Neuseeland Nachmittag 5: Auckland, Waiheke Island – Kiwischer Wein
Oder doch nur ’ne Cola? Oder Kartoffelchips aus dem Supermarkt?
Eigentlich hatte ich vor, im Falle einer Ankunft vor 12:30 eine Waitakere-Gebirge-Tour an die Westküste zu machen. Da das Wetter aber gerade schlechter wird und die Westküste erheblich mehr Niederschlag abbekommt, schließe ich mich dem Großteil der Gruppe an, die zur Insel Waiheke aufbricht. Die Fähre und der Hop-on-hop-off-Bus kosten zusammen 68 NZD.
Am Anleger kann man Eis kaufen. Eine Kugel kostet 5 NZD. „Warum sind die Neuseeländer eigentlich nicht alle total dünn, so teuer wie hier das Essen ist“, fragt jemand aus der Gruppe.
Waiheke ist eigentlich für nichts anderes bekannt als Weinbau. Daher stellt sich für mich die Frage, ob auch ich da glücklich werde, da ich keinen Alkohol trinke. Die Insel hat um die 9.500 feste Einwohner und an Wochenenden in der Hauptsaison mit gutem Wetter knapp so viele Gäste. Sie ist ganz normaler Teil des Stadtgebiets von Auckland und soll ein zwei bis drei Grad wärmeres Klima haben.
Während der Überfahrt regnet es mal kurz und bei unserer Ankunft ist das Wetter immer noch sehr grau, daher fahren wir erst mal mit dem Bus ans andere Ende der Insel, was eine halbe Stunde dauert. Dort, in Onetangi, befindet sich ein Strand. Also mal die Füße in die Südsee (den Pazifik) stecken und Austernfischer fotografieren.
Strand von Onetangi
Rund die Hälfte der Gruppe fährt wie ich nach einer Stunde weiter, die anderen bleiben noch in einem Restaurant am Strand.
Tantalus Estate & Alibi Brewing Co.
Mit den vielen Weingütern ist eine Weinverkostung die typische Aktivität hier auf Waiheke Island. „Ist nehm ’nen Traubensaft, sage ich. Oder ich geh auf’s Weingut und bestell ’ne Cola.”, fügt ich scherzhaft hinzu, nicht wissend, dass es hier keinen Traubensaft gibt und ich tatsächlich eine Cola bestellen muss. Ein Bier wäre auch gegangen, ich hätte dann ein Alibi gehabt.
Zwei aus der Gruppe haben ihre Ausweise vergessen und dürfen somit nicht an der Verkostung teilnehmen. Auch Scans werden hier nicht akzeptiert.
Anschließend schauen wir uns den Weinberg noch etwas an. Mitten auf dem Weinberg steht ein Airbus H130.
Zwei andere und ich nehmen einen Rückweg durch die Gärten des Anwesens. Eine Frau gärtnert gerade. Ich frage sie, wem der Hubschrauber gehört. Einem Steinbruchbesitzer von der Coromandel-Halbinsel, sagt sie. Wenn der Wein trinken möchte, fliegt ihn sein Sohn hierher, der ist nämlich Pilot und der Steinbruchbesitzer kann was trinken. Für den Piloten bleibt somit wie für mich wohl auch nur ’ne Cola...
Gegenüber des Weinguts direkt neben der Bushaltestelle befindet sich das Freilichtmuseum von Waiheke. Das hat mittwochs, sonnabends sowie sonn- und feiertags von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Genau meine Arbeitszeiten. Der Bus bringt uns zurück zum Hafen in Mataitai.
Mit dem Schiff fahren wir zurück nach Auckland. Ich bin am Fährterminal total irritiert wegen der dortigen Zeitangaben im 24-Stunden-Format. So irritiert, dass ich den Typen am Anleger frage, ob die gerade angekommene Fähre um „18 o’clock“ wieder zurückfährt, was grammatikalisch falsch sein dürfte.
Es regnet aber nur ein paar Minuten, während wir noch auf dem Schiff sind, und wir kommen mit drei Leuten, die heute eine Segeltour gemacht haben, nahezu trocken zu Dr Rudi’s Restaurant. Hier ist die Ausweiskontrolle direkt am Eingang, weil man sich wohl die Ausweiskontrollen bei den einzelnen Bestellungen sparen will. Außerdem hat das Restaurant ein selbst festgelegtes Mindestalter von 22 (statt 18) Jahren.
Enttäuscht laufen wir weiter und setzen uns einfach woanders in ein Restaurant. Dort werden wir nicht kontrolliert. Man soll ja nicht petzen, aber das hier ist nicht petzen sondern Kunst:
Ich bin verwirrt und bestelle etwas, was sich als ganz normale Kartoffelchips (kalt) mit Dip herausstellt.
Um 21 Uhr gehen wir dann so langsam bezahlen. „No ID, no service, no exceptions“ steht an der Kasse. Ups.
Also ab zurück ins Hotel.
Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare zu dieser News.