Vermischtes geimpft, genesen, gefeiert
Während Joko und Klaas ihre Darmspiegelung im Fernsehen übertragen, fahre ich mit einem Kollegen nach Bremen und wir besuchen einige Weihnachtsmärkte – Südostdeutsche staunen
„Da steht: ‚Für alle, die am Abend eine Kulturveranstaltung in der Innenstadt besuchen.‘ Sind Weihnachtsmärkte eine Kulturveranstaltung?“, frage ich meinen Kollegen, als wir uns gestern im Parkhaus Am Dom in Bremen das Kulturparkticket XXL kaufen. „Zur Trinkkultur, ja“, meint er.
Warum XXL? Am Sonnabend habe ich 15 Monate nach Bestellung meinen e-up! in Wolfsburg abgeholt. Damit sind wir hergekommen und wollen ihn laden. Das geht nur auf den großen Parkplätzen im Untergeschoss, die etwas mehr kosten. Das Laden selber kostet nichts, aber es gibt nur zwei Stellplätze, von denen einer immerhin frei ist. Das Kulturticket ist eine Pauschale von 18:30 bis 00:00 und lohnt sich, wenn man relativ früh kommt und über 2:30 Stunden bleibt (ohne XXL-Parkplatz ab über 2 Stunden).
Bevor wir jetzt zum Weihnachtsmarkt kommen, noch kurz ein Blick auf die verschiedenen Bundesländer:
- BB: verboten – wer seinen Alkoholpegel in Gesellschaft steigern möchte, tut es einfach in den weiterhin geöffneten Klubs und Diskotheken
- BE: Maskenpflicht
- BW: 2G-Plus
- BY: verboten
- HB: Maskenpflicht; 2G für Gastronomie und Karussells (bis zum Vortag galt jeweils 3G)
- HE: 2G für Gastronomie; Maskenpflicht nur wo es eng wird
- HH: 2G; einige Märkte haben einen 3G-Bereich für Kunsthandwerker
- MV: 2G
- NI: derzeit 2G und Maskenpflicht, in Kürze 2G-Plus
- NW: 2G
- RP: de jure: keine Einschränkungen; de facto: je nach Kommune Abstandspflicht bis 2G
- SH: 2G
- SL: wahlweise 3G oder Maskenpflicht
- SN: verboten
- ST: 3G
- TH: verboten
Alles klar. Dann haben wir’s ja jetzt mit den Formalia.
Bremer Weihnachtsmarkt
Direkt am Parkhaus beginnt auch schon der Bremer Weihnachtsmarkt. Es gibt 56 Kunsthandwerker, 4 Fahrgeschäfte, 23 Süßwarenstände und 44 Imbissbetriebe.
Auffällig ist: Es ist komplett ruhig. Nirgendwo läuft Musik. Als wir den Weihnachtsmarkt verlassen, läuft dann aber an einem zweistöckigen Karussell leise Musik.
So, jetzt aber mit Mopsgeschwindigkeit zum Schlachtezauber.
Schlachtezauber
Wir gehen nochmal über den eigentlichen Weihnachtsmarkt und dann die Sögestraße entlang. An deren Ostende steht der Schweinehirte. „Die werden Weihnachten wohl überleben“, sage ich bezüglich der dortigen Schweineskultur, und mein Kollege meint: „Die werden erst geschlachtet, wenn es Materialmangel gibt.“
Da in unserem Parkticket eine Fahrkarte dabei ist, fahren wir in Richtung Findorff, wo der nächste Weihnachtsmarkt ist. Das Ticket gilt nicht ganz bis Findorff, aber ohnehin fallen gleich zwei Busse hintereinander bis zur letzten Haltestelle aus. Also laufen wir ein etwas größeres Stück.
Findorffer Winterdorf
Ich kaufe eine Bratwurst. Mein Kollege möchte Poffertjes kaufen, allerdings vergessen wir beide, dass die beiden von uns schon besuchten Weihnachtsmärkte um 20:30 geschlossen haben.
Wir gehen dann zurück zum Parkhaus. Das Auto ist auf 80% geladen und hat dabei 20 kWh Strom gezogen. Gegenwert etwa 5 Euro. Als ich zu Hause bin, ist noch mehr Strom in der Batterie, als zu dem Zeitpunkt, als war losgefahren sind – obwohl ich in Bremen an den Ampeln einem Taxi zeige, wer hier schneller beschleunigt und die Maximalgeschwindigkeit von 130 auf der Autobahn ausfahre.
Effektiv unter 7 Euro für zwei Personen ist deutlich günstiger als mit dem Zug für 22 Euro.
Mit dem Auto bin ich sehr zufrieden. Auch wenn mich Leute belächeln, dass ich mit 1,94 ein so kleines Auto fahre – das reicht mir völlig! Ich habe nie eine Probefahrt gemacht, habe aber in einem normalen up! bei einem lokalen Händler gesessen – der mir den e-up! nicht verkaufen wollte –, und festgestellt, dass ich problemlos rein passe. Daher habe ich ihn über All People's League im Internet gekauft.
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