Australien Morgen 14: Yulara, Uluṟu (Ayers Rock), Yulara, Petermann: Der frühe Vogel...

Wir kommen dem Uluṟu ganz nahe

geschrieben von Janni Donnerstag, 28. Februar 2019 um 14:24 Uhr

Mit welchem Lied weckt man Australiens Abenteuerurlauber, wenn man mal nicht auf Down Under zurückgreifen möchte? Hell’s Bells. Besonders das Intro mit den Glockenschlägen passt. Wenn vielleicht auch nicht zu so einer krummen Zeit.

Es ist 4:45 Uhr, inzwischen hätte ich wegen der Sache mit dem Straußen doch nochmal nachgedacht, denn in kurzer Hose ist es nur mit Bettbezug doch etwas kalt.

Jetzt heißt es auf jeden Fall: Eine Stunde zum Frühstücken, packen und dann ab zum Uluṟu. Außerdem Zeit, um die fingerlange Kakerlake aus dem Swag zu vertreiben und sich von den Ameisen zu verabschieden, die sich immerhin nicht bemerkbar gemacht haben.

Uluṟu kurz vor Sonnenaufgang
Uluṟu kurz vor Sonnenaufgang (Ausschnitt, da aus dem Bus fotografiert und sich die Uhr des Busses oberhalb des Uluṟu spiegelt)

Noch sind es „nur“ 24°C und immerhin 20% Luftfeuchtigkeit, aber am frühen Nachmittag wird die Temperatur mit 4 beginnen und die Luftfeuchtigkeit wird nicht mehr messbar sein (wir nennen das deshalb jetzt Lufttrockenheit). Die meisten Wege um den Ayers Rock werden gegen 13 oder 14 Uhr geschlossen, an einen Aufstieg ist, wie gestern erwähnt, nicht zu denken, da der Berg nur im Winter und bei maximal 36°C Tageshöchsttemperatur geöffnet wird. Das Tagesprogramm endet wegen der Hitze bereits gegen 10 Uhr, der Rest der Zeit geht für einen Besuch bei einem Infozentrum für Aborigines, Mittagessen und die Fahrt zur 300 km entfernten Unterkunft im Kings Canyon drauf, was ich alles denke ich nicht dokumentieren brauche.

Wir laufen ab kurz vor halb sieben erst einmal fast eine volle Runde um den Uluṟu herum.

Morgengrauen am Uluṟu
Morgengrauen am Uluṟu
Uluṟu kurz nach Sonnenaufgang
Kurz nach Sonnenaufgang schimmert die Formation deutlich
Pfad um den Uluṟu mit vielen grünen Pflanzen an seinem Rand
Die üppige Vegetation um den Uluṟu herum ist immer noch erstaunlich
Zeichnungen
Zeichnungen am Uluṟu
Weg zum Uluṟu hinauf
Aufsteig zum Uluṟu (HDR-Bild)
Die Kette links geht nicht über den kompletten Aufstieg, was ihn schwieriger macht. Sie wurde von einem Mann installiert, dem in rund 100 km Entfernung ein sehr ähnlicher Berg Mount Conner (der sich allerdings anders als der Uluṟu und der Kata Tjuṯa nicht aus der Erde erhoben hat sondern herausgewaschen wurde) gehört – und das Land herum (die Rinderfarm Curtin Springs), dessen Fläche die des Staates Singapur um etwa das sechsfache übersteigt.
Die Aṉangu möchten nicht, dass Leute auf ihren heiligen Berg steigen. Sie werden nämlich traurig, wenn Leute dort auf ihrem heiligigen Berg sterben. Ich bin zwar eigentlich gegen die Todesstrafe, aber für Leute, die den heiligen Berg so entweihen, sollte sie wieder eingeführt werden. Vielleicht lernen die Leute dann was fürs nächste Mal...

Nachdem wir am Zielpunkt der Rundwegs angekommen sind, erzählt uns eine alte Aṉangu-Frau etwas über die Höhlen unter dem Uluṟu, die als eine Art Schulen dienten, die typischen Gegenstände. Die Aborigines haben sich nie bekämpft, weshalb keine Waffen zum Kampf gegen Menschen vorgestellt wurden. Obwohl die Aṉangu-Frau Englisch spricht, erzählt sie in ihrer eigenen Sprache, die uns wie Nuscheln vorkommt. Wir haben eine Übersetzerin, die etwa in unserem Alter ist.

Fels in Schlangenkopfform
Dieser Felsen symbolisiert den Kopf von Kuniya, eine weibliche Python, die in den Geschichten der Aṉangu gegen den männlichen Artgenossen Liru gewonnen hat, und die Rinnen im Uluṟu an dieser Stelle das Ergebnis der Schläge auf Lirus Kopf

Danach fahren wir wie schon gesagt ins Infozentrum und dann zum Mittagessen, bevor es weiter zum Kings Canyon geht.

Schild, das darauf hinweist, dass man zum Eingang links oder rechts gehen kann
Das Infozentrum ist nichts für Menschen, die sich mit Entscheidungen schwer tun

Man kann in dem Zentrum (teure) Aborigines-Kunst kaufen. Außerdem gibt es ein Café, wo Aborigines ausgebildet werden. Wir sollten deshalb 20 bis 25 Minuten Zeit einplanen, wenn wir da auch nur einen Kaffee bestellen, rät uns unsere Reiseleitung. Daneben gibt es einen Raum, in dem eine Dokumentation über Aborigines läuft. Sie beginnt mit einem Hinweis in englischer Sprache: „Hinweis für Aborigines und Papua-Neuguineer: Diese Material zeigt Menschen, die bereits dahingeschieden sind.“ Wir konnten den Grund dafür bisher nicht klären.

Am Nachmittag geht es dann zum Kings Canyon Resort in Petermann.


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