Neuseeland Tag 20: Dunedin – Otago-Halbinsel die erste

Die Stimmung steigt um 33%, als wir mit großen Augen angeschaut werden und selbst große Augen machen

geschrieben von Janni Donnerstag, 13. Februar 2020 um 00:06 Uhr

Heute fahren wir ans Ende der Otago-Halbinsel. Die ist Teil von Dunedin und unterschiedlich stark von Menschen bearbeitet worden.

Auf dem Weg fahren wir vorbei an der Otago Boys’ High School, St Joseph’s Cathedral und der Universität. Sie ist für Medizin, insbesondere Zahnmedizin bekannt. Viele ausgebildete Ärzte verlassen aber Neuseeland aufgrund der schlechteren Bezahlung hier.

1863 wurde in Dunedin der erste botanische Garten Neuseelands eröffnet, 1861 eine Zeitung. Dunedin war in so einigen Dingen Vorreiter. Vieles sollte wie im namensgebenden Vorbild Edinburgh sein. Dort wurde die Stadt geplant, die Topologie ihrer Lage aber vernachlässigt. Weltbekanntes Beispiel dafür ist die Baldwin St, benannt nach einem Zeitungsverleger.

Baldwin St, Baldwin St... Was war da nochmal...“, werden sich viele wie ich denken. Das ist da:

Baldwin Street, von oben aus gesehen
Steilste Straße der Welt mit bis zu 33% Steigung

Wenn man nicht wie eine Studentin in einer Mülltonne runterrollen und sterben möchte oder wie ein Deutscher mit einem Fahrrad und 117 km/h runterrasen möchte, dann kann man natürlich schöne Bilder mit optischen Täuschungen machen. Es hängt jedoch auch stark davon ab, wie viele Leute da sind. Während auf dem Bild relativ wenig los ist, ist die Straße kurz darauf dann doch recht voll.

Trotzdem machen wir eine ausgiebige Foto-Session, bevor wir weiterfahren zum Bahnhof.

Bahnhof von Dunedin
Bahnhof von Dunedin

3 Abfahrten pro Tag (zumindest heute) wären in Deutschland eine Beleidigung selbst für jeden Provinzbahnhof, sind aber in einer neuseeländischen Großstadt das höchste der Gefühle.

Auf unserer Weiterfahrt nach Otago sehen wir das Stadion, wo vorgestern Queen gespielt hat. Das alte Stadion hatte kein Dach, nur Betonbänke und daher wurde es Haus der Schmerzen genannt. Aus Mangel eines Daches konnte man von einem Hügel reingucken, oder von der Bahn, die auch schon mal etwas langsamer fuhr, wenn es war zu sehen gab.

Wir fahren (wie auch zurück) die untere Straße der Otago-Halbinsel. Zur oberen kommen wir kurz im nächsten Post. Lustigste Sehenswürdigkeit ist der Ananas-Felsen. Auch die Benennung nach Bert aus der Sesamstraße ist lokal üblich. Dann erreichen wir Natures Wonders.

Das ist im Prinzip eine Farm, auf der Pinguine brüten und von der aus man Neuseeländische Seebären (New Zealand fur seal) sehen kann. Man fährt wahlweise mit Bus (macht von uns keiner) oder einem kleinen 8-rädrigen Allradfahrzeug für 99 NZD, in das zusätzlich zum Fahrer 6 Fahrgäste (gequetscht) reinpassen.

Argo fährt durch Matschpfütze
Unterwegs mit dem Argo – damit fühlt sich jeder Weg wie eine gut ausgebaute Autobahn an

Das Wetter ist, wie man schon sieht, äußerst bescheiden. Ich überlege, mich zu beschweren, aber können diese Augen... ohh...

Jungtier des Neuseeländischen Seebären
Jungtier des Neuseeländischen Seebären
Jungtiere des Neuseeländischen Seebären
Jungtiere des Neuseeländischen Seebären
Jungtier des Neuseeländischen Seebären winkt
Jungtier des Neuseeländischen Seebären winkt zum Abschied

In der Ferne sehen wir zwei extrem seltene Gelbaugen-Pinguine rumliegen.

Gelbaugenpinguine liegen auf einer Düne
Junge Gelbaugenpinguine

Außerdem gibt es hier einen Holzschacht an der Küste entlang. An den den Klippen zugewandten Wänden befinden sich kleine Klappen. Hinter einigen befinden sich junge Zwergpinguine (hier blaue Pinguine genannt). Fotografieren dürfen wir die leider nicht.

Zwei von uns besuchen das Royal Albatross Centre, wo man für 52 NZD Nester des Nördlichen Königsalbatros beobachten kann. Zwei Leute deshalb, weil die Tour ganz plötzlich ausgebucht war und nur noch die beiden mitkonnten.

In der Zeit können wir uns in der kostenlosen Mini-Ausstellung umsehen, im Café Mittag essen der draußen hoffen, dass uns keine der unzähligen Rotschnabelmöwen auf den Kopf scheißt, während wir Seebären, Scharben und Stadttauben beobachten.

Auf der Rückfahrt gibt es Verzögerungen, weil der Busfahrer vergessen hat, ausreichend für die Rückfahrt zu tanken, sodass wir einen Tankstop in Portobello einleigen. Außerdem gibt es Stau an Baustellenampeln, die unsere Ankunft so stark verzögern, dass der stupid Busfahrer.

mich und drei weitere in der Nähe des Otago-Museums rauslässt.

PLEASE LEAVE GAP FOR BACON
Please leave gap for Bacon (Bitte lassen Sie eine Lücke für Speck) – die Fortsetzung St traffic (-Straßen-Verkehr) steht deutlich abgetrennt an anderer Stelle auf dem Schild.

Im Otago-Museum gibt den zwei Fokusse: Südseekultur und Natur. Man darf auch Ausstellungsstücke der Maori-Kultur fotografieren. Im gesamten Museum ist das Fotografieren mit Blitz verboten – für mich kein Problem, ich besitze keinen.

Waka (Kanu)
Waka (Kanu) der Maori
Verschiedene Boote der Südsee-Kulturen
Verschiedene Boote der Südsee-Kulturen

Das höchste kostenlose Stockwerk ist das Stockwerk A (Animal Attic). Es wird per Fahrstuhl neben einer Ausstellung mit Schiffsmodellen erreicht und repräsentiert eine historische Tierpräparatausstellung aus der victorianischen Zeit.

Animal Attic
Animal Attic

Und hier gibt es auch etwas, was es in der australisch-neuseeländischen Region nicht gibt: Hörnchen!

Ausgestopfte Hörnchen
Hörnchen, in der Mitte ein russisches Europäisches Eichhörnchen – verstehe gar nicht, wie gerade ein Sowjet-Hörnchen nicht rot sondern grau sein kann

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