Corona Auf Spritzentour
Endlich mal wieder Young Line Travel ab heute. Corona vergessen kann man wegen der Testpflicht bei Ankunft in den dortigen Hotels zwar nicht, aber gut. Schauen wir trotzdem nochmal auf die vergangene Woche.
Ist Kochsalzlösung eine Lösung?
Also chemisch gesehen ist Kochsalzlösung definiv eine Lösung. Aber in der Corona-Pandemie? Am Dienstag kam nämlich raus, dass im Landkreis Friesland (der befindet sich östlich von Ostfriesland, wird aber selbst nicht dazu gezählt) möglicherweise über 8.500 10.000 Impfungen mit Kochsalzlösung statt BioNTech durchgeführt wurden. Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wie eine einzige Person es in so einem vergleichsweise kleinen Landkreis geschafft haben kann, so viele Impfdosen auszutauschen.
Auch verwunderlich: Am Dienstag war Friesland der Kreis mit der achtniedrigsten Inzidenz in Deutschland. Vielleicht ist Kochsalzlösung doch auch eine Lösung in der Coronapandemie? Ich hätte auch schon einen Namen: ModerNaCl.
Spritzentour
Bevor es heute nach Slowenien geht, war ich Mittwoch noch auf etwas, das mein Kollege als „Spritzentour“ bezeichnete. Ich wollte unbedingt vorher noch meine Zweitimpfung mit Moderna bekommen. Offiziell wäre ich erst am heute in zwei Wochen dran, ich wollte aber gerne am Mittwoch. Aus folgenden Gründen:
- Falls ich nach Slowenien schnell noch einmal in den Urlaub möchte. Eine Woche nach meiner ursprünglichen Zweitimpfung war eigentlich Georgien geplant, wo ich dann an Tag 3 einen Test vor Ort hätte machen müssen. Das wurde aber vor einer Woche abgesagt weil Hochinzidenzgebiet.
- Für mein E-Auto muss ich mein Fahrzeug in Aachen beim Händler abgeben, um die Eroberungsprämie von VW zu kassieren. Da Aachen viel näher am Flughafen Frankfurt (dem einzigen mit Flügen nach Slowenien) liegt, ergab der heutige Tag Sinn. Um da möglichst früh hinzukommen, wollte ich um 4 Uhr aufstehen. Da es für mich normalerweise unmöglich ist, so früh aufzustehen, habe ich darauf spekuliert, dass mich die Impfung Donnerstag derart fertig macht, dass ich in der Nacht auf Freitag früh schlafen kann.
- Einschränkungen für Ungeimpfte wurden am Dienstag für den Montag in anderthalb Wochen angekündigt.
Aus dem Grund habe ich mir eine große Tabelle erstellt, wo ich zwischen vergangenem Dienstag und meinem eigentlichen Impftermin so schnell wie möglich meine Zweitimpfung mit Moderna kriegen könnte. Für Mittwoch gab es in meiner Umgebung offene Impftermine mit Moderna in Laatzen, Hille-Unterlübbe (Kreis Minden-Lübecke) und Hiddenhausen-Schweicheln (Kreis Herford). Nach Minden wollte ich eh, weil der PCR-Test da 50 Euro kostet, viel weniger als die 99 Euro bei mir in Verden. Da lohnt sich das Niedersachsenticket mit Fahrradticket, denn irgendwie muss man vom Bahnhof zur Impfung kommen.
Problem: Offiziell darf man die zweite Dosis Moderna erst nach vier Wochen kriegen. Drei Wochen und fünf Tage sind nicht drin. In Niedersachen sind Impfungen in unter 6 Wochen schon oft nicht möglich. Dies ist der von der STIKO empfohlene Höchstabstand. Dennoch hat Niedersachsen eine Funktion im Impfportal freigeschaltet, die Impfung um 10 Tage nach Hinten zu schieben.
Mit der Begründung des zu kurzen Abstandes bin ich beim Impfzentrum in Hannover auch gleich wieder rausgeflogen. Ich wollte eigentlich mit dem Arzt sprechen, aber das durfte ich gar nicht erst. Also kurz nach NRW. Da konnte ich vor der Anmeldung mit dem bei Impfungen anwesenden Arzt sprechen. Der hielt die Zweitimpfung für sinnvoll: BioNTech und Moderna seien so ziemlich das gleiche und bei BioNTech gehe ja schließlich auch offiziell 3 Wochen Abstand. Das hatte ich auch vermutet, sonst hätte ich die Aktion nicht gemacht.
Am Nächsten Tag tat mir eigentlich alles weh: Der linke Arm von der Impfung, der rechte Arm vom Tragen der Fahrrads auf den ganzen Bahnhöfen auf dem Weg (selbst wenn ich wollte, passt mein Fahrrad nicht in alle Fahrstühle). Und die Beine vom Fahrradfahren.
Arbeitsfähig war ich dennoch. 37,9° Fieber erhöhte Temperatur, egal. Ich hatte extra den Arzt noch gefragt, ob ich jemanden mit Impfreaktionen anstecken kann – nein, kann ich nicht. Also kein Problem, mit erhöhter Temperatur und zeitweisem Hüsteln auf der Arbeit zu sitzen.
Die Nacht konnte ich einigermaßen schlafen und meinen Plan am heutigen Tag wie geplant umsetzen, auch wenn ich zwischendurch einige Zeit wach war. Um kurz vor 24 hatte ich immer noch 37,7 Temperatur und Panik, dass ich deshalb nicht fliegen darf. Aber um 4 Uhr waren es dann nur noch 36,1 – und am Flughafen hat es bisher (kurz vorm Boarding) niemand geprüft. Es steht übrigens sogar explizit auf Lufthansa.com, dass in Frankfurt niemand die Temperatur misst. Um die Bordkarte zu erhalten, musste ich angeben, dass ich in den letzten zwei Wochen keine Corona-Symptome hatte. Da musste ich lügen – aber das muss wohl jeder Mensch, der in dem Zeitraum geimpft wurde.
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