Mallorca Tag 4 – Sonnig kann jeder

...außer ich.

geschrieben von Janni Ostermontag, 22. April 2019 um 23:55 Uhr

Heute steht eine Wanderung im Tramuntana-Gebirge an. Wer typische Urlaubsfotos von Mallorca sucht, den muss ich enttäuschen. Die Wolkengrenze ist wieder extrem niedrig und daher wird es im Gebirge sehr neblig sein. Wer aber Bilder sehen möchte, die auch aus einem mallorquinischen Horrorfilm stammen könnten (wenn der Handyempfang zumindest mit Mobistar im Tramuntana-Gebirge nicht fantastisch wäre), sollte weiterlesen.

Sehr sichter Nebel, Sichtweite irgendwo zwischen 20 und 30 Metern
So macht Autofahren Spaß!
Nicht.

Die Abgabe des Mietwagens bei Centauro verläuft innerhalb von 5 Minuten (wenn keine Nachforderungen kommen). Nachdem mich deren Transfer zum Flughafen gebracht hat, fahre ich mit dem Bus in die Stadt Palma, so ich – ungewöhnlich für mich – über eine Stunde zu früh eintreffe. Da hätte ich ja doch noch zum Frühstück im Hotel gehen können. In meiner Erwartung, um 8 Uhr auszuchecken, hat man mir gestern ein Sandwich gemacht und mir ein abgepacktes Croissant, einen Saft und ein Fläschchen Wasser gegeben.

Mallorca from Sky to Sea – Gebäckwanderung

Um 10:30 beginnt das Intrepid Urban Adventure mit dem schönen Namen Mallorca from Sky to Sea (auf der Seite gibt’s ganz unten auch Bilder, wie die Tour bei gutem Wetter aussähe). Mit deren rotem Pullover und ihrem weißen Schal sieht die Führerin Helena ein bisschen aus wie der Weihnachtsmann (oder eine Weihnachtsfrau).

Die Band Fettes Brot wurde gefragt, wie sie Ostern und Weihnachten verbinden:
Sie schlachten zu Ostern einen weißen Hasen und nutzen dessen Fell an Weihnachten als Bart. Ganz schön clever.

Wir fahren mit dem Bus nach Esporles im Tramuntana-Gebirge. Dort kaufen wir Gebäck in einer Bäckerei:

Ohne Pause wird die Wanderung mit 2:35 Stunden angegeben. Wir werden 4 Stunden brauchen, da wir noch Fotos machen und unterwegs die deftigen Sachen essen. Aber der Nachtisch kommt erst am Ende. Es geht auf den knapp 10 Kilometern 400 Höhenmeter rauf und dann 500 wieder runter.

Finca im Tramuntana-Gebirge
Nach etwa 50 Minuten zeigt sich die Landschaft trotz der tief hängenden Wolken sogar noch einigermaßen fotogen
Gepflasterter Weg mit viel Grün an der Seite
Die Wege sind, aber natürlich auch recht rutschig
Drei Felsblöcke sind in einem Baum eingewachsen
„Und nun sitz ich hier und fresse Steine“ – ist zwar von Mark Forster, aber da kann auch dieser Baum ein Lied von singen
Dichter Nebel durchzieht einen dunklen Waldweg
Als wir gerade in in der Nähe des höchsten Punktes der Wanderung sind, steht die Sonne an ihrem höchsten Punkt. Trotzdem ist es sehr dunkel im Wald.
Forn de Calç
Sieht aus wie ein Brunnen, ist aber ein Ofen (forn de calç), wo sie früher die namensgebende Farbe und Desinfektionsmittel hergestellt haben.
Ein nebeliger Waldweg biegt links ab, in der Kurve steht ein abstorbener Baum
Überall finden sich ganz oder halb abgestorbene Bäume, meist Olivenbäume, die aufgegeben wurden, als sich durch Dienstleistungen und Tourismus mehr und einfacher Geld machen ließ
Sehr kleines, schwarz-weiß geschecktes Pferd, vom Nebel zottelig-nass
Pferdchen

Wir erreichen Banyalbufar, einen Küstenort. Normal steht hier ein Bad im Meer oder zumindest der Gang an den Strand an, wir (mit Führerin 6 Leute) setzen uns aber lieber in ein Café und stöbern anschließend in einem Souvenirladen. Aus irgendeinem Grund ist auf allen Postkartenmotiven gutes Wetter.

Schaf in Banyalbufar
Hat Ostern überlebt: Schaf in Banyalbufar

Wir fahren zurück nach Palma. Einige Sonnenstrahlen kämpfen sich dort gerade durch die Wolken. Das sollen wohl die 3 Sonnenstunden sein, die heute angekündigt wurden...

Klassischer Anfängerfehler: König Jaume I versucht, ohne Handy ein Selfie zu machen.

Von dort fahre ich zum Flughafen. Ich weiß zwar immer noch nicht, was ich von diesem Urlaub halten soll, freue mich aber schon auf Deutschland, wo es das erste Mal deutlich wärmer und sonniger als an meinem Urlaubsort ist.

Statue einer auf der Seite liegenden Frau: Die Brüste sind deutlich abgegrabscht, darüberhinaus die unteren Finge und der untere Große Zeh
Vorbildlich: Der kleine Junge fasst dieser Figur im Flughafen an die Finger. (An die Brüste kommt er aber auch nicht.)

Und so bleiben die Wasserhähne am Flughafen mit ihrem integrierten Handtrockner, die genau wie die doppelspurigen Verkehrskreisel niemand so wirklich kapiert, der einzige Horror an diesem Tag.

(Das wäre anders gewesen, wenn ich die komischen Geräusche, die das Triebwerk nach der Landung gemacht hat, vor dem Start gehört hätte...)


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