Griechisches Festland Vormittag 3: Athen – Die Wut des Zeus

Gewitta! In Athen!

geschrieben von Janni Donnerstag, 14. Oktober 2021 um 16:20 Uhr

Um 9 Uhr geht die eigentliche Reise los. Wir treffen erstmals unsere Reiseleitung und laufen mit ihr in Richtung Akropolis („Spitze der Stadt“). Immer wieder regnet es etwas. Vor der Akropolis gehen wir noch kurz auf den Areopagus-Hügel. Er war in der Antike Ort des höchsten Gerichts und der Begriff hat sich mit dieser Bedeutung bis heute gehalten.

Der Areopagus – ich nenne ihn liebevoll den Ayers Rock von Athen – ist bereits im trockenen Zustand sehr glitschig. Passend dazu kommt in dem Moment der Spruch des Tages aus der Sardiniengruppe:

Kommt zum Laub auch noch die Nässe legst du dich ger[sic] mal auf die Fresse.

Danke, Marcel.

Als wir alle oben auf dem Areopagus liegen, kommt sogar mal kurz die Sonne raus. Wenige Minuten später – die Gruppe hat sich gerade für die Akropolis angestellt – beginnt ein Wolkenbruch. Die Teilnehmerin, mit der ich gestern die Tour gemacht habe, und ich retten uns unter die Schirme an einem geschlossenen Kiosk auf unserem Weg zum Akropolis-Museum. Zeus rastet ziemlich aus – aber was will man auch erwarten von einem Gott, der mit seiner Schwester verheiratet war? Stammbaum ist ein Kreis.

Nach einer Viertelstunde ist es einigermaßen trocken und wir schaffen den Rest des Weges.

Akropolis-Museum

Das Akropolis-Museum kostet 10 Euro Eintritt und ist nicht in unserem Kombiticket enthalten.

Akropolis-Museum innen
Im Akropolis-Museum – Bild von den Karyatiden aus, das ist direkt über dem Einlass [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/60 s, ISO 320]
Karyatiden
Karyatiden – die sechste ist in London, wäre das heutige Wetter also gewohnt [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/60 s, ISO 160]
Galerie im Dachgeschoss des Akropolismuseums
Galerie im obersten Geschoss, das wie schief auf den Rest des Gebäudes aufgesetzt aussieht [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/160 s (EV−0,7), ISO 100]

Wir gehen ins Café und bestellen eine heiße weiße Schokolade, die ein bisschen schmeckt wie der Tassenpudding von Dr. Oetker – Geschmackt Vanille.

Ich schaue mir Ausflüge für Donnerstag an, als gegen 12:24 der Bildschirm meines Handys schwarz wird und ein blinkendes rotes Warndreick und folgende Meldung erscheinen (sog. Cell Broadcast):

Notfallbenachrichtigung: extrem

Civil Protection Greece 14-10-2021 12:15. Severe Weather Warning in your area. Avoid unnecessary movement and areas that have been flooded. Follow instructions from  Authorities. Find more guidelines: https://www.civilprotection.gr/en/all-guidelines#

(Eigene Übersetzung:
Bevölkerungsschutz Griechenland 14-10-2021 12:15. Unwetterwarnung in deinem Gebiet. Vermeide unnötige Bewegung und überschwemmte Gebiete. Leiste Anweisungen der Behörden Folge. Mehr Richtlinien findest du hier: https://www.civilprotection.gr/en/all-guidelines#)

Gut, 9 Minuten zu spät, aber Menschen im Ahrtal sind trotzdem verblüfft und Jürgen Pföhler staunt. Wir beobachten anschließend den Wolkenbruch mit Gewitter über der Akropolis, wo der Rest der Gruppe gerade ist.

Unwetter über der Akropolis
Weltuntergang an der Akropolis [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/4000 s, ISO 100]

Kritisieren müssen wir am Museum, dass unklar ist, wo man fotografieren darf oder nicht. Ausgeschildert ist das nämlich nicht. Damit ihr das nicht probieren müsst, sind wir für euch durch das Museum gelaufen, haben wild durch die Gegend fotografiert und geguckt, wo wir Ärger bekommen haben. Das sind folgende Orte:

Metope-Quadriga
„Hekatompedos. Metope“ – Pferdeskulturen, die vielleicht mal zu einer Quadriga gehörten [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/100 s, ISO 100]
Gigantomachy-Giebel
„Alter Athena-Tempel. Der Gigantomachy-Giebel“ – Männern wird oft vorgeworfen, sie würden ihren Kopf verlieren und nur mit dem Schwanz denken. Während ich die Verallgemeinerung ablehne, muss ich die Aussage in Bezug auf dieses Exemplar bestätigen. [Sigma 20mm F1,4 Art @ F5,6, 1/40 s, ISO 400]

Aber auch wir zwei werden nass. Als wir das Museum verlassen, ist es trocken, doch wenige Minuten später fängt es an zu regnen. Wir retten uns zwar auf halbem Weg in ein Restaurant:

Überspülte Straße
Diese Straße ist jetzt ein Fluss [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F2,8, 1/60 s (EV0,3), ISO 400]

Doch da es nicht besser wird und wir gegen 14 vom Hotel los auf die Peloponnes wollen, müssen wir halt im Regen zum Hotel.

Nach dem Umziehen müssen wir im nachlassenden Regen noch einige hundert Meter vom Hotel zum Bus laufen.


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