Indien und Nepal Nachmittag 8: Varanasi – Aarti am Abend

Der Reiz eines Ganges am Ganges und eine klassische Hindu-Dankeszeremonie am Ufer des Ganges

geschrieben von Janni Sonntag, 19. Mai 2019 um 17:39 Uhr

Wir fahren mit dem Tuktuk in die Altstadt von Varanasi, das hier meißt VNS abgekürzt wird. In den Gassen gibt es viele kleine Läden ähnlich wie auf einem arabischen Suq.

Wir besuchen einen Lassi-Laden, der Blue Lassi Varanasi heißt. Lassi ist ein indischer Milchshake. Hier im Blue Lassi gibt es rund 100 Geschmacksrichtungen. Sie werden hübsch garniert in Tonschälchen serviert und kosten gut einen Euro. Dienstleistungen (zusätzliche Wertschöpfung durch Arbeitskraft) sind generell billig in Indien, während die Preise für Gegenstände wie Lebensmittel (meist Markenprodukte) in der Regel etwas über dem deutschen Discounterniveau liegen.

Anschließend gehen wir durch den Holzmarkt – Holz ist ein sehr wertvoller Rohstoff hier – zum Gangesufer.

Wir nehmen uns ein Boot (nicht in der Reise enthalten, kostet aber nicht mal 2 Euro, inkl. der schwimmenden Kerzen, dazu später mehr).

Auf den Stufen am Ganges haben sich viele Leute versammelt
Ordentlich was los: Am gesamten Gangesufer haben sich Leute versammelt, um der Aarti-Zeremonie beizuwohnen. Das ganz rechts sind übrigens Wassertürme.

Wir bekommen jeder ein paar Kerzen, die wir auf den Ganges setzen und uns dabei etwas wünschen. Die kleinen Boote sind aus getrockneten Blättern und die Kerzen in kleinen Tonschälchen. Außerdem befinden sich Rosenblätter in den Schiffchen.

Kleine Kerzenboote
Kerzenbötchen
Kerzen schwimmen auf dem Ganges bei Dunkelheit
Zwei unserer Kerzen (unten rechts im Bild) schwimmen den Ganges hinab. Rechts ist übrigens eine Art Strand an der weniger besiedelten Uferseite des Ganges. Der Strand ist mit Zelten „bebaut.
Panorama von Varanasi bei Dunkelheit
Panorama von Varanasi links des Ganges
Aarti-Zeremonie, bei der Menschen Bewegungen mit Kerzen durchgühren
Kern der Aarti-Zeremonie, die insbesondere abends über mehrere Stunden gehen kann, ist das Darbieten von Kerzenlicht (hier pyramidenförmig gestapelt) an eine oder mehrere der 330 Millionen Gottheiten.

Etwas weiter flussaufwärts gehen wir wieder an Land und essen im Restaurant Vaatika Cafe, das von sich behauptet, 1992 die erste Pizzeria Indiens gewesen zu sein. Ob’s stimmt? Die Nudeln mit Tomatensoße sind auf jeden Fall großartig.

Eine Seltsamkeit in deren Dachterrasse ist, dass sich auf ihr ein etwa 1 Meter breiter Streifen befindet, in dem etwa 10 Zentimer tiefer viele Pflanzen stehen. Wenn man nicht aufpasst, kippt man mit dem Stuhl hinen über auf die Pflanzen. Ist einer Frau passiert, aber sie nahm’s mit Humor.


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