Neuseeland Nachmittag 7: Matamata – Der Herr der Hobbit-Höhlen
I’m going on adventure!
Heute steht der Besuch in Hobbingen (Hobbiton) an. Das hat ein bisschen was extra gekostet, daher machen nur 18 mit.
Auf der Suche nach Locations für die Filme sind die Scouts aus der Luft auf die Farm der Familie Alexander gestoßen. Als sie die vom Boden aus anschauen wollten, klingelten sie bei der Familie, mussten aber noch warten, bis die ihr Rugby-Spiel bis zur Halbzeit geschaut hatten, bis sie sich alleine auf der Farm umsehen durften. Man muss halt Prioritäten setzen.
Noch bevor der Famlilie erzählt wurde, worum es eigentlich ging, mussten sie eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. Dann wurde ein 12.500 Acre großer Bereich umgebaut – ein nur kleiner Bereich der Farm, die heute 300 Kühe und 13.000 Schafe beheimatet.
Nach dem Dreh des ersten Films wurde das Set auf Wunsch der Produktionsfirma abgerissen, das nur aus Pappmaschee und anderen einfachen Materialien bestand. Auch der Baum auf Bilbos Höhle (Bag'End), der aus Matamata herangeschafft und mit 200.000 künstlichen Blättern aus der Republik China versehen wurde, wurde entfernt.
Später wurde das ganze Set dann in der heutigen, permanenten Version aufgebaut. Besagter Baum ist jetzt künstlich und die einzige künstliche Pflanze auf dem Set.
Für den Letzten Hobbit wurde noch eine Erweiterung mit 5 Höhlen gebaut, die jedoch nur 5 Sekunden im Film vorkommen.
Viel Arbeit für wenig Screentime? Das geht auch schlimmer: Die Buchvorlage wollte einen Pflaumenbaum, leider kann man da schlecht drunter liegen. Also wurde ein Apfelbaum genommen, entlaubt und von Filmstudenten – es arbeiten hier heutige übrigens praktisch nur Work-and-Travel-Teilnehmer – mit Pflaumen und Pflaumenbaumlaub versehen. In der Standardfassung kommt der Baum gar nicht vor, in der Langfassung viermal.
Alle Hobbit-Höhlen sind nich von innen ausgestaltet, da alle Interior-Szenen im Studio in Wellington gedreht wurden. Der Grüne Drache (Pub) wurde erst für die Attraktion innen ausgebaut. Die Idee kam bestimmt von Kommerz-Gandalf. Es gibt lediglich eine Höhle, deren Tür offen steht, allerdings gibt es nur einen kleinen Bereich, in dem man sich fotografieren lassen kann, der Rest ist nicht zugänglich.
Perspektive kann einiges ausmachen. Hobbit-Szenen wurden im Größenverhältnis 90% gedreht, Gandalf steht in Sets im Größenverhältnis 60%, damit er größer wirkt.
Dass sich Gandalf stößt, war übrigens so nicht geplant, aber von Peter Jackson trotzdem in den Film übernommen worden.
Während unseres rund zweistündigen Aufenthalts ist es größtenteils grau in grau. Zwischendurch gibt es einen starken Schauer – den ersten in diesem Jahr. Am Ende klart es ein wenig auf.
Am Ende gibt es ein kostenloses Getränk im Grünen Drachen.
Zunächst waren die Behörden vom Dreh eines Fantasy-Films übrigens nicht sehr begeistert, inzwischen hat Air New Zealand ein Sicherheitsvideo im Herr-der-Ringe-Stil und das Fremdenverkehrsbüro in Matamata selbst (dem nächstgrößeren Ort, der teilweise als Hobbiton bezeichnet wird) ist in einer Hobbit-Höhle angesiedelt. Das Set befindet sich einige Kilometer von Matamata entfernt.
Ich gehöre zu den etwa 40% der Besucher des Sets, die die Filme nicht kennen. Korrekturen in den Kommentaren sind gern gesehen. Danke.
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