Kykladen III Tag 2: Ia, Fira, Ormos Athinios, Nea Kameni, Palea Kameni, Korfos, Manolas, Potamos, Riva, Ammoudi, Ia – Durch den Vulkan, hinter die Welt
Eine Kykladeninsel kommt selten allein.
Santorini bezeichnet auf Griechisch immer die gesamte Inselgruppe, dessen Hauptinsel auf Griechisch Thira heißt. Der Rand, der aus den Inseln Thira, Thirassia und Aspronisi („Weiße Insel“) besteht, erhielt seine heutige Form bei der Minoischen Eruption im 17. Jh. v. Chr., vor der sie eine zusammenhänge Insel (Thera) war, die zwischen dem heutigen Thira und Aspronisi offen war. Auch vor der Eruption gab es eine Caldera mit einer Insel in der Mitte.
Heute gibt es zwei Insel in der Mitte, zeitweise gab es drei. Die Form der Inseln in der Mitte erhielten durch neuere kleinere Ausbrüche des Santorini-Vulkans ihre heutige Form, der letzte war 1939–1941.
Nea Kameni („neue Verbrannte“) ist somit die jüngste Insel Europas. Sie ist der erste Stopp einer 3-Insel-Tour, die man hier für 26 Euro buchen kann. Für 14 Euro gibt es Transfers von jedem Ort auf Thira dazu.
Von Ia dauert der Transfer sehr lang. Man wird zuerst mit einem zum Nobel-Bus umgebauten Mercedes-Sprinter abgeholt und dann irgendwo in Fira abgestellt. Zu unseren etwa 15 Leuten gesellen sich nach 10 Minuten weitere 15 dazu, die dann 5 Minuten später von einem Reisebus abgeholt werden. Dieser sammelt auf dem Weg nach Athinios (auch „neuer Hafen von Santorini“) weitere Leute ein. Der Akt dauert rund anderthalb Stunden, sodass ich 100 Minuten vor Start der Bootstour am Minimarkt gegenüber des Hotels sein musste.
Erster Halt der Bootstour ist Nea Kameni. Für 5 Euro (Insel-Eintritt – die Führung ist in den 26 Euro für die Tour enthalten) kann man sich auf der Insel umsehen, die dafür mit Wegen touristisch erschlossen wurde.
Palea Kameni ist auch unser nächster Stopp. Es gibt dort eine Badebucht, in der Schwefel und Blubberbläschen austreten. Weiße Badeklamotten verbieten sich, außer man will aussehen, als hätte man, na ja. Da, wo das Boot hält, ist es ziemlich tief. „Wenn Sie wirklich nicht schwimmen können, versuchen Sie nicht, es hier zu lernen.“, meint der Reiseführer.
Auch dort, wo die Blubberbläschen austreten, scheint es nicht wärmer zu sein als anderswo. Auch scheint die braune Bucht nicht wärmer zu sein als das offene Meer – bis man zurückschwimmt zum Schiff. Dann merkt man, wie das Wasser plötzlich ziemlich kalt wird.
Nächster und letzter Halt ist die bewohnte Insel Thirassia, genauer gesagt der Hafen Korfos. Auf dem Weg dorthin informiere ich mich im Internet. Es gibt um 17 eine Fußgängerfähre nach Ammoudi (Hafen von Ia) von Korfos und um 17:10 von Riva im äußersten Norden. Riva steht in Google als St. Irene drin. Auf Italienisch ist das die Herkunft des Namens Santorini, benannt nach der Kirche, die lange Zeit das einzige Gebäude der Inselgruppe war. „St. Irene steht für Frieden“, meint der Reiseführer, „im Juli und August eher nicht so.“
Die Fahrt mit der Fähre zurück nach Ammoudi bietet sich an, wenn man in Ia untergebracht ist. Die genauen Infos erhält man bei Captain John, dann meldet man sich bei der Crew der Bootstour ab. Die Fähre kostet 1 Euro. Sie ist insbesondere dann praktisch, wenn man sich Riva anschauen und nicht wieder zurück nach Korfos laufen möchte – dafür reichen die 2 Stunden auch kaum, die man hier von der Bootstour aus hat. Mit der Fähre hat man 3,5 Stunden. 3 Stunden später fährt an manchen Tagen (z.B. heute) auch ein Seajet von Riva nach Santorini, dort aber nicht zum Hafen von Ia.
Zurück zur Bootstour: In Korfos kommen viele nicht an Nick the Greek vorbei. Zum einen wegen der Lage direkt am Anleger, zum anderen wegen des Preises für Pita: 3 Euro. Ein paar Meter weiter gibt es die Schweinefleisch-Version zwar für 2,80, aber egal. Man kann sich hier ja etwas durchschlemmen. Nick the Greek macht Pita mit einer Art Coleslaw als Salat – ungewöhnlich, sonst ist der Salat eher aus Tomaten.
Die Stärkung braucht man auch, denn jetzt geht es die Treppen hoch nach Manolas, dem Hauptort der Insel.
Ich laufe von Manolas aus zu einem der höchsten Punkte der Insel, wo die Agios-Charalampos-Kirche (in etwa St.-Harald-Kirche) steht. Die Griechen schaffen es ja immer sehr gut, Motive mit Telefonkabeln und Bauruinen zu verschandeln. Das erklärt den seltsamen Winkel auf dem folgenden Bild:
Um ein Foto von Manolas zu machen, betrete ich einfach irgendein Grundstück einer Apartment-Unterkunft.
Von Manolas gehe ich nach Potamos. Das liegt auf dem Weg nach Riva.
Riva selbst ist unspektakulär, gar hässlich. Die Fähre kommt einige Minuten verspätet an. Die meisten Leute, die bereits in Korfos zugestiegen sind, steigen hier aus. Ich erkenne Personal von Nick the Greek. Offenbar nutzen sie, dass Riva eine Straßenanbindung hat, während man Korfos nur per Treppe (oder Boot) erreicht.
Von Ammoudi aus gehe ich die über 200 Stufen (die zudem erheblich schief sind, sodass es mehreren hundert Stufen mehr entspricht) nach oben zum Aussichtspunkt in Ia.
So, jetzt aber noch Bilder von der Blauen Stunde:
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