Mallorca Tag 4 – Sonnig kann jeder
...außer ich.
Heute steht eine Wanderung im Tramuntana-Gebirge an. Wer typische Urlaubsfotos von Mallorca sucht, den muss ich enttäuschen. Die Wolkengrenze ist wieder extrem niedrig und daher wird es im Gebirge sehr neblig sein. Wer aber Bilder sehen möchte, die auch aus einem mallorquinischen Horrorfilm stammen könnten (wenn der Handyempfang zumindest mit Mobistar im Tramuntana-Gebirge nicht fantastisch wäre), sollte weiterlesen.
Die Abgabe des Mietwagens bei Centauro verläuft innerhalb von 5 Minuten (wenn keine Nachforderungen kommen). Nachdem mich deren Transfer zum Flughafen gebracht hat, fahre ich mit dem Bus in die Stadt Palma, so ich – ungewöhnlich für mich – über eine Stunde zu früh eintreffe. Da hätte ich ja doch noch zum Frühstück im Hotel gehen können. In meiner Erwartung, um 8 Uhr auszuchecken, hat man mir gestern ein Sandwich gemacht und mir ein abgepacktes Croissant, einen Saft und ein Fläschchen Wasser gegeben.
Mallorca from Sky to Sea – Gebäckwanderung
Um 10:30 beginnt das Intrepid Urban Adventure mit dem schönen Namen Mallorca from Sky to Sea (auf der Seite gibt’s ganz unten auch Bilder, wie die Tour bei gutem Wetter aussähe). Mit deren rotem Pullover und ihrem weißen Schal sieht die Führerin Helena ein bisschen aus wie der Weihnachtsmann (oder eine Weihnachtsfrau).
Die Band Fettes Brot wurde gefragt, wie sie Ostern und Weihnachten verbinden:
Sie schlachten zu Ostern einen weißen Hasen und nutzen dessen Fell an Weihnachten als Bart. Ganz schön clever.
Wir fahren mit dem Bus nach Esporles im Tramuntana-Gebirge. Dort kaufen wir Gebäck in einer Bäckerei:
- Coca: Sieht aus wie Pizza, ist aber ohne Tomatensoße und Käse sondern entweder mit Lauch und Tomatenscheiben oder mit allem möglichen Gemüse belegt.
- Empanadas Mallorquinas: Mit Schweinefleisch gefüllte Pasteten. Überhaupt nicht mein Ding, aber ein klassisches Ostergebäck.
- Gató de almendra: Kuchen, dessen Teig aus Mandeln und Eischnee besteht.
- Teigtaschen mit Aprikosen- und Kürbisfüllung
Ohne Pause wird die Wanderung mit 2:35 Stunden angegeben. Wir werden 4 Stunden brauchen, da wir noch Fotos machen und unterwegs die deftigen Sachen essen. Aber der Nachtisch kommt erst am Ende. Es geht auf den knapp 10 Kilometern 400 Höhenmeter rauf und dann 500 wieder runter.
Wir erreichen Banyalbufar, einen Küstenort. Normal steht hier ein Bad im Meer oder zumindest der Gang an den Strand an, wir (mit Führerin 6 Leute) setzen uns aber lieber in ein Café und stöbern anschließend in einem Souvenirladen. Aus irgendeinem Grund ist auf allen Postkartenmotiven gutes Wetter.
Wir fahren zurück nach Palma. Einige Sonnenstrahlen kämpfen sich dort gerade durch die Wolken. Das sollen wohl die 3 Sonnenstunden sein, die heute angekündigt wurden...
Klassischer Anfängerfehler: König Jaume I versucht, ohne Handy ein Selfie zu machen.Von dort fahre ich zum Flughafen. Ich weiß zwar immer noch nicht, was ich von diesem Urlaub halten soll, freue mich aber schon auf Deutschland, wo es das erste Mal deutlich wärmer und sonniger als an meinem Urlaubsort ist.
Und so bleiben die Wasserhähne am Flughafen mit ihrem integrierten Handtrockner, die genau wie die doppelspurigen Verkehrskreisel niemand so wirklich kapiert, der einzige Horror an diesem Tag.
(Das wäre anders gewesen, wenn ich die komischen Geräusche, die das Triebwerk nach der Landung gemacht hat, vor dem Start gehört hätte...)
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