Slowenien Nachmittag 8: Pirian/Piran – Auf dem Fahrrad Richtung Sonne
Alle bisschen Obala hier
Aus organisatorischen Gründen beginne ich meinen Tag heute erst um 15 Uhr – warum kannste eigentlich keinem sagen.
Das Frühstück war auf jeden Fall großartig, die Klimaanlage in meinem Zimmer hingegen ist komplett nutzlos, dafür jedoch sehr laut (Innen- und Außenteil). Es liegen wohl eine erhebliche Anzahl an Split-Außengeräten über meinem Zimmer, die man halt hört, aber besser als mit Ohrstöpseln ist der Lärm bei der Hitze allemal. Sonst wäre das echt ein tolles Hotel.
Die meisten anderen haben ab 10 Uhr einen Halbtagesausflug zu den Salinen im Süden gemacht (es gibt auch welche im Norden, dazu später mehr). Eigentlich wollte ich ihn auch machen, aber nach Roberts Beschreibung hatte ich keinen Bock mehr und in einer Meersalz-Saline mit Salzmuseum war ich auch schon mal und es war nicht so geil. Erst recht nicht für 35 Euro, damals waren es 5.
Für gerade mal einen 10er kann man sich im Hotel einen Tag lang ein Fahrrad leihen. Da es hier auf der Halbinsel extrem bergig ist, kann man das nicht den ganzen Tag machen und nachmittags steht die Sonne besser für Fotos.
Alles Obala 33 hier
Erster Halt ist aber der Corona-Test. Für Reisende aus den Ländern, in denen anders als in Slowenien (Inzidenz um die 80, großzügig abgerundet also 0) immer noch Corona ist, bietet die offizielle Tourmusseite eine Liste an. Vier Leute brauchen den Test. Es gibt anders als ursprünglich bekannt außer mir noch eine weitere Reisende, die nur zweitgeimpft ist. Sie ist am Montag vollständig geimpft – in dem Fall hätte ich glaube ich verlängert, anstatt mir den Stress zu gönnen.
Und Stress ist es. Obala 33 steht auf der Liste. Auch wenn ich den Fahrrad über den laut GPS 90 Meter hohen Hügel (auf einer gerade mal 2 Kilometer breiten Landzunge) geschoben habe, bin ich schneller da als die andere, und kann mich orietieren.
Gefühlt muss die ganze Straße Hausnummer 33 haben, denn der Ort, wo wir tatsächlich hin müssen, ist 200 Meter von Googles Markierung entfernt. Den Ort nennt Google übrigens Obala 43. Dort kriege ich aber auch nicht, was ich will, denn ich muss mich bei der „Wellness-Rezeption“, so laute das Schild, in einer nahen Seitenstraße erstmal anmelden und da 35 Euro bezahlen. An dem Gebäude steht natürlich nicht „Wellness-Rezeption“, sondern „Terme & Wellness“, aber gut, kann man finden.
Dann also Test gemacht. Das Ergebnis muss man 10 Minuten später abholen. E-Mail kennt man hier nicht. Also das Fahrrad holen, das steht nämlich 200 Meter entfernt abgeschlossen (derzeit nicht verliehene Fahrräder stehen übrigens unabgeschlossen vor unserem Hotel). Und ein Eis essen.
Ergebnis ist da. Natürlich negativ, denn besser geschützt als vor einer guten Woche mit Moderna zweitgeimpft kann man bei Delta auch nicht sein. Das Ergebnis enthält keinen Namen des Tests und keine Uhrzeit – beides bräuchte man für Deutschland eigentlich. Auf Mykonos stand der Name des Tests auf nicht drauf. Wer auch immer sich für meinen Test interessieren mag, kann sich die Uhrzeit aus der Rechnung (auf der übrigens Obala 33 steht) ableiten. Das Ergebnis ist eine sehr schlechte Farbkopie eines Blanko-Ergebnisses. Darin wird dann das Datum eingestempelt, Name als Etikett aufgeklebt, Ergebnis eingekringelt und dann unterschrieben. Toll.
Der Preis für die Tests variiert nach Uhrzeit. Zwischen 9 und 11 kostet er mit 20 Euro am wenigsten, nachts mit 100 Euro am meisten. Ist jeweils Antigen, hier als HAGT bezeichnet.
Insbesondere die drei Mädels sind mit der Freundlichkeit der beiden Leute in dem Testbüro absolut nicht zufrieden. Ich fand sie auch nicht freundlich, aber zu den Mädels waren sie wohl unfreundlicher.
Heiliger Bartholomäus und heilige Luzia!
Jetzt aber. Ich fahre grob gesagt zwei der drei empfohlenen Rundwege (eigentlich für zu Fuß gedacht) ab. Über Seča (einen deutschen Namen habe ich nicht gefunden, ich vermute aber, die Stadt hieß mal St. Bartholomäus, da sie den jetzigen Namen nur hat, weil im Kommunismus religiöse Referenzen getilgt wurden – Opium fürs Volk und so), Lucija (St. Luzia) und Strunjan. Den dritten Weg (durch Piran-Ort) hatte ich gestern schon größtenteils. Also ja, jetzt Bilder:
Wir gehen zum Abendessen wieder nach Piran.
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