
Ich kriege mich mit der Mitreisenden mit den beiden geschnittenen Tomaten in die Haare. Sie meint, ich solle mal Tischmanieren lernen. Glaube ich zumindest. Was sie genau gestört hat, weiß ich auch nicht (ich glaube, dass der Teller mit den Pommes seitlich neben mir steht und nicht direkt vor mir). Sie spricht nämlich kein Deutsch, sondern nur Österreichisch, wovon ich nur Wortfetzen verstehe. Tja, in meiner Erziehung wurde offenbar mehr Wert darauf gelegt, die deutsche Sprache zu beherrschen. Und den Umgang mit Sonnenkrem.
Nachdem sie gegangen ist, wird vom Kellner ein Stück Brot, das sie nicht gegessen hat, von ihrem Teller zurück in den Brotkorb getan.
Immerhin bekommen wir noch eine Schachtel mit einer großen Menge Gazellenhörner (gehackte Nusskerne in gebackenen und mit Honig/Zuckersirup überzogenen Teigtaschen) geschenkt.
Die Sieben Schläfer
Die Legende der „Sieben Schläfer von Ephesus“ ist eine christliche Geschichte, die aber nicht von der Bibel erzählt wird, dafür ist sie auch zu neu (entstand bis spätestens 500 nach Christi). Eine Version von ihr taucht im Koran als „Gefährten der Höhle“ in Sure 18.
Die Riesen (oder Schläfer), deren Anzahl nicht genau bekannt ist (4, 6 oder 7), sollen gemeinsam mit einem Hund in einer Höhle Schutz gesucht haben. Sie schliefen ein und schliefen 300 Jahre. Dann wachten sie auf. Einer ging mit ihrem Geld etwas zu essen kaufen, aber das Geld war natürlich nicht mehr gültig. Er kam zurück und die Riesen schliefen wieder ein. Für immer.
Mehrere islamische Staaten behaupten, die Geschichte habe sich in einem Ort auf ihrem Staatsgebiet abgespielt, obwohl der Ort im Koran nicht genannt wird. Für Tunesien wäre das Chenini.
Vor der Moschee sind unter einem Überdach drei Leute. Einer liegt auf einer Matratze. „Vielleicht ist er einer der Schläfer?“, denke ich mir. Dafür ist er aber zu klein. Tunesier sind allgemein eher klein.
El Ferch
Wir wollen ein Ksar in El Ferch besichtigen und fahren von Chenini über Tataouine nach El Ferch. Allerdings ist das Ksar dort verschlossen. Durch den Spalt kann man mit einem Handy ein bisschen fotografieren.
Tataouine (Ksar)
Da wir in El Ferch kein Glück hatten, versuchen wir es mal direkt in Tatouine. In Tataouine wird auch jedes Jahr das Ksar-Fest in einem schönen Ksar, das etwa 20 Kilometer außerhalb der Stadt liegt. Allerdings ist das Ksar, das wir jetzt besuchen, deutlich schlechter erhalten als das, in dem das Fest stattfindet, und das, was wir in El Ferch hätten sehen können.
Wir fahren zurück ins Hotel. In Tataouine begegnen wir erneut einem Schaftransport. Während wir im Ksar waren, waren die offenbar an der Tankstelle von Tataouine. Die beiden Fahrzeuge sind ganz normale Pickups mit einer erhöhten Ladefläche. So lassen sich die Schafe zweistöckig stapeln.
Im Hotel
Ich möchte gerne zum Strand gehen. Der hoteleigene Tunnel unter der Straße vorm Hotel hindurch ist geschlossen. Der Durchgang zum Strand wurde zugemauert und in eine Kamelweide umgewandelt. Drei Kamele und drei Hunde gibt es dort.
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