Neuseeland Abend 3: Auckland, Rangitoto Island, Auckland – Blutiger Himmel

Falls man nach einem der längsten Flüge der Welt noch nicht fertig genug ist: Eine 10km-Kajaktour nach Rangitoto Island hilft besser als Schlafmittel und hat keine Nebenwirkungen. Zumindest keine negativen.

geschrieben von Janni Montag, 27. Januar 2020 um 10:30 Uhr

Auckland ist vor Baumaßnahmen, vor allem für eine Straßenbahn. Der ganze Hafen ist eine Großbaustelle. Umso glücklicher bin ich, als am Sammelpunkt das Fahrzeug von Auckland Sea Kayaks auftaucht, das die Gäste aus dem Zentrum von Auckland nach St Heliers bringt, wo die Tour startet, deren Ziel die von dort 5km entfernte Insel Rangitoto („Blutiger Himmel“) ist. Wenn das Wetter mitspielt, ist der Himmel vielleicht bei Sonnenuntergang blutrot?

Rotschnabelmöwe am Strand von St Heliers stampft in einem Priel, der zu blubbern beginnt
Gerade ist Ebbe. Am Strand von St Heliers stampfen Rotschnabelmöwen in den Prielen herum, bis es zu blubbern beginnt.

Auf der Insel Rangitoto befinden sich Hütten (Bach) aus den 30ern, die Leute errichteten, die den Neuseeländischen Traum (Kiwi Dream) verfolgten: Boat, Bach, Beamer (sinngemäß Boot, Bude, BMW; Bach meint aber eher Wochenendhäuschen). Die werden jetzt aber beim Tod des Eigentümers abgerissen oder für gemeinnützige Zwecke genutzt, da sie zwischenzeitlich für illegal erklärt wurden.

Museum Bach auf Rangitoto Island
Ein Häuschen wird als Museum Bach verwendet. Obwohl auf Schildern steht, dass es geöffnet hätte, ist niemand da und offen ist es auch nicht. Von draußen kann man hinein fotografieren.

Bald nach der Ankunft grillen wir. Steaks, Brot, Tomaten-Relish, gemischter Salat, Blattsalate und eine Art Salat aus Reis, Rosinen, roten Bohnen (?) süßem Senf und Mohn. Schmeckt interessant und gut.

Dominikanermöwe auf Rangitoto Island
Eine Dominikanermöwe hofft, ein paar Reste vom Grillen abzubekommen.

Nachdem der Vulkan auf White Island am 9. Dezember 2019 ausgebrochen ist, haben einige Zeit lang die Leute die Tour nicht mehr gebucht, weil acuh Rangitoto ein Vulkan ist. Die Tour heute ist fast ausgebucht. Von 10 Plätzen sind 9 belegt. Plus einen Führer macht das 5 Kajaks.

Weg auf Rangitoto Island mit typischem Lavagestein
Weg auf Rangitoto mit dem typischen Lavagestein an der Seite, von dem einige Touristen wohl denken, dass es von Menschen so gemacht wurde...

Der Vulkan hier auf Rangitoto ist zuletzt vor 600 Jahren ausgebrochen. Der Typ, dessen Fußabdruck in der Lava Grundlage der Datierung ist, tut mir leid. Die Vegetation ist seit etwa 200 Jahren hier.

„Der Weg zu den Lavahöhlen ist aus irgendeinem Grund gesperrt“, sagt der Guide und verweist auf einen Wegweiser, an dem wir vorbeikommen und bei dem dieses Schild überklebt wurde. Zwei Mädels kriegen einen Lachflash, den sie mir nicht erklären können...

Falle auf Rangitoto Island
Eigentlich sollte es hier keine Säugetiere, von denen die eingeschleppten als Pest bezeichnet werden, geben außer uns. Eigentlich. Ursprünglich dachte ich, dass es eine Ratte sei, die gestern das neue Jahr der Ratte zu stark gefeiert und sich dann auf dem Nachhauseweg verlaufen hat, aber das scheint doch eher ein Kaninchen zu sein, auch wenn die Falle dafür zu klein wirkt...
Baumkronen auf Rangitoto Island
Baumkronen

Die Insel wurde lange Zeit militärisch genutzt und war für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Einige Gebäude zeugen noch heute davon.

Militärische Hütte im Wald auf Rangitoto Island
Hütte im Wald
In einem Bunker auf Rangitoto Island
Bunker am Kraterrand von innen

Nahe des Anlegers gibt es auch eine leere Fläche auf der ansonsten sehr stark bewachsenen Insel. Die meisten Pflanzen hier sind Kanuka und Manuka.

Vegetation auf der Nordseite von Rangitoto Island
Während des auf Seiten des Anlegers direkt vom Strand an aufwärts geht, gibt es auf der gegenüberliegenden Nordseite eine ebenfalls bewaldete Ebene.
Krater des Rangitoto-Island-Vulkans
Vulkane haben einen Krater, aber auch Meteoriten landen irgendwie immer in Kratern. Ich frage mich, wieso das so ist.
Auckland bei Sonnenuntergang, von Rangitoto Island aus gesehen
Auckland bei Sonnenuntergang

Auf dem Gipfel kurz ein paar Fotos von Auckland bei Sonnenuntergang gemacht, dann geht es im Dunklen runter zu den Booten und zurück nach Auckland. Fotos von der nächtlichen Skyline machen geht nicht (keine Zeit), auch das Feuerwerk zum Stadtgeburtstag kann man beim Paddeln nicht genießen. Das finde ich an der sonst interessanten Tour schade.

Im Hotel falle ich hundemüde ins Bett.


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