Vermischtes Der CBO empfiehlt
Die IT-Abteilung – sie isst sehr gut (& günstig).
Bei uns in der Firma grillen die IT- und die Marketingabteilung jede Woche gemeinsam. Zusammen nennen wir uns Genussabteilung. Was zunächst mit alle 2 bis 3 Wochen (im Winter seltener) begann, hat sich im April 2020 auf zwei- bis dreimal wöchentlich hochgeschaukelt. Deshalb dürfen wir nur noch wöchentlich grillen. Wobei „wir“ in über 90% der Fälle „ich“ meint. Die Tradition ist inzwischen als „Wöchentlich gemeinsames Teamgrillen“ zum Punkt 1 bei den Benefits der Stellenausschreibungen für die entsprechenden Abteilungen geworden. Kugelgrill und Gas stellt die Firma, die Lebensmittel nicht.
Auch unsere Lagermitarbeiter grillen manchmal. Andere Abteilungen bestellen lieber Pizza oder machen lieber gemeinsames Frühstück. Einmal hatte die Verkaufsabteilung nach ihrem gemeinsamen Frühstück über 2 Kilo Mett und etliche Brötchen übrig, aus denen ich für sie spontan Burger gemacht habe.
Einfaches Grillen
Ursprünglich wurde das Grillen aber nicht von mir eingeführt, sondern von einem anderen IT’ler, der das Unternehmen inzwischen verlassen hat. Gegrillt wurde dann bis Anfang 2020 grundsätzlich feine Bratwurst, frische grobe Bratwurst und Ćevapčići. Nur in absoluten Ausnahmefällen (z.B. neuer Kollege) gab es Burger. Seit Anfang 2020 wurde dann das folgende Programm rotiert:
- Feine Bratwurst, frische grobe Bratwurst, Ćevapčići („Standard-Grillen“)
- Burger (Pattys aus Rind, käsebasierten Grilltalern oder Erbsenprotein)
- Backcamembert mit Wildpreiselbeeren
- Grilled Hot Dogs
- Pulled-Pork-Burger (Pulled Pork, einfache Brötchen, Krautsalat, Barbecuesoße)
Typische Beilage dazu sind der Farmersalat, Bauern-Kartoffelsalat oder Krautsalat von Gut & Günstig. Außerdem sehr beliebt sind Kräuterbaguettes. Das Pulled Pork kommt aus der Packung und von dort in die Mikrowelle. Am Tag meines Vorstellungsgesprächs hat mein Vorgänger selbstgemachtes Pulled Pork (im Brötchen) für alle gegrillt, das schaffen wir organisatorisch nicht. Dennoch wurde ich zum CBO (Chief Barbecue Officer) ernannt. Bis der Gefrierschrank kaputt gegangen ist, hatte ich sogar einen BCP (Barbecue Continuity Plan). Eine Kollegin, die sonst auch manchmal gegrillt hat und von mir zum Vize President of Taste (stellvertretende Vorsitzende für Geschmack) ernannt wurde, ist gerade in Elternzeit.
Wieso wir immer nur grillen? Weil es in der Firma weder einen Herd noch einen Backofen gibt. Und das ist auch der Reiz und die Herausforderung beim neu eingeführten Premium-Grillen.
Premium-Grillen
“Will it grill?”, diese Frage stellen wir uns seit Anfang September jede Woche neu. Denn beim Premium-Grillen geht es stets um ein Rezept, das man eigentlich nicht auf einem Grill machen kann. Ich mache es aber trotzdem. Hier die ersten drei Rezepte:
Flammkuchen-Tortillas/-Wraps (7. September)
Dieses Rezept habe ich zufällig in einer aufgenommenen Folge von Galileo vom 16. Februar 2017 auf meiner Festplatte gefunden und dann spontan ein Premium-Grillen ausgerufen.
Im Beitrag ging es darum, in 8 Minuten Flammkuchen zu machen. In der Zeit geht natürlich kein frischer Teig, deshalb wurden Weizentortillas aus dem Supermarkt genommen. Zutaten für zwei Stück gemäß Galileo:
- 2 Tortillas
- 200g Käse
- 200g Saure Sahne
- 2 weiße Zwiebeln
- 125g Speck
- Rauchsalz (z.B. von Fuchs)
- Pfeffer
- Alufolie
Da man Tortillas nur im 6er-Pack bekommt und uns die Menge an Belag sowieso überzogen schien, haben wir für die 6 Tortillas nur die Menge an Saurer Sahne, fettarmem Schinken (statt Speck) und Zwiebeln verdoppelt. Die Zwiebeln wurden im TV-Beitrag zur einen Hälfte verrührt, zur anderen draufgelegt. Wir haben sie alle in die Belagmasse verrührt. Und hier meint „wir“ übrigens mal nicht „ich“, sondern mich und den Kollegen, mit dem ich auf Helgoland war.
Problem bei der Vorbereitung: Kochen im Mitarbeiterhaus ist nicht nur durch den fehlenden Herd und Backofen eine Herausforderung, sondern auch durch den Mangel an diversen Kochutensilien. In diesem Fall eine Schüssel. Zum Glück haben wir nach dem letzten Grillen den kleinen Eimer vom Kartoffelsalat (ausnahmsweise von Penny) ausgespült und aufbewahrt. Inzwischen habe ich das Mitarbeiterhaus zumindest um eine Knoblauchpresse und ein mittelkleines Sieb aufgewertet. Die nächste Investition dürfte dann eine Rührschüssel sein.
Nächste Herausforderung: Es ist nicht genug Platz auf dem Grill, um die Flammkuchen in flacher Form zu machen. Es passen zwar vier Stück drauf (was für üblicherweise 5 bis 10 Teilnehmer dennoch zu langsam ist), dann kommt aber keine Hitze mehr nach oben und die Tortillas brennen von unten an, bevor der Belag durch ist. Mein Kollege hat dann nach den ersten drei Stück in flacher Form die anderen drei zu Wraps gefaltet. Das Ergebnis: Viel besser! Weitere Idee vom Kollegen fürs nächste Mal: Zwiebeln in der Mikrowelle vorgaren. Ich fand sie so aber auch nicht schlecht.
Zusammenfassung der Tipps:
- Nicht zu viel Belag/Füllung
- Tortillas zu Wraps falten und gelegentlich wenden
- Zwiebelstückchen eventuell vorgaren
- Auch in Wrap-Form bietet sich ein Kugelgrill an, um Oberhitze zu haben
- Gesamtzubereitungszeit zu zweit: 45 Minuten
Hähnchen-Saltimbocca mit gegrilltem Gemüse (14. September)
Um mich mal dazu zu zwingen, vernünftig zu kochen, habe ich am 6. September Hellofresh abonniert. Das ist eine Firma hier in Verden, die Kochboxen verschickt. In Neuseeland fand ich die dort in jedem Supermarkt angebotenen Kochboxen eine tolle Idee, wir hatten allerdings nur in drei Hotels eine Küche auf dem Zimmer und teilweise waren die Kochboxen nur für 4 Personen erhältlich und niemand wollte mit mir kochen. Zwei andere haben aber zweimal mit Kochboxen gekocht.
Damit meine Kollegen auch was davon haben, dass ich jetzt wöchentlich doch recht viel Geld ausgebe, gibt es für sie jetzt jede Woche mein Lieblings-Hellofresh-Gericht der Woche. Den Anfang machte am 14. September Hähnchen-Saltimbocca mit Ofengemüse. Von mir empfohlene Zutaten für 4 Personen:
- 650g Hähnchenfiletstreifen
- 100g Bacon
- 800g (unabgetropftes Gewicht) Kichererbsen aus der Dose (z.B. von Edeka-Edeka)
- Paprikagewürz (ich habe edelsüß genommen, weil das auf der Verpackung des auf der Website noch mit dem alten Namen „Serbien“ bezeichneten Paprikagewürzes von Hellofresh nicht genau spezifiziert ist)
- 2 rote Paprika
- 3 rote Zwiebeln
- 2 Zucchinis
- Rosmarin und Thymian (hatten wir leider nicht frisch sondern nur getrocknet)
- 125g Jogurt (Sahnejogurt ist in kleinen Mengen schwer zu kriegen – das Rezept funktioniert mit dem steiferen Sahnejogurt allerdings zweifellos besser)
- 2 Knoblauchzehen
- 70 ml Majonäse
- Öl
- Salz
- Pfeffer
- 2 Alu-Grillschälchen
Zubereitung wie auf der Website von Hellofresh. Abweichend Kichererbsen und Gemüse regelmäßig „umrühren“.
Herausforderung hier ist wieder der Platz auf dem Grill. Mit drei Grillschälchen ist der Grill voll und man kann das Fleisch nicht grillen. Zum Glück funktioniert das Rezept auch problemlos, wenn man das gesamte Gemüse (außer Kichererbsen) in einer Schale gart
Zusammenfassung der Tipps:
- Nicht zu heiß grillen, sonst ploppen die Kichererbsen durch die Gegend
- Gemüse kann ruhig übereinander liegen, eine Mischung mit Kichererbsen ist aber aufgrund der unterschiedlichen Gewürze keine gute Idee
- Kugelgrill sehr zu empfehlen, damit man fürs Backen des Gemüses Oberhitze hat
- Gesamtzubereitungszeit alleine: 45 Minuten
Gnocchi mit Tomaten-Grillgemüse-Soße (24. September)
Die darauf folgende Woche hatte bei Hellofresh viele Rezepte zu bieten, bei denen die Grillbarkeit nicht komplett ausgeschlossen ist. Ich habe mich zum Nachfeiern meines Geburtstags für Gnocchi in cremiger Spinat-Tomaten-Soße entschieden. Von mir verwendete Zutaten für 6 Portionen:
- 1,2 kg Gnocchi (wir haben die von Gut & Günstig genommen, dadurch ist das Gericht anders als im Original nicht mehr vegan)
- 800g stückige Tomaten
- 7 gelbe Paprika
- 2 Packungen Spinat (z.B. von Edeka-Edeka)
- 50g Walnüsse (gibt’s nicht in Packungen kleiner als 100g)
- 3 Knoblauchzehen
- 3 rote Zwiebeln
- 3 Stangen frisches Basilikum
- 150g Soja-Kochcreme (Jogurt hätte es wohl auch getan, aber Hellofresh hatte mir viel zu viel davon geliefert)
- Parmesan gerieben (gehört da normalerweise nicht rein, ich fand das Gericht im Original aber nicht würzig genug)
- Salz
- Pfeffer
- 2 Alu-Grillschälchen
Als erstes habe ich das kleingeschnittene Gemüse gegrillt und dann in die unerwärmten Tomaten (mit Knoblauch und den Basilikumstängeln ohne Blätter drin) gemischt. Ursprünglich wollte ich das anschließend zusammen kurz in die Mikrowelle packen, dazu bin ich aber nicht gekommen. Das Gemüse und die Gnocchi haben genug gewärmt, obwohl die Soße zunächst warten musste, bis die Gnocchi fertig gebraten waren.
Herausforderung diesmal: Das Fehlen einer Schüssel im Mitarbeiterhaus. Wir haben zwar Geschirr, bei dem ich nicht weiß ob es Schälchen oder tiefer Teller sein möchte, da passt aber höchstens die Hälfte der Soße rein, weshalb ich zwei genommen habe. Und dann war kein Platz mehr für das Vermischen mit den Gnocchi wie im Rezept sowie den Spinat. Daher haben wir die Soße auf die Gnocchi gegeben und den Spinat sowie die Basilikumblätter oben aufgelegt, dadurch aber nur ein Drittel des gekauften Spinats nutzen können. Die Walnüsse haben wir schlicht vergessen zu benutzen.
Zusammenfassung der Tipps:
- Gemüse für 3 bis 4 Portionen lässt sich gleichzeitig in einer Grillschale garen
- Wer die Soße nicht so kalt mag, kann entweder die Tomaten vorweg oder die ganze Soße nach der Zubereitung z.B. in der Mirkowelle erhitzen
- Es ist möglich, zuerst das Gemüse und dann erst die Gnocchi zu grillen. In dem Fall kann man die Grillschälchen wiederverwenden und spart Platz auf dem Grill.
- Gesamtzubereitungszeit alleine: 40 Minuten
Vielleicht blogge ich jetzt öfter über so etwas. Das Feedback der Kollegen zu den Gerichten ist auf jeden Fall positiv.
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