Vermischtes Unterwegs mit dem Tamron SP AF 150–600mm 5,0-6,3 Di VC USD G2

Verschiedene Naturfotos von einem Tag mit dem genannten Supertelezoomobjektiv

geschrieben von Janni Montag, 1. Juli 2019 um 20:44 Uhr

Ich habe mir MItte Juni ein Tamron SP AF 150–600mm 5,0–6,3 Di VC USD G2 gekauft. Von Sigma und Tamron gibt es jeweils zwei Supertelezooms dieser Brennweite. Die jeweils günstigsten Varianten (Tamrons erste Generation und Sigmas Contemporary) gefielen mir beim Austesten auf Messen nicht so gut. Das Tamron schwächelte am langen Ende, das Sigma am kurzen. Die Autofokus-Genauigkeit überzeugte mich auch nicht. Sigmas deutlich schwerere und fast doppelt so teure Sports-Version sagte mir aus diesen Gründen nicht so zu, ebenso die 60–600mm von Sigma. Deshalb wurde es von Tamron die zweite Generation, die kaum teurer und schwerer als die erste ist, aber bessere Bildqualität liefert und eine niedrigere Naheinstellgrenze von Konstant 2,2 Metern hat (andere vier Modelle 2,6 oder 2,7 Meter). Ein weiterer Grund für Tamron: Die Drehrichtung entspricht der meiner anderen beiden Zoomobjektive. Ich besitze die Canon-EF-Version und benutze den Sigma MC-11, laut Aufdruck „nur für ausgewählte Sigma-Objektive“ gedacht (Leben am Limit!), für meine Sony-FE-Kamera, da der Billigadapter von Andoer bei den Supertelezooms praktisch keinen Autofokus leistet. Die Sony-A-Version hat keinen Bildstabilisator und die Adapter sind teuer. SLR-Objektive adaptiere ich auch grundsätzlich von Canon EF.

Das Objektiv hat mich bei einem deutschen Fachhändler 881,10 gekostet, der Adapter bei einem amerikanischen alles in allem 173,31.

Inzwischen hat auch Sony ein natives Superteleobjektiv (200-600mm) angekündigt, aber das ist mir mit derzeit 2.100 Euro zu teuer.


Offene Pforten in Kirchlinteln

Gestern fand in Kirchlinteln der Tag der offenen Pforten statt. Inzwischen nur noch in geraden Jahren gibt es hier eine Veranstaltung namens Kunst, Kultur, Kirchlinteln – die Abkürzung wird aus eine bestimmten Grund nicht verwendet. Da kann man beispielsweise in der Tongrube mit der dortigen Eisenbahn fahren. Auf diese von einem Verein als Hobby betriebene Feldbahn, die etwa Schrittgeschwindigkeit erreicht, war ich aufmerksam geworden, weil die Strecke in den RE-Zügen des Bremer Express-Kreuzes auf der über WLAN abrufbaren Streckenkarte eingezeichnet ist.

Damit es im Sommer nicht wie 2017 keine derartige Veranstaltung gibt, hat man die offenen Pfosten ins Leben gerufen. Ein direkter Zusammenhang besteht nicht und die Anbieter sind unterschiedlich. Es kann also durchaus sein, dass nächstes Jahr beides stattfindet, zumal da anderthalb Monate zwischen liegen würden.

Kreisjägerschaft

Mein erster Stop ist die Kreisjägerschaft. Die hat sich im äußersten Westen der Gemeinde versteckt. Ich bin zu früher Stunde der einzige Besucher und bekomme etwas über die Arbeit erzählt. Die Kreisjägerschaft ist ein langsam aber stetig wachsender Verein. Sie setzt immer mehr Fallen ein, um den Beutegreiferdruck auf Beutetiere zu regulieren. Ebenfalls bekämpft sie die drei bedeutenden Neozoen: den Marderhund (ist weder ein Hund noch ein Marder sondern ein Fuchs, sieht aber aus wie ein Waschbär), den Waschbären selbst und die Biberratte (Nutria). Letztere kommt erst seit 2015 hier vor, aber man geht davon aus, dass man dieses Jahr über 2000 Stück mit Fallen vom Typ Ammerländer Nutriafalle (etwa 3 Meter langer Tunnel aus Leichtmetall mit quadratischem Querschnitt) fangen wird.

Die Jäger vertreten den Standpunkt, dass sich insbesondere bodenbrütende Vögel, deren Bestand zurückgegangen ist, wie z.B. Lerche und Rebhuhn, nur erholen können, wenn konsequent gegen die Beutegreifer vorgegangen wird.

Nabu-Biotop

Nächster Stop ist das Nabu-Biotop im äußersten Norden der Gemeinde, nördlich von Groß Sehlingen. Auf Google Maps sucht man dazu nach „Am Königreich“. Der Nabu hat diesen See und angrenzende oberirdische Bunker der Niederländer gemeinsam mit der örtlichen Bauernschaft für den berüchtigen symbolischen 1 Euro erworben.

Das Biotop (der See) ist aber aufgrund der anhaltenden Hitze stark geschrumpft. Molchkaulquappen wurden von austrocknenden Pfützen in das letzte verbliebene Wasser gesetzt, das etwa so groß wie ein größerer Gartenteich ist.

Gemeine Becherjungfer
Eine blaue Libelle (Gemeine Becherjungfer?) [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/500 s (EV+0,3), ISO 400]

Hamburg

Von Groß Sehlingen ist es nicht weit zum Bahnhof in Rotenburg (Wümme). Von dort kommt man schnell nach Hamburg, wo ich mich mit einer Besucherin der HanseBird getreffe, um Vögel zu fotografieren.

Entenwerder

Am Entenwerder finden wir eine Brandgans (häufig noch Brandente genannt, da es sich nur um eine Halbgans handelt) mit ihren Gösseln. Der Vater ist auch in der Nähe, aber an seinem Nachwuchs wenig interessiert.

Brandgans schüttelt sich
Die Brandgansmutter trocknet ihr Fell [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/500 s (EV+0,3), ISO 200]
Gössel (Küken) der Brandgans
Gössel [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/500 s (EV-0,3), ISO 125]
Brandgans schlägt mit den Flügeln
Die Brandgansmutter schlägt mit den Flügeln [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/500 s (EV-0,3), ISO 125]

Kaltehofe

Wir gehen wieder zur nahen Insel Kaltehofe.

Schnecke an einem Maschendrahtzaun
Beim Fotografieren mancher Tiere kann man sich sogar Zeit lassen [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/500 s (EV-0,3), ISO 400]
Schmetterling
Schmetterling [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/500 s (EV-0,3), ISO 320]
Schmetterling
Noch ein Schmetterling oder so etwas in der Art [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 309mm F5,6, 1/320 s (EV-0,3), ISO 200]
Feuerlibelle
Eine rote Libelle (Feuerlibelle?) [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/400 s (EV-0,3), ISO 400]
Männliche Tafelende schlägt mit den Flügeln
Männliche Tafelente schlägt mit den Flügeln; den Namen verdanken sie übrigens ihrem Fleisch [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/500 s (EV-0,7), ISO 200]
Blesshuhn mit Küken
Blässralle (meist Blesshuhn genannt) mit Küken [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/500 s (EV-0,3), ISO 160]
Haubentaucher
Haubentaucher [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/500 s (EV+0,3), ISO 200]

Dammtorpark

Anschließend fahre ich noch alleine zum Dammtor. Überraschend: Unter den vielen Enten, die wir zusammen gesehen haben, war nicht eine einzige Stockente.

Der Dammtorpark liegt jetzt um Viertel vor 19 bereits größtenteils schon im Schatten. Fotografieren mit einem „Schönwettertele“ wird da deutlich schwerer. Gemäß der Reziprokenregel sollte man nämlich ohne Stativ mit dem Kehrwert der Brennweite als Belichtungszeit fotografieren. Bei Objektiven mit elektrischem Anschluss befolgt die Kamera (α7R II) dies recht gut, nimmt bei 600mm aber lieber 500mm. Ich habe die ISO bei mir normalerweise auf 400 begrenzt.

Lachmöwe mausert sich
Hat sich gemausert: Lachmöwe [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/100 s (EV-0,3), ISO 400]

Planten un Blomen

Planten un Blomen ist ein Park direkt neben dem Dammtorpark mit einem großen Kinderspielplatz. Dazwischen befindet sich noch der Japanische Garten.

Nasse Rabenkrähe im Japanischen Garten von Hamburg
Diese Aaskrähe (Rabenkrähenmorphe) hat kürzlich gebadet [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/200 s (EV-0,7), ISO 400]

Jetzt aber weiter zu Planten un Blomen.

Kopf einer Graugans
Diese Graugans hält still, denn bringe die Gans groß raus. [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/160 s, ISO 400]
Nahaufnahme eines Grauganskopfes, dessen Schnabel in den Flügeln steckt
Die Graugänse auf der Wiese um den Parksee sind an Menschen gewöhnt. Man kann sich direkt neben sie stellen und sie fotografieren. Man könnte, wären da nicht 2,2 Meter Naheinstellgrenze. [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 600mm F6,3, 1/100 s, ISO 400]
Die Reiherente trägt den Vokuhila (hier nicht erkennbar, da sie in die Kamera guckt) mit Stolz. [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 400mm F5,6, 1/200 s, ISO 400]

Zum Abschluss gibt es jetzt noch zwei Bilder, die keine Tiere zeigen und die minimale Brennweite nutzen.

Beet in Planten un Blomen
Beet (das ist übrigens keine Vignettierung sondern vom Licht her wirklich so) [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 150mm F5, 1/160 s (EV-0,7), ISO 200]
Nahaufnahme einiger dekorativer Pflanzen
Beet von Nahem [Tamron 150–600mm F5–6,3 G2 @ 150mm F5, 1/125 s (EV-1), ISO 400]

Dann kann mein Afrika-Urlaub im September und Oktober also kommen.


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