Neuseeland Nachmittag 23: Kaikoura – Nausealand hoch 2
Ich mache eine Bootsfahrt mit dem Albatross Encounter – und sehr viele Fotos
Ich erreiche Kaikoura Encounter fünf Minuten später als sie wollten, aber immer noch 10 Minuten vor Tour-Start. In dieser Zeit vorm Start der Tour wollen sie ein paar Sachen klären. In meinem Fall, ob ich was gegen Seekrankheit nehmen möchte. Nachdem das Kajakfahren heute ausgefallen ist, war ja schon zu erwarten, dass die See nicht ganz ohne sein wird. Ich bekomme zwei pflanzliche Ingwer-Tabletten, weil die chemischen schläfrig machen sollen, für 1 NZD.
Dann geht es los. Unser wortkarger Skipper Gary bringt uns zwölf Gäste (fast nur Deutsche und ein paar Engländer, allgemein begegne ich seit Wellington extrem vielen Deutschen, ähnlich wie in ganz Australian) zur Bootsrampe im Süden der Kaikoura-Halbinsel. Also im Prinzip dorthin, von wo ich gerade 5 Kilomter in 45 Minuten hergelaufen bin.
Das Boot wird wie die Abel-Tasman-Wassertaxis mit einem Anhänger an einem Traktor zu Wasser gelassen. Wir fahren ein kurzes Stück und werden dann ein Plastiknetz aus, in dem sich Fischleber befindet. Dies lockt allerhand Seevögel an – und einen (recht kleinen?) Blauhai, einen der für Menschen gefährlichsten Haie.
Unter den deutschen Gästen kommt gewisse Verwirrung auf, weil der Skipper sagt, dass noch keine Albatrosse da seien. Das liegt daran, dass auf Englisch nur die großen Albatrosse wie der Wanderalbatros so genannt werden, die kleineren (Weißkappen- und Salvin-Albatross) heißen auf Englisch mollymawks.
Wir fahren ein Stück weiter, wo das Wasser erheblich tiefer ist.
Während die Vögel die restliche Fischleber fressen, gelingen mir aber kaum weitere gute Bilder.
Als unser Köder leer ist, fahren wir an der Küste zurück. Auf Panau Island können dabei diejenigen, die noch keine Seebären und deren Junge gesehen haben, dies nachholen. Die 1 NZD für die Ingwertabletten haben sich auf jeden Fall gelohnt, da mir übel ist und es ohne wohl wesentlich schlimmer gewesen wäre.
Insgesamt sehen wir laut Aufzeichnungen des Skippers:
- 3 (Gibsons) Wanderalbatrosse Diomedea exulans gibsoni, möglicherweise eine eigene Art
- 2 (Neuseeländische) Weißkappenalbatrosse (Thalassarche cauta steadi), möglicherweise eine eigene Art
- 3 Salvin-Albatrosse (Thalassarche salvini), lange Zeit eine Unterart des Weißkappenalbatros
- 9 Hall-Sturmvögel (Macronectes halli), vom Skipper „Geier der Meere“ genannt
- 1 Weißkinn-Sturmvogel (Procellaria aequinoctialis)
- 16 (Australische) Kapsturmvögel (Daption capense australe)
- 1 Graunacken-Sturmtaucher (Puffinus bulleri, Syn.: Ardenna bulleri)
- 1 Blassfuß-Sturmtaucher (Puffinus carneipes, Syn.: Ardenna carneipes)
- 1 Elsterscharbe (Phalacrocorax varius)
- 1 Tüpfelscharbe (Phalacrocorax punctatus)
- 5 Taraseeschwalben (Sterna striata)
- über 30 Dominikanermöwen (Larus dominicanus)
- 1 Maorimöwe (Chroicocephalus bulleri)
- über 30 Rotschnabelmöwen (Chroicocephalus scopulinus)
- sowie einen Blauhai
Ich lasse mich zum Ende des Halbinselrundwegs respektive der Seebärenkolonie bringen, wo ich bisher noch nicht war (dieser Ort ist sehr nah an dem Ort, wo wir das Wasser verlassen), weil ich in zwei Stunden einmal rum und zum Bahnhof laufen will.
Da die Halbinsel jedoch sehr viele Landzungen hat, klappt das nicht und ich muss umkehren, um den Zug noch zu erreichen.
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