Sardinien Tag 8 – Alghero, Monte Doglia, Lazzaretto Beach, Alghero – Berge und Meer
...und Ruinen!
Nachtrag zu gestern Abend
Ich gehe mit drei Mädels bereits anderthalb Stunden vor den anderen in Richtung Altstadt.
Ein großer Schwarm Nebelkrähen fliegt um und über die Häuser. Wo die herkommen? Vielleicht sind sie aus diesen Vogelkäfiges ausgebrochen, die in der gesamten Altstadt an zwischen den Häusern aufgespannt Leinen hängen?
Die Mädels schauen sich nach Klamotten um. Außerdem kaufen wir Ansichtskarten. Ich habe mir auch schon einen „total kreativen“ Text „überlegt“. Ja, ich meine dich, Jannik!
Wie schon am Tag davon (und am Tag danach) kommt ein Rosenverkäufer (heute sogar zwei) ins Restaurant (ich bin mit 7 anderen im selben Restaurant wie am Vortag). „Mädels, der Bachelor ist da!“, sage ich. Aber bei diesem Bachelor gibt’s die Rosen vermutlich nicht umsonst. Kostenlos aber auf keinen Fall.
Heute besuchen wir den Monte Doglia. Ein Bus bringt uns zum Start des Wanderweges. Der Berg ist gute 400 Meter hoch. Dort befindet sich ein Sendemast. Auf dem Weg finden wir einige Wehranlagen aus dem zweiten Weltkrieg.
Außer diesem länglichen Gebäude gibt es hundert Meter weiter noch Überreste von wohl einer Luftabwehrstellung. Von dort führen zwei Treppen runter zu zwei unterirdischen Räumen. Die Räume zwar noch intakt, aber leer.
Nach ganz oben kommt man sowieso nicht, da der Gipfel eingezäunt ist. Überhaupt ist der gesamte Berg Militärgebiet. Kraftverkehr ist verboten, Wandern wird toleriert.
Vor dem Eingang zur Sendeanlage gibt es von gestern übrig gebliebenen Schinken und Brot. Fleißige Ameisen schaffen die Krümel schell beiseite.
Anschließend gehen wir zum Strand.
Insgesamt war unsere Wanderung 16,5 Kilometer lang. Am Strand warten bereits ein paar der anderen, die heute nicht so viel laufen wollten. Diese waren mit dem Bus an dessen Endstation und anschließend wieder zurück zum Lazzaretto-Strand gefahren.
Wir fahren mit dem vorletzten Bus um 17:11 zurück in die Stadt. Alle außer ich steigen beim Hotel aus, ich fahre zur Endstation in der Stadt. Und das ist gut so, denn so kann ich einen vergessenen Rucksack samt Plüsch-Lama Marcel retten.
In der Stadt möchte ich mir die Kathedrale ansehen. Sie sieht durch die im 19. Jahrhundert hinzugefügte klassizistische Fassade eher aus wie ein Gerichtsgebäude und ist bemerkenswert hässlich. Als ich an ihr vorbeigehe, steht gerade ein Regenbogen über ihr. Die Himmel möchte, dass die Kirche Schwule anerkennen, glaube ich.
Ich gehe noch zu Lidl und kaufe ein paar Getränke und für den letzten Tag etwas zu essen. Neben dem Lidl befindet sich eine Hotelruine, die entstand, als das Erdgeschoss in der Nacht zum 19. Juli 2017 komplett ausgebrannt war. Die anderen Etagen wirken weitgehend intakt, aber es besteht Einsturzgefahr. Es entstand ein Sachschaden von 10 Millionen Euro. Es wurden anscheinend bis jetzt keine Ambitionen für einen Wiederaufbau betrieben. Direkt daneben (auf dem folgenden Bild: dahinter) steht noch ein Hotel. Von den dortigen Balkons auf eine Ruine zu schauen, muss auf scheiße sein.
22 von uns treffen uns bei Mos Tapas Restaurant zum Abendessen. Dort gibt es Pizza aus einem speziellen Teig, der 72 Stunden geruht hat. Ich finde das richtig, richtig schlecht.
Die anderen drei gehen zu einer Tapas-Bar. Alghero hat einen starken spanischen, vor allem aber katalanischen Hintergrund.
Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare zu dieser News.