Mallorca Tag 3 – Wenn sonst nichts geht, geht Kalziumkarbonat

„Die Mi(e)ten steigen und die Tit(t)en hängen.“

geschrieben von Janni Ostersonntag, 21. April 2019 um 19:45 Uhr

Nachdem es gestern Abend einen einigermaßen weiten Blick gab, liegt heute wieder eine dicke Wolkendecke über Mallorca. Man sieht hier oben wieder keine 20 Meter weit. Ein Eyjafjallajökull-Gefühl.

Colònia de Sant Jordi

Mal schauen, ob heute wieder Boote fahren. Diesmal nach Cabrera. Das Schiff sieht etwas massiver aus als das Boot nach Dragonera. Aber das Büro in Colònia de Sant Jordi (bei Ses Salines) hat zu. Also offenbar fährt nichts. Der Laden, der nach Cabrera fährt, hat auch eine Facebook-Seite, die sie aber nicht zum Ankündigen von Ausfällen nutzen.

Küste von Colònia de Sant Jordi (Ses Salines)
Küste von Colònia de Sant Jordi

Hmm. In meinem Reiseführer gibt es extra Tipps für schlechtes Wetter: Höhlen werden da empfohlen.

Kalziumkarbonat

Die Coves d’Artà (auf Spanisch: Cuevas de Artá) sind eine Tropfsteinhöhle. Sie liegen im Ort Canyamel an der Nordostküste. Der namensgebende Ort Artà ist 11 Kilometer entfernt.

Der Besuch kostet 15 Euro und man geht im Abstand von etwa 30 Minuten in Gruppen mit einem mehrsprachigen Führer durch die Höhle. Offiziell soll das 35 bis 40 Minuten dauern, tatsächlich dauerte es aber 55 Minuten, was auch gut ist.

Stalaktiten – Stalagmiten gibt es hier hingegen kaum
Stalagnate
Einer der größten Stalagnate Europas
Bunt beleuchtete Stalagnate und Stalaktiten
Die Hölle wird dieser tiefste Teil der Höhle genannt, der aber immer noch über dem Meer liegt. Wenn eine Gruppe hier ankommt, wird Musik (Carl Orff – Carmina Burana: O Fortuna, das kennt zwar keiner unter seinem Namen, hat aber jeder schon mal gehört) abgespielt und die Stalaktiten und Stalagnate in wechselnden Farben beleuchtet. Das geht aber so langsam, dass sich eine Synchronität zur Musik nicht wirklich ergibt. Vielleicht besser so für Epileptiker (und alle, die noch nicht gefrühstückt haben).
Tropfsteinhöhlendecke
Die Höhlendecke nahe der Hölle wird der Himmel genannt.
Stalaktit in Form eines hängenden Schafes
Das Hängeschaf (Spider-Schaf)

In dem Raum mit dem Schaf gibt es Stalagnate, die man anfassen und dagegen schlagen darf. Sie klingen wie leere Plastikrohre.

Kleine Stalaktiten in blauer Beleuchtung
Der Einsatz von buntem Licht beschränkt sich auf die Lichtshow in der Hölle und zwei weitere Stellen. Dies ist eine davon. Die Breite des blauen Bereichs schätze ich auf deutlich unter einem Meter.

Am Ende der Tour befindet sich wohl ein Wunschbrunnen. Der Brunnen hat sich augenscheinlich Geld gewünscht, denn dort liegt jede Menge Kleingeld drin.

„Warum ist hier nicht mehr Moos?“, frage ich den Tourleiter. Moos kommt von Licht und bevor da vor 27 Jahren die Tunnel gebaut und die Scheinwerfer aufgestellt wurden, war es da dunkel und daher gab es da kein Moos. Auch das Schwarze sind Flechten. Von der Zeit, als man mit Fackeln Licht in die Höhle gebracht hat, ist auch noch etwas Ruß da.

Landzunge mit vielen Einzelbauten, davor grünes Meerwasser
Trotz des schlechten Wetters macht das grüne Wasser vor dem Touristengebiet von Costa del Pins Eindruck

Ich fahre zu einer anderen Tropfsteinhöhle, der Coves del Drac (manchmal Coves dels Drac geschrieben; spanisch Cuevas del Drach). Die besitzt einen Parkplatz ungefähr so groß wie von einem mittelgroßen Freizeitpark. Und der ganze Parkplatz ist voll. Ich fahre deshalb zurück zum Hotel. Unterwegs fällt mir ein, dass ich ja nochmal zu s’Albufera fahren könnte, aber dafür ist es zu spät.

Santuari de Sant Salvador

So bekomme ich die Chance, die Kirche im Hotel zu begutachten, das bis 1992 ein Kloster war. Der Parkplatz des Hotels ist völlig überfüllt (warum auch immer) und ich parke au dem Parkplatz der gut hundert Meter entfernten Statue, die gestern auf dem letzten Bild zu sehen ist, und kämpfe mich durch den Sturm, Regen und immer noch sehr dichten Nebel zum Hotel.

Innenraum einer vergleichsweise schlichten Kirche
Die Kirche in meinem Hotel
Jesus, Maria und Josef!
In der Wand befinden sich hinter einer Glasscheibe und zwei Gucklöchern (hier ist das rechte abgebildet) Szenen aus der Weihnachtsgeschichte.

In der Kirche findet sonntags um 18:00 Uhr ein Gottesdienst statt. Der ist aber nur spärlich besucht. Aus Ermangelung einer Orgel spielt der Priester Gitarre.


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