Australien Abend 20 und Morgen 21: Brisbane, Dubai, Hamburg – Mitnahmementalität (Teil 2)

Ein Post geht noch!

geschrieben von Janni Mittwoch, 6. März 2019 um 17:01 Uhr

Regenbogen, aus dem Flugzeug gesehen
Regenbogen, aus dem Flugzeug gesehen

Während die anderen schon in Sydney in der Emirates-Lounge chillen (150 Dollar immerhin), lande ich in Brisbane. Der Flughafen ist total verwirrend. Schon der Ausdruck „der Flughafen“ ist falsch, es gibt nämlich zwei Flughäfen, die 4 Kilometer voneinander getrennt sind: Regionalflughafen und internationaler Flughafen. Ich komme bei ersterem an und muss zu letzterem. Ein Bus fährt, den zu finden ist aber nicht ganz einfach.

Von Brisbane starten abends zwei Flüge nach Dubai im Abstand von nur 100 Minuten. Ich habe mich für den späteren entschieden, um mehr Toleranz gegenüber Problemen beim Billigflieger und so kurz wie möglich früh morgens in Dubai zu sein. Vor dem Abflug kam mir aber noch eine andere Idee: Man könnte ja in Brisbane irgendwas machen. Das Internet empfehlt mindestens 6 Stunden Umstiegszeit, um sinnvoll was zu machen. Ich habe 6 Stunden und 5 Minuten. Check, dann nehme ich das also auch noch mit.

Am internationalen Flughafen machen gerade die bereits völlig überlaufenen Emirates-Schalter für den ersten Flug auf. Ich frage, ob ich auch schon einchecken kann. Als Economy-Passagier sei das wegen des riesigen Andranges nicht möglich, sagt man mir. Wenn ich in City will, muss ich ein Schließfach nehmen.

Es ist schwer zu sagen, welche Größe von Schließfach man braucht. Ich nehme auch erst mal einen zu klein. Hoffentlich wird meine Kreditkarte nicht damit belastet.

Anschließend geht es zum Bahnhof und mit der Bahn in die Innenstadt zum Hauptbahnhof (Central). Da mein Ticket keinen Barcode hat, komme ich nicht durch die Türen am Ausgang. Ein Mann hilft mir. Ich frage ihn, ob es hier zum botanischen Garten raus geht. Es beginnt eine einminütige Diskussion, weil er mich darauf hinweist, dass das nicht der botanische Garten von Brisbane ist. Es sind nämlich nur die Brisbane City Botanic Gardens, wo ich hin will. Der Mount Coot-tha Botanic Gardens ist, wie ich jetzt herausgefunden habe, wohl der botanische Garten von Brisbane. Ich bekomme von dem Mann einen Stadtplan des CBD.

Auffällig bei Brisbanes CBD ist einmal mehr, wie kleine Häuser und Wolkenkratzer nebeneinander stehen. Auch in Cairns stand schräg gegenüber unseres Bay Village, das ein Erdgeschoss und einen ersten Stock besitzt, das Wolkenkratzerhotel Rydge.

Die Alice St führt durch eine Baumtunnel, darüber ein Wolkenkratzer
Alice St

Ich gehe durch die City Botanic Gardens.

Seerosenteich
Seerosenteiche (HDR-Bild)

An Tieren gibt es wieder die üblichen Vertreter, die man aus Sydney kennt: Den Molukkenibis (anders als sonst auf dem Baum zu finden und nicht auf dem Boden), Flughunde und ... Fuchskusus!

Ein Fuchskusu hängt an einem Baum
Fuchskusu

Der andere Grund, warum ich außer den Fuchskusus noch hier bin, ist das Wahrzeichen Brisbanes, die Story Bridge. Ich ärgere mich, dass ich mein Stativ im Koffer gelassen habe. So muss ich Gegenstände der Umgebung verwenden. Das hat in Melbourne aber ja auch geklappt.

Story Bridge mit einigen Hochhäusern
Story Bridge mit einigen Hochhäusern des CBD
Brisbane River mit Story Bridge
Brisbane River mit Story Bridge, leider nicht 100% scharf (HDR-Bild)
Kolonial anmutendes Gebäude mit riesigem weihnachtlich beleuteten Baum
Customs House, heute ein asiatisches Restaurant
In Deutschland regen sich manche auf, dass man schon im September Weihnachtsgebäck kaufen kann. In Australien wird man im März das Gefühl nicht los, dass dort immer noch Weihnachten ist: Der Baum im Bild sieht sehr weihnachtlich aus, auf einer Tankstelle in Alice Springs waren beleuchtete Rentiere auf dem Dach und vorgestern lief im Restaurant ein Weihnachtslied (in dem Weihnachten auch explizit besungen wird), nachdem die Bad Boys of Uke weg waren.
Die Story Bridge mit ihrer lila-grün-lila Beleuchtung spiegelt sich im Brisbane River
Story Bridge alleine

Ich gehe zum Bahnhof Fortitude Valley. Der Name kommt mir komisch vor – und als ich dorthin gehe, wird mir klar: Wir sind hier in Chinatown und nur Chinesen benennen alles mit „Lucky“, „Fortitude“ und anderen positiven Buzzwords.

Blau beleuchter Eingangsbogen zu Brisbane Chinatown, darüber rote Laternen
Brisbane Chinatown

Jetzt wird es aber Zeit, zum Terminal zu gehen.

Schild: Tiere und Vögel verboten
Nicht nur Tiere, auch Vögel sind im Terminal nicht gestattet. Durch das Schild geht man absolut sicher, dass keine Stadttauben den Flughafen betreten.

Die Emirates-Schalter wirken wie ausgestorben. Keine Passagiere da, nur ich checke jetzt ein. Als 89. Passagier auf einer Boening 777-300ER, für den Anschlussflug nach Hamburg wurden bereits doppelt so viele Karten ausgestellt. Auch am Gate sitzen kaum Leute und im Flugzeug zeigt sich: Das ist nicht mal zu einem Drittel gefüllt. Jeder Passagier hat 3 oder 4 Sitze für sich und die Extra-Beinfreiheit-Reihe vor mir ist sogar komplett leer. Fun-Fact: Zählt man mit, wie weit man die Füße unter den Vordersitz schieben kann, hat man bei der Extra-Beinfreiheit-Reihe weniger Beinfreiheit.

Nach dem Abendessen klappen die Leute die Armlehnen hoch und schlafen einfach quer auf den Sitzen. Und weil das so gut geht, geht die Nachtruhe über ungewöhnlich lange 10 Stunden, bis die Taggrenze uns eingeholt hat und es Frühstück gibt.


In Dubai gehe ich zu den anderen. Sie warten an Gate C23 nach München, da dorthin die meisten fliegen und die Flüge Düsseldorf und Frankfurt auch in der Nähe gehen. Mein Flug nach Hamburg geht von Gate A18, da fliegt aber niemand hin.

Was ich nicht weiß: Das ist am anderen Ende des Flughafens. Als die anderen einsteigen und ich loslaufe, habe ich noch 23 Minuten, um durch jeweils fast das komplette Terminal C und B (jeweils ca. 30 Gates) zu kommen, Aufzug runter, den U-Bahnhof zu finden, einige Minuten Zug zu fahren, 2 Rolltreppen rauf, einmal durch das gesamte Terminal A (24 Gates) und anschließend mit dem Fahrstuhl runter zum Gate.. Ich benötige 19 Minuten für den Dubai-Terminal-Marathon, morgens um kurz vor halb neun. Frühsport – Check!

Da extrem viele Flieger um diese Uhrzeit gehen, stehen wir aber noch eine gute halbe Stunde in der Gegend rum, bevor wir auf die Rollbahn fahren.


So, das war’s für diese Serie, die mit 21 Tagen und 28 Posts längste aller Zeiten auf meinem Blog – bisher.

An dieser Stelle ein großes Danke an

Aber es gibt auch eine Schattenseite: Ich persönlich finde, der Humor ist dieses Mal zu kurz gekommen. Keine Ahnung, ob es Australien nicht genug Shithole-Country-Faktor hat, ich mich zu sehr auf gute Bilder fokussiert habe oder ob ich einfach zu alt bin.

Jetzt freue ich mich auf zu Hause. Meine Lieben, die Firma, bezahlbares Essen und – am allerbesten – 3 Folgen #gntm bingen.

Bis zur nächsten Serie. Macht’s gut.


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