Jordanien Vormittag 6 – Wadi Musa, Wadi Rum, Aqaba: Im Sand
Wir unternehmen eine Tour durch Wadi Rum
Gestern Abend meinte eine ältere Dame – die Leute in der Gruppe sind leider alle mindestens 20 Jahre älter als ich – ein Mann sei durchs Fenster in ihr Zimmer eingedrungen und habe ihren Fotoapparat geklaut. Stimmte aber nicht, Habibi Mohammed hat investigiert und das Gerät wiedergefunden.
Heute Morgen gibt es übrigens auch wieder heißes Wasser.
Alles gut? Nicht ganz. Unser Reiseleiter hatte kein Hotel. Hatte er gestern zwar auch nicht, aber da konnte er bei einer Familie schlafen, deren Zimmer aber heute ausgebucht war.
Wenn für die Gäste die reservierten Hotelzimmer nicht zur Verfügung stehen, was auch schon mal vorkommt, müssen die Gäste übrigens im 2 Stunden (125 Kilometer) entfernten Aqaba schlafen...
Hotelbewertung
Sterne | Hotelname | Zimmer |
---|---|---|
3(?) | Alanbat Hotel | DZA, 806 |
Hotel | Hotel an einem Hang, WLAN kostenlos in der Lobby, meist aber sehr langsam. | 5/10 |
Lage | Zwischen zwei Schulen (eine private, eine staatliche, erkennbar daran, dass Privatschulen keine Schuluniformen haben (müssen)) in einer Ecke der Stadt mit ansonsten wenig Infrastuktur. | 5/10 |
Zimmer | Sehr laut durch technische Nebengeräusche (ansonsten allenfalls Ziegen, Schulkinder oder Muezzin) und Hellhörigkeit des Gebäudes. Deutsche Fernsehsender: kein Kabel vom Sat-Receiver zum Röhren(!)-Fernseher, vermutlich aber keine, da sicherlich ein arabischer Satellit empfangen wird. | 2/10 |
Badezimmer | Viel zu eng... Duschen-Typ: Badewanne. Einstieg direkt neben dem Klo. | 4/10 |
Sauberkeit | Das mit dem Staub gestern sagt vieles. | 4/10 |
Service | OK. | 7/10 |
Abendessen | Fünf warme Komponenten, dazu sehr viele Salate und etwas Nachtisch. | 8/10 |
Frühstück | Ganz OK, irgendwie sehr undefiniert. | 6/10 |
Gesamtwertung | Weiterempfehlung: nein | 4/10 |
Wadi Rum
Wer jetzt an ein alkoholisches Getränk denkt, den muss ich enttäuschen. Rum, so der Name des Ortes selbst, bedeutet zugeschüttet, ist aber nicht Arabisch. Wadi hingegen ist arabisch und bedeutet Tal. Damit gemeint ist das Wüstengebiet zwischen dem Ort und der saudischen Grenze. Wadi Rum ist neben Petra eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Jordaniens.
Wir fahren mit sechs Fahrzeugen. Der Reiseleiter hatte vorher ausgemacht, dass er das erste Auto der Kolonne fahren wird. Dafür hat er auch eine Genehmigung. Sonst würden die Beduinen immer wie die Besenkten fahren.
Kurz nach der Abfahrt machen wir Halt an einem Lager der Beduinen. Dort können wir 2.200 Jahre alte nabatäische Inschriften irgendwelche Namen ansehen.
Außerdem bekommen wir einen typischen Tee (Salbei, Kardamom, Zimt) und können etwas kaufen (eben diesen Tee oder Kopftücher).
Wir fahren weiter zu einer Felsspalte.
Auch in dieser Felsspalte finden sich wieder Inschriften, diesmal sind es jedoch Bilder. In der Spalte sind einige Löcher wie bei den Potholes in Südafrika, nur bei weitem nicht so tief, aber derzeit ist kein Wasser vorhanden.
Schüler einer Privatschule aus Aqaba sind ebenfalls da.
Wir fahren einige Zeit in Richtung saudischer Grenze, drehen dann und fahren zu einer brückenförmigen Gesteinformation. Rauf klettern können wir nicht, dafür fehlt die Zeit.
Nach einer weiteren längeren Fahrt machen wir in der Nähe des zweiten Stops eine Mittagspause. Dort gibt es ebenfalls eine Gesteinsbrücke.
Dort machen wir unser Mittagessen. Auch wenn er kaum geschlafen hat, hat unser Reiseleiter 43 Lunchpakete hergestellt, bestehend aus einem Orangensaft-Trinkpäcken, einem Wrap mit allerlei gekochtem Gemüse, einem Apfel, einen Schoko-Waffel-Riegel, einer landestypischen kleinen Gurke und dem, was sie hier Tomate nennen, für deutsche Verhältnisse aber viel zu groß und viel zu unreif aussieht. Da hatten sie wohl Tomaten auf den Augen.
Anschließend fahren wir zurück zum Ort.
Wir verlassen unsere Fahrzeuge und steigen in den Bus.
Aqaba ist eine Sonderwirtschaftszone und Zollausschlussgebiet. Man muss bei Ein- und Ausreise jeweils durch den Zoll. Die Kontrolle ist wie auch sonst auf der Reise keiner Rede wert, man wird als Touristenbus einfach durchgewunken.
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