Griechisches Festland Tag 8: Patras, Diakopto, Kalavryta, Patras – Eisenbahnromantik
Zweiter freiwilliger Ausflug: Mit der Zahnradbahn in die Berge
Nachtrag gestern Abend
Wir waren ein bisschen in Patras spazieren und noch in einer Bar etwas essen. Es ist teils günstig, so bestellt einer ein Sandwich, bekommt aber drei Doppeldecker-Sandwich-Hälften mit einer großen Portion Pommes – für 5 Euro. Der Hauswein ist in der Bar (mod’s) jedoch schlecht, hab ich mir sagen lassen.
Wieder im Hotel (Mediterranée) fällt mir auf, dass irgendwas hier sehr laut ist. Manchmal. Es hört sich an, als ob in der Etage über mir die Wäscherei mit Trockner ist. Erst nach einer halben Stunde weiß ich jedoch, was es ist: Mein Zimmer befindet sich direkt neben dem Aufzug. Ich frage an der Rezeption und bekomme ein neues Zimmer. Es ist das Behindertenzimmer. Es ist doppelt so groß (wohl vor allem wegen des behindertengerechten Badezimmers), hat einen deutlich größeren Fernseher (für die Sehbehinderten?), keinen Tisch (aber eine Kommode) und keine Stühle (aber ein Sofa).
Anders als im letzten Zimmer (und im letzten Hotel) surrt der Stromkasten im Behindertenzimmer sehr laut. Hörbehinderte stört das nicht – mich schon. Also schlafe ich ohne Strom.
Das Hotel ist aber auch echt altbacken. In allen Hotels gab es keine Aufzüge mit sich selbst öffnenden Türen – das habe ich vor dieser Reise vielleicht einmal gesehen.
Gut, wie vorgestern angekündigt steht heute wieder so ein freiwilliger Ausflug an. Kostet 49 Euro und enthält eine Fahrt mit der Zahnradbahn (Wert: 9,50). Zahnradbahn ist gut, die Steigung ist mit maximal 14% für eine Zahnradbahn eigentlich nicht sehr groß. Wir bekommen die Plätze 1 bis 35 zugewiesen, obwohl wir nur 22 Leute sind. Allerdings sind die Sitzplätze extrem schmal.
Man sieht am meisten, wenn man sich in der Zahnradbahn in Fahrtrichtung aufwärts rechts hinsetzt. (Die Zahnradbahn fährt an den Endstationen in einer anderen Richtung ab als ein.)
Bilder von der Strecke kommen später.
Wir fahren einmal die komplette Strecke von Diakopto (im Buchungssystem teilweise Diakofto genannt) nach Kalavryta. Das dauert 1:07. Dann steigen wir um in den Bus und fahren zum Kloster der Heiligen Lawra. Es ist besonders deshalb geschichtsträchtig, weil sich die Griechen hier zum Widerstand gegen die Türken verschworen haben. Das Kloster wurde von den Deutschen am 13. Dezember 1943 völlig zerstört. Außerdem kam es an diesem Tag in Kalavryta zu einem Massaker. Dies geschah, nachdem die Partisanen sechs Tage zuvor 80 festgenommene deutsche Soldaten getötet hatten (wobei man vermuten kann, dass die Deutschen Kalavryta eh überfallen hätten).
Als wir ankommen, machen sich drei der sieben Mönche gerade mit dem Auto aus dem Staub. Von einem der anderen bekommen werden wir aufgrund der Geschehnisse im zweiten Weltkrieg beschuldigt.
Das Fotografieren im Kloster selbst ist verboten. Folgende Bilder sind daher nicht möglich:
Gegenstände, die die Deutschen nicht zerstört haben, werden im Klostermuseum ausgestellt. Fotografieren ist dort aber wirklich verboten.
Wir spielen noch ein bisschen mit dem Klosterhund, bevor wir zwei Stunden in Kalavryta zu Mittag essen. Bisschen lang, finde ich, aber gut, kann man nichts machen.
Danach laufen wir auf den Schienen etwa 7 Kilometer in Richtung Tal.
Nachdem wir bei Kilometer 15 wie in den Bus gehüpft sind, fahren wir zum Hotel. Unterwegs machen wir noch einen Halt im Restaurant Grand Chalet, wo wir Eis essen. Von dort hat man einen Blick runter auf das Tal und hoch zu den Gebäuden des Megaspiläon.
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