Neuseeland/Vermischtes Hamburg, meine Perle (Teil 1)
Mit „Malle statt Perle“ warb Eurowings im Frühjahr 2019 für seine Preise. Wegen Corona ist nun das Gegenteil für mich der Fall.
„Neuseeland als Tag, aber Hamburg im Titel. Was ist falsch?“ Diese Frage zu diesem Bericht von Sonnabend, dem 1. August 2020, klären wir später. Zur weiteren Verwirrung gibt’s jetzt auch noch süße Entenfotos.
Dass der Post als Neuseeland getaggt ist, liegt auch nicht am dem seltenen Südinseltakahe entfernt ähnlich sehenden Teichhuhn, das es in Hamburg in Planten un Blomen gibt:
Denn nach Planten un Blomen geht es nämlich zum großen Wiedersehen mit der Neuseeland-Reisegruppe. Eigentlich dachte ich, ich hätte mir den Weg gemerkt, auf einem Marktplatz muss ich dann aber doch zu Google Maps greifen, um noch rechtzeitig dorthin zu finden.
Nicht nur ich habe es eilig, auch diese Leute auf dem Wasser:
Dass da auf den Pfeilern an der Schleuse beim Treffpunkt vorm Rathaus „AKL“ steht, passt ziemlich gut. Das ist nämlich der IATA-Code für den Flughafen in Auckland, an dem unsere Rundreise im Januar gestartet ist. Eine Rundreise wird’s heute nicht, aber eine Rallye durch Hamburg, die unsere drei Gastgeberinnen vorbereitet haben (die drei Gastautoren des Doubtful-Sound-Posts von damals). Wegen Corona haben wir (15 von 25 Teilnehmern – Wahnsinn!) uns in zwei Gruppen aufteilen müssen, vielleicht auch sonst nicht die schlechteste Idee bei einer Rallye, auch wenn wir nicht gegeneinander spielen sollen.
Willkommen Quiddjes!
Die erste Frage dreht sich auch schon gleich um dieses Gewässer, denn es geht um die Alsterschwäne (Höckerschwäne). Sozusagen die schwimmenden Wahrzeichen Hamburgs, die im Winter sogar eine Betreuung erhalten. Mein lieber Schwan, was fürn Aufwand.
Nach dem Zählen der 34 Bögen der Alsterarkaden geht es zum Rathaus – dem vermutlich nunmehr sechsten der Stadtgeschichte. Dessen Fassade ist (den Turm eingeschlossen) etwa so hoch wie breit. Danach begeben wir uns in den Innenhof.
Nun müssen wir das schauen, welches der Fenster das Küchenfenster ist. Erkennt ihr, warum es dieses ist?
Vom Rathaus geht es zur Sankt-Petri-Kirche. So heißt übrigens auch die Kirche bei mir zu Hause in Kirchlinteln. Die in Hamburg hat aber ein besonderes Detail: Der Türzieher ist ein Löwe. Da man 1342, dem Jahr der Herstellung dieses wohl ältesten Kunstwerks Hamburgs, zwar unbedingt einen Löwen haben wollte, aber nicht wusste, wie einer aussieht (und nicht einfach auf Wikipedia nachgeguckt hat), ist diese komische Gestalt dabei rausgekommen:
Nach einem Feuer am 7. Mai 1842 wurde auf der rechten Tür eine Nachbildung aus dem Jahre 1849 angebracht, die etwas mehr nach Löwe aussieht. Mein Handy bestätigt die Vermutung und markiert ihn – anders als den Löwen – nicht mit der Gesichtserkennung als Person.
An der Kirche wirbt ein Plakat für den Hamburger Orgelsommer. Unter dem Motto „Vive la France“ Am Freitag (7. August) spielt ein Südkoreaner Stücke von zwei deutschen, einem belgischen und zwei französischen Komponisten. Hoffentlich hissen sie wenigstens auf dem Kirchturm die Weiße Flagge (die Nationalflagge Frankreichs).
Wir suchen nämlich ein Haus mit einer goldenen Kogge. Die ist gemeinerweise sehr klein und befindet sich auch nicht auf Augenhöhe sondern oben auf dem Hulbe-Haus in der Mönckebergstraße, das ungewöhnlich klein ist.
Mit dem jüngeren Bruder – einem Rechtsanwalt – des Bürgermeisters und Namensgebers der Straße hatte Hulbe einen Streit. Oft wird auch behauptet, es sei Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg selbst gewesen, aber der war beim Bau des Hauses bereits seit 2 Jahren tot. Im Streit ging es um eine Strafe für das Ausstellen eines freizügigen Bildes im Schaufenster eines Ladens von Buchbinder Hulbe am Jungfernstieg. Von dem Streit zeugt ein kleines Relief an der Fassade, das einen Mönch (vom Namen und Wappen des Bürgermeisters abgeleitet) auf einem Esel zeigt, von den einem Narren geführt wird. Der Mönch hält ein Buch mit dem Titel „Mode-Kritik“.
Zeit für eine Stärkung. Eine typisch hamburgische. Nämlich das Franzbrötchen. Es war bei uns in meiner Schulzeit extrem beliebt bei den Schülern, auch weil es in der nahen Bäckerei für die Menge unfassbar günstig war. So können aber auch die teils aus Österreich angereisten Gäste mal kosten.
Die Stärkung brauchen wir auch, denn jetzt geht es zur höchsten Erhebung der Innenstadt. Sie befindet sich 9 Meter über Normalnull. Hier haben „ein paar people aus Sachsen“ (so steht es im Skript) 810 die Hammaburg gegründet. Zum Glück haben sie nicht noch mehr ihrer Sprache hier im Norden gelassen, das wär echt furchtbar gewesen.
Bereits 832 wurde hier die erste Kirche Hamburgs gebaut, St. Marien. Sie wurde wurde mehrfach von Winkingern zerstört und wieder aufgebaut, zuletzt als Dom, der 1805 abgerissen wurde. Heute erinnern hier vor der Redaktion der Zeit weiße Klötze den Standort jedes einzelnen Pfeilers des Doms. Und der Name der drei großen Volksfeste in Hamburg. Zumindest ohne Corona.
Hummel, Hummel. Mors Mors.
Wir gehen weiter zur Gröninger Brauerei. Wegen der abstrusen Öffnungszeiten haben sich unsere Gastgeber für eine Kostprobe bereits vorab um das Bier bemüht. Aus meiner Gruppe schmeckt es keinem. Die Leute sind eher für zwei andere Hamburger Getränke zu begeistern: Lemonaid und Fritzkola.
Von hier sieht man – Teleobjektiv vorausgesetzt – ein Detail am Laeiszhof, so heißt das Hauptquartier der Reederei F. Laeisz. Dessen Sohn Carl Laeisz benannte sein erstes Schiff nach dem Haarschnitt und dem davon abgeleiteten Spitznamen seiner Frau: Pudel. Als Detail des Erkers in der Mitte des Gebäudes befindet sich eine Pudelstatue darauf.
Nebenbei schauen wir, ob wir Kennzeichen von anderen Hansestädten finden, die dies im Kürzel führen (Bremen, Greifswald, Hamburg, Lübeck, Rostock, Stralsund, Wismar). Ich hätte ja nach La Rochelle an der französischen Atlantikküste Ausschau gehalten, aber Frankreich hat eine strikt fortlaufende Kennzeichenvergabe.
...to be continued...
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