Sardinien Tag 1: Verden, Frankfurt, Olbia – Cagliari oder Catania – Hauptsache Sardinien
Oder doch Olbia?
Als ich am 16. Juli diverse Buchungen (Slowenien 13.8., Georgien 3.9., Portugal 15.9., Sardinien 30.9.) bei MPR vorgenommen habe, dachte ich eigentlich nicht, dass davon mehr als Slowenien stattfindet. Das ist übrigens seit Sonntag Hochrisikogebiet, was ja bereits abzusehen war, als ich da war. Sardinien stand Ende August kurz davor, von der italienischen Regierung hochgestuft zu werden, gemeinsam mit Sizilien. Am Ende blieb Italien aber verschont und die Reise kann tatsächlich stattfinden. Erstmalig habe ich dann auch die Flüge über den Veranstalter gebucht. Deshalb habe ich Freigepäck, dass ich verfallen lasse.
Ich muss nämlich bereits über 6 Stunden vor dem Flug am Gate sein, da in der Firma spontan ein Meeting einberufen wurde. Wenn ich da benötigt werde, will ich nicht gerade irgendwo in der Sicherheitskontrolle stehen. Und da ich nicht ausgehe, so früh mein Gepäck aufgeben zu können, muss ich halt sehr früh schon zum Gate. Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Scanner am Eingang zum Sicherheitsbereich mich nicht mit meiner Online-Boardkarte reinlässt. Ich werde von einer Mitarbeiterin reingelassen, nachdem ich mein Handy auf ihren Scanner gelegt habe. Im Nachhinein bin ich mir aber gar nicht sicher, ob zu dem Zeitpunkt wirklich meine Boardkarte oder stattdessen der Posteingang meines E-Mail-Kontos zu sehen war...
Letztendlich bin ich für das Meeting gar nicht nötig. Ich hab offiziell auch mit Datenschutz nichts zu tun, außer eine gewisse Intuition zu haben.
Die Gruppe hat sich unterdessen am Gate zusammengefunden. Von den 25 Leuten sind 2 schon da, 1 fliegt von Düsseldorf über München und alle anderen 22 von Frankfurt. Diesmal bin ich bereits vorab der WhatsApp-Gruppe beigetreten. Dort war ich irritiert über die Rückflugzeiten, die die anderen haben. Das sind nämlich andere, als vom einzigen Flug den ich gefunden habe, und mit dem ich weitere Verwirrung stifte. Plötzlich fällt mir auf: Ich hab einen Rückflug von Catania (Hauptstadt von Sizilien) gesucht, der Endpunkt der Reise heißt jedoch Cagliari. „Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!“ poste ich in die Gruppe. Alte Fußballerweisheit (wird Andy Möller zugeschrieben).
Aus irgendeinem Grund hat sich meine alte Kamera entschieden, wieder zuverlässig zu funktionieren. Zuletzt funktionierte sie nur einmal alle paar Tage, und dann nur, bis man sie das erste Mal ausgeschaltet hat. Dann musste man wieder ein paar Tage warten. Um das auszutesten, war ich Sonntag und Dienstag im Vogelpark. Manchmal ist es doof, dass die Bildschirmbeleuchtung immer noch kaputt ist (ein Kollege hat den Fehler beim Kabel lokalisiert, wir haben es aber noch nicht getauscht) und man alles über den Sucher machen muss, aber ansonsten scheint sie OK.
Der Flug ist recht normal. Nur eine Sache ist seltsam: Nach italienischen Gesetzen ist es offenbar verboten, seine Jacke ins Handgepäckfach zu tun. Man muss sie am Körper behalten.
Ein Teil der Gruppe fährt mit dem Taxi, was pro Person etwa 5 Euro kostet. Die andere Hälfte fährt mit mir Bus. Das kostet 1,50. Direkt hinter der Bushaltestelle, an der wir aussteigen, ist ein Bahnübergang, der sich gerade schließt. Diverse Leute gehen unter der Schrank durch, einer sogar mit einer Vesper. Es dauert locker 3 bis 4 Minuten, bis tatsächlich ein Zug kommt: ein ziemlich alt aussehender kurzer zweiteiliger Triebzug. Das hat sich ja gelohnt.
Ich gehe aus dem Hotel gleich wieder los durch den Stadtpark. Der ist durchzogen mit Sportstätten und auch die Wege scheinen vor allem auf Läufer und Fahrradfahrer ausgerichtet zu sein und nicht auf Leute, die da einfach so entlangspazieren.
Kurz darauf treffen wir uns um kurz vor 20 am überraschend kleinen Pool zu einer Begrüßung mit Birgit, die unsere Reisebegleitung sein wird. Sie führt uns zum Hafen und erzählt uns etwas über Olbia und italienisches Meeresfrüchte. Erschwert wird dies durch eine nahe Bürgermeister-Wahlkampfveranstaltung, die zusehens zu einer Party mutiert, die mit Chandalier von Sia beginnt und dann in Richtung italienischer Hip-Hop abdriftet. Komische Wahlkampfveranstaltung – eher ein Ersatz für Clubs, die hier immer noch geschlossen haben. Trotz Inzidenz von 19. Auf der heute veröffentlichten Karte des ECDC ist Sardinien von gelb auf grün gewechselt.
Dann gehen wir um 21 essen. Als wir um kurz nach 23 fertig sind, ist das vorhin noch so lebendige Olbia komplett ausgestorben. Einige bleiben bei einer Bar, die anderen gehen ins Hotel. Wir sind uns nicht sicher, wie lange hier das Frühstück durch die Corona-Maßnahmen (keine Selbstbedienung) dauern wird.
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