Kykladen II Tag 2 – Vlichada, Ios: Verfolgt von St. Irene
Wir fahren nach und auf Ios – aber Santorini und St. Irene ist weiterhin präsent
Heute fahren wir nach Ios. So weit, so gut, denn da war ich noch nicht. „Wir“, das sind neben unserem simbabwisch-spanischen Kapitän noch ein texanisches Ehepaar mit Tochter und ein britischer Alleinreisender, der etwas jünger ist als ich (glaube ich). Alle mindestens einmal geimpft – außer ich. Ich bin da nicht übermäßig hinterher, denn ich halte mich für resistent, weil ich es unter der Situation im März nicht gekriegt habe, die ich hier beschrieben habe.
Ios ist insoweit besonders, als dass seine Chora (der Hauptort) nicht im Hafen liegt sondern etwas oberhalb davon.
Es ist kurz vor 15. Wir essen kurz was. Ich gehe zum Supermarkt. Auf dem Weg liegt die Bushaltestelle von Ios-Hafen. Ein Pärchen, etwas jünger als ich, fragt den Busfahrer gerade nach dem Weg nach Thira. „Fira?“, fragt er und lacht, „das ist eine andere Insel.“ Ich bestätige das. Die beiden gucken sich verwirrt an.
Santorini ist eine Verballhornung des italienischen Namens (Santa Irene) der Insel, die auf griechisch Thira („Jagd“) heißt. Santorini ist aber der griechische Name für den Archipel aus Thira, Thirasia und einigen unbewohnten Inseln.
Die Amerikaner mieten ein Auto, um einige Orte zu besuchen. Ich komme mit. Erster Halt ist das Grab von Homer. Zumindest seines Schädels. Ob er da wirklich liegt, ist fraglich. Das Gebäude wurde wohl eher ein halbes Jahrtausend später gebaut.
Das Grab liegt auf einem Hügel. Am Fuße stehen viele bunte kleine „Hütten“, die ich zunächst nicht identifieren kann. Inzwischen halte ich sie für Bienenstöcke.
Nächster Stopp ist eine traditionelle Käserei. Es handelt sich um eine Ziegenkäserei und man kann hier für 10 Euro eine Ziegenkäseprobe mit 9 Käsen oder für 5 Euro mehr eine Besichtigung machen. Trotzdem stehen vor dem Eingang zwei Eselsfiguren. Mir ist es zu heiß dafür. Die Amerikaner kaufen Käse und allerhand Gewürze (Oregano, Thymian, Salbei) und Käse. Bei der Käseprobe gibt es auch Stücke der selbst angebauten Tomaten und Gurken aus dem eigenen Garten der Käserei. Und Wein aus Psathi. Der Strand dieses Ortes ist unser nächster Stop.
Wir haben ein Heft über Ios auf dem Schiff: „Wegweiser zum Himmel“ heißt es. Darin sieht der Strand von Psathi aber besser aus, als er ist. Ich sehe keine Fische. Aber anders als in der Reisebeschreibung und anders als letztes Jahr gab es an Bord auch keine Taucherbrillen und Schnorchel. Das finde ich blöd. Schnorchel könnte ich wegen Corona noch verstehen, Masken eher nicht so.
Die Serpentinenstraßen über die Inseln erlauben an manchen Stellen einen tollen Blick auf die tieferen Teile der Insel:
Die rote Sonne von Sikinos
Nach der Rückgabe des Autos gegen 7 holt die anderen ein Shuttle ab, der sie zu einem Restaurant in Ios-Stadt bringt, das Kapitän Phil als so teuer beschreibt, dass er es sich nicht leisten kann, aber von dort kann man schnell zum Hügel hoch laufen. Ich bin noch vom verspäteten Mittagessen voll. Ich laufe zum zweiten Hügel von links auf dem vorletzten Bild somit selbst von Hafen aus hoch. Dauert um die 20 Minuten. Die Hälfte ab der Chora ist jedoch wie ein Labyrinth. Google Maps ist keine Hilfe.
Oben ist es recht voll. Viele Leute wollen den Untergang der Sonne über Sikinos sehen. Ich nicht. Der Sonnenuntergang sorgen bei einigen Leuten für König-der-Löwen-Gefühle und sie fangen an zu singen.
Ich bin hingegen für die Blaue Stunde hier. Die ist wie von mir berechnet rund eine halbe Stunde später um zehn nach 21. Leute sind da dann keine mehr da. Und da bekomme ich sogar nochmal eine Foto von Ia in der Blauen Stunde:
Ich gehe in den Hafen. Mein Abendessen ist ein Eis. Dann laufe ich noch ein bisschen am Hafen herum.
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