Neuseeland Abend 20: Dunedin – Otago-Halbinsel die zweite
I’ll see Albatroaz
Um 17 Uhr werden wir nach etwa 80 Minuten (mehr, wenn die anderen nicht ewig auf Klo gewesen wären) aus dem Museum rausgeworfen. Das passt, denn für 17:30 habe ich eine Tour bei Horizon Tours gebucht. Der Gründer der etwa ein Jahr alten Firma, der ehemalige Otago-Halbinsel-Ranger Lyndon, führt die Tour persönlich durch. Nur ich bin da. Zwei Leute hätte er im Anschluss für die Sternenbeobachtungstour gehabt, musste sie aber wegen schlechten Wetters absagen.
Anders als mit dem Bus fahren wir auf der Hinfahrt über die obere Straße auf der Otago-Halbinsel. Die ist sehr eineindruckend, da sie sehr nah an großen Bäumen hindurch führt, die an der höheren Straßenseite stehen und deren Wurzeln teils auf der Seite der Straße entfernt wurden (es handelt sich um eingeführte Arten). Leider kann man hier nicht für ein Foto anhalten, da die Straße sehr eng ist.
Wir fahren zum Royal-Albatross-Centre. Schon aus dem Auto sehen wir einen Albatros – trotz sehr wenig Wind. Albatrosse fliegen eigentlich nur bei starkem Wind. Zu unserem Glück kommt der Albatros auch einige Male wieder. Im Kampf Janni gegen manuellen Fokus gibt es in der zweiten Runde einen klaren Sieger:
Einige Scharben sind im Vergleich zu heute Mittag etwas näher gekommen.
Lyndon organisiert noch kurz das Abendessen bei einem Takeaway-Laden in Portobello, das ist die einzige größere Siedlung auf der Otago-Halbinsel und Teil von Dunedin. Auf dem Weg zu Hoopers Inlet (Inlet ist ein Meeresarm mit sehr schmaler Verbindung zum Meer, der abgesehen vom Salzwasser eher Ähnlichkeit mit einem See hat) kommen wir daran vorbei und können uns das Abendessen abholen. Vorher schauen wir uns aber noch ein paar Vögel auf dem Inlet an. Einige Augenbrauenenten leben hier, am besten fotografieren lässt sich ein Weißwangenreiher:
Auf der Stromleitung sitzen einige Götzenlieste (engl. Sacred Kingfisher, Unterart New Zealand Kingfisher). Das Kingfisher B&B direkt unter der Stromleitung hat diesen Namen wohl nicht umsonst. Leider sind sie zu schwer zu fotografieren.
Ebenfalls vorhanden aber schwer zu fotografieren: Paradieskasarka (war schon in Rotorua auf dem Blog), Halbmond-Löffelente (Unterart Neuseeland-Löffelente), Trauerschwäne und natürlich Stockenten.
Nach dem Essen fahren wir zu Allans Beach. Dabei begegnen uns zwei Neuseeländische Seelöwen, ein sehr heller und ein dunkler.
Auch an Allans Beach sind Seelöwen.
Sie liegen jeweils um die hundert Meter voneinander entfernt am Strand.
Es wird dunkler. Die ISO steigt, der Ausschuss auch und die Bildstabilisator kommt ins Schwitzen.
Wir fahren noch zu einem kleinen Urwald. Das Waldstück, was ehemals Farmland war, hat eine Familie gekauft und wieder mit natürlichen Pflanzen aufgeforstet. Lyndon, der auf der Otago-Halbinsel aufgewachsen ist, kennt die Eigentümer, die hier Urlaub im Wald anbieten. Besonders interessant finde ich heteroblastische Pflanzen. Das sieht hier so aus, dass Pflanzen im unteren Bereich oder bis zu einer bestimmten Höhe komplett anders aussehen als im oberen Bereich. Auffällig: Die Höhe, ab der sich das ändert, entspricht etwa der Größe des ausgestorbenen Moas – und das ganze Phänomen fehlt z.B. auf den Chatham-Inseln, wo dieselben Pflanzen vorkommen, es aber keine Moas gab.
Danach bringt mich Lyndon nach 5 Stunden Tour zurück zum Hotel. Für 145 NZD eine tolle Tour.
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