Kanaren II Tag 2: Puerto de la Cruz, Los Realejos, Icod de los Vinos, Los Realejos, Puerto de la Cruz – Grüße an die Heimat!

Na, neidisch?

geschrieben von Janni Ostersonntag, 17. April 2022 um 01:22 Uhr

Das WLAN hier im Eden ist ziemlich schlecht. Bei dem schlechten Internet hätte ich auch in den Apfel gebissen.


Um kurz nach 8 geht es los. Das ist gerade einmal eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang. Aber so nah am Äquator sind Sonnenauf- und -untergang sehr schnell.

Mirador San Pedro

Unser erster Halt ist der Aussichtspunkt Mirador San Pedro direkt an der Autobahn TF-5. Auf meiner Karte (Download unter „Fotos“ im Menü) ist es die 23. Von hier aus haben wir einen tollen Ausblick auf die Bananenplantagen im Licht des noch jungen Karsonnabends.

Mirador San Pedro
Ausblick vom Mirador San Pedro [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Etwas links der Mitte steht zwischen Bananenstauden und Palmen ein Drachenbaum. Die sind hier nicht gerade selten – auch in der Einfahrt unseres Hotels steht einer –, aber ein paar Kilometer die TF-5 nach Süden gibt es einen Drachenbaum mit eigenem Besucherzentrum.

Drago Milenario & Parroquia Matriz de San Marcos Evangelista

Der angeblich 1.000 Jahre alte Drachenbaum steht neben der Kirche Parroquia Matriz de San Marcos Evangelista (25). Ähnlich wie das gestern bereits erwähnte Theater von Cagliari lässt sich auch dieser Drachenbaum vermutlich von draußen deutlich besser fotografieren als drinnen, wenn man Eintritt gezahlt hat. Was steht auch direkt gegenüber eine Kirche mit einem erhöht gelegenen Kirchplatz?

Drago Milenario in Icod de los Vinos
Drago Milenario [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F10, 1/100 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Auf dem Kirchplatz ist gerade ein Markt. Nachdem wir unsere Fotos gemacht haben, wird der Platz von einem Touristenbus überrannt.

Parroquia Matriz de San Marcos Evangelista in Icod de los Vinos
Parroquia Matriz de San Marcos Evangelista [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/160 s (EV−0,3), ISO 100, HDR Auto]

Casa Hamilton (La Ruinas de Gordejuela)

Zurück zu den Bananenplantagen von San Pedro. Wie kam das Wasser da hin? Dafür gab es ein Wasserwerk, genannt Casa Hamilton (22). Auf Google heißt es Wasserlift Gordejuela. Das Wasser wurde auch für die Getreidemühlen benötigt.

Inzwischen ist der Wasserlift, der einst Wasser 300 Meter in ein 12.000 Kubikmeter großes Becken pumpte, eine Ruine. Wer sich jetzt fragt, was die Pflanzen mit dem Meerwasser sollten: Hier an der Küste gab es ein unterirdisches Reservoir im Fels.

Den Namen Casa Hamilton bekam er von den Erbauern, die oberhalb des Maschinenraums lebten, der sich im Keller befand.

Casa Hamilton (La Ruinas de Gordejuela) auf Teneriffa
Die Casa Hamilton brachte das Wasser in einen Flow – 1 Euro in die Wortspielkasse [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F8, 1/640 s (EV−0,3), ISO 100, HDR Auto]

Loro Parque

Nun folgenden wir der gestern erwähnten allgegenwärtigen Werbung und fahren zuerst zu Lidl und dann zum Loro Parque (5). Hätten wir allerdings auch ohne die Werbung gemacht, denn Grund für diese Reise ist, dass unsere Buchhaltung seit fast einem Jahr vom Loro Parque schwärmt. Da waren sie nicht, sie hatten den bloß irgendwie gefunden. Da nicht die ganze Buchhaltung geschlossen nach Teneriffa fliegen kann, schlage ich Ostern vor – und wer macht es dann tatsächlich? Ich...
Auch eine andere Kollegin schwärmt vom Loro Parque, war aber immerhin schon mal selbst da. Grüße gehen nach Hause in die Firma!

Auf der Suche nach einem Parkplatz (gibt es zuhauf südlich des Parks) finden wir zufällig einen Aussichtspunkt, in dem aus man den Park und große Teile Puerto de la Cruz’ überblicken kann:

Blick von der Calle Chahorra auf den Loro Parque und Puerto de la Cruz
Blick von der Calle Chahorra auf den Loro Parque und Puerto de la Cruz [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 29mm F8, 1/400 s (EV−0,3), ISO 100, HDR Auto]

„Jedes Mal, wenn du auf einer Mauer stehst, frage ich mich, wie ich das deiner Mutter erklären soll, wenn du da runterfällst.“, meint Jannik, der Höhenangst hat. „Schick ihr einfach das letzte Bild auf der Speicherkarte!“, meine ich. „Dafür muss ich die aber erst einmal bergen.“, meint Jannik.

Neben unserem Parkplatz sitzt ein schwarzes Huhn unter einem Straßenbaum. Als wir näher kommen, sehen wir, dass es zwei – ebenfalls schwarze – Küken hat. Besser nicht näher kommen...


Ich könnte jetzt in Sachen Loro Parque, der dieses Jahr sein 50. Jubiläum feiert – fototechnisch komplett eskalieren, aber ich halte mich kurz.

Eselspinguin mit Federn im Schnabel
Eselspinguin – im Schnabel hat er übrigens Federn und keinen Schnee [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 163mm F5,6, 1/60 s, ISO 400]
Fischstrudel
Fischstrudel – „Ich hätte ja Haie genommen und mir das Ding von Sharknado sponsern lassen“, meine ich zu Jannik. [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F2,8, 1/80 s (EV0,3), ISO 1600]

Die Orca-Show ist schon voll. Na ja, später findet sie ja noch zweimal statt.

Otter schläft in einem hohlen Baumstamm
Otter müde. Otter schlafen. [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 183mm F5,6, 1/200 s (EV−0,7), ISO 1000]

Dann also ab zu den Vögeln.

Hauslachtaube auf einem Wegweiser
Nein! Nicht diese Art von Vögeln. (Hauslachtaube) [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/320 s (EV−0,3), ISO 125]

Gleich startet nämlich die Papageienshow. Als die Einweiserin mit den Gästen spricht, fällt es Jannik wie Schuppen von den Augen: „Loro heißt Papagei“ – da war ich auch noch nicht drauf gekommen. Fail. Und mir fällt erst kurz darauf auf, dass auf dem Logo des Parks nicht ein roter und ein blauer Papagei zu sehen sind – sondern das blaue ein Delfin sein soll...

Papageien-Show im Loro Parque
Hyazinth-Ara während der Papageien-Show [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F2,8, 1/640 s (EV0,7), ISO 6400]

In Sachen Vögel finde ich den Loro Parque aber nicht besser als beispielsweise den Vogelpark Walsrode. Bei anderen Tieren wirkt er sehr eingeengt auf seinem kleinen Gelände – er war aber auch ursprünglich wohl nicht für diesen Umfang geplant, denke ich mal.

Was ich hingegen eine sehr gute Idee finde, ist die Freiflughalle, die hier einen Baumwipfelpfad enthält. Die Futterstellen sind an deren Seite platziert, sodass man den Vögeln bei Fressen zusehen kann. Es handelt sich größtenteils um Loris.

Frauenlori
Frauenlori(?) [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F5, 1/80 s, ISO 2000]

Neben Tieren, die in Käfigen leben, gibt es auch einige wilde Tiere, wie die Hauslachtaube oben und diese Kanareneidechse:

Pracht-Kanareneidechse
Pracht-Kanareneidechse [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F5,6, 1/125 s (EV−0,3), ISO 100]

Neben der Papageien-Show gibt es noch eine Orca-Show, eine Delfin-Show (Funfact: Orcas sind auch Delfine, obwohl sie als Schwert- oder Killerwal bezeichnet werden) und eine Seelöwenshow.

Orca-Show im Loro Parque
Orca-Show [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 35mm F5,6, 1/80 s (EV1), ISO 100, CPL-Filter]
Seelöwen-Show im Loro Parque
Seelöwen-Show (einer der drei Seelöwen) [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 116mm F5,6, 1/160 s, ISO 100]

Bei den Shows wird immer erzählt, wie wichtig der Loro Parque für die Erhaltung der Tiere sei. Und dann kommt gibt es ein ultra-nerviges Werbelied (weil die Shows offenbar auch eher für Kinder gedacht sind). Ich glaube, die drei genannten Kolleginnen kriegen den demnächst als Klingelton in der Firma. Natürlich ohne die Möglichkeit, das den Klingelton ändern.

Kompassqualle
Kompassqualle [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/60 s, ISO 800]
Kleiner Panda (Roter Panda) schläft in einer Baumkrone
Kleiner Panda müde, kleiner Panda schlafen. [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/320 s (EV−1,3), ISO 1000]
Erdmännchen
Erdmännchen [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/320 s (EV−1,3), ISO 500]

Jannik möchte nicht mit auf Tour durchs Anaga-Gebirge und Santa Cruz de Tenerife (eigener Blogpost). Ich setze ihn daher gegen kurz vor 16 im Hotel ab.


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