Neuseeland Nachmittag 17: Queenstown – Auf und am Wasser

Eine Fahrt mit der Million Dollar Cruise und ein Spaziergang durch den botanischen Garten

geschrieben von Janni Montag, 10. Februar 2020 um 10:06 Uhr

Eigentlich wollte ich jetzt mit der mit vorherigen Post erwähnten TSS Earnslaw – die fährt nämlich immer noch, jetzt aber touristisch – zur Walker Peak Farm (die befindet sich nicht auf dem Gipfel sondern am Fuße des Berges). Dort kann man sich die typische Farmarbeit ansehen. Aber die Bootsfahrt ist ausgebucht. Ich mache daher eine kleine Bootsfahrt, die Million Dollar Cruise.

Vorm Ablegen werden vorm Schiff Forellen mit Rinderhack gefüttert. Das gehört zur Fahrt dazu, kann aber auch ohne Ticket beobachtet werden.

Der See ist laut Maori-Legende ein knieender Riese, der verbrannt wurde. Da sein Herz noch schlage, gibt es eine 30-minütliche Mini-Tide (Seiche) von 20 Zentimetern. Letztere gibt es wirklich.

Auf der Fahrt begegnen wir diversen Jetbooten. Die wurden hier erfunden, um die sehr flachen Flüsse (siehe vorherigen Post) zu befahren. Sie haben einen Tiefgang von 15 Zentimetern und pumpen bis zu 350 Liter zur Fortbewegung. Nachdem nach der Unabhängigkeit die Maori Land zurückerhalten haben, gehört dem einzigen Südinsel-Stamm 80% der Fläche der Südinsel und Reparationen wurden u.a. in den Bau von Touristenattraktionen gesteckt, viele davon hier in Queenstown. Die Maori haben Steuervorteile und Vorzugskaufrecht auf alle Immobilien.

Äh ja, zu weit abgeschweift.

Queenstown Zentrum, vom Wasser aus gesehen
Queenstown Zentrum
Inseln mit Weiden stehen wegen Hochwassers wie Mangroven unter Wasser
Inseln mit Weiden stehen wegen Hochwassers wie Mangroven unter Wasser, auch die meisten Bootsanleger am See und einige Wege sind überflutet

Ich finde die Fahrt überwiegend langweilig da landschaftlich auch nicht sehr spektakulär. Wer sich für Anektoten über Queenstown interessiert (und nicht zu weit hinten sitzt, wo es laut ist), für den ist die Fahrt vielleicht eher was. Beispiel:

Häuser mit sehr kleinen Fenstern
Warum haben diese Häuser kaum und zudem so kleine Fenster zum See hin? Die neuseeländische Bahn hat sie für Mitarbeiter errichten lassen. Eine Firmenrichtlinie besagt, dass das Wohnzimmer nach Norden zeigen müssen. Dadurch kann man aus dem Badezimmer auf den See gucken und aus dem Wohnzimmer auf die Felswand. Toll.

Ich gehe in den botanischen Garten. Überall in Queenstown verkauft der Lions-Club Entenfutter. Das Geld soll lokalen Projekten zu Gute kommen. Ich frage mich, ob das so gut ist, da das Futter vor allem von Stockenten und Spatzen gefressen wird.

Kräuselscharbe schneidet Grimassen
Diese Kräuselscharbe (bloß eine andere Farbmorphe als die bisher gezeigten Vögel dieser Art) schneidet diverse Grimassen
Haubentaucher
Haubentaucher
Maori-Ente
Maori-Ente (Neuseeland-Tauchente, hier (New Zealand) Scaup, nicht zu verwechseln mit der anderswo so genannten und auch bei uns heimischen Bergente)
Maori-Entchen
Maori-Entchen

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