Kanaren II Tag 4: Valverde, Isora, Taibique, La Restinga, Tacorón, El Sabinar, Orchilla, Frontera, Guarazoca, Valverde – Auf der Suche nach meinen Steuergeldern (Teil 1)

El Hierro ist klein, hat kaum Touristen, aber sehr gute touristische Infrastruktur – wie das wohl kommt?

geschrieben von Janni Dienstag, 19. April 2022 um 23:47 Uhr

Ich flieg so schnell ich kann
in deine Umlaufbahn
Da bleib ich einfach drauf
und irgendwann fängst du mich auf

Das Hotel ist übrigens ausgebucht. Früh planen lohnt sich dann doch manchmal, gerade auf so kleinen Inseln.

Valverde

Heute geht es etwas später los. Das Auto ist erst für 10 Uhr gemietet und die hübsche Kirche in Valverde liegt auf dem Weg zur Mietwagenstation.

Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción in Valverde auf El Hierro
Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/640 s (EV−1,3), ISO 100, HDR Auto]

Die Mietwagenübernahme erfolgt etwas seltsam. Wir werden 5 Minuten nach offizieller Anmietungszeit von einer Mitarbeiterin von Cruz Alta Cars abgeholt und bekommen das Auto dann auf dem Parkstreifen in der Nähe einer Autowerkstatt. Der Fiat 500 ist schon ziemlich klein – viel kleiner als mein VW e-Up! zu Hause.

Mirador de Isora

Erster Halt heute ist Isora. Dort befindet sich ein Aussichtspunkt. Diese wurde erheblich ausgebaut. Er verteilt sich über mehrere Terrassen an einer exponierten Klippe. Vorhanden ist auch ein hübsches Gebäude mit Toiletten. Da hat man echt keine Kosten gescheut.

Außer uns sind nur 3 oder 4 andere Touristen vor Ort. Im Laufe des Tages wird sich herausstellen, dass es auf El Hierro gute Infrastruktur für sehr wenige Touristen gibt.

Mirador de Isora
Am Mirador de Isora startet der Wanderweg nach Las Playas [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/500 s (EV−0,3), ISO 100]

Neben Menschen gibt es am Aussichtspunkt Tiere: Kleine Kanareneidechsen und Hummeln.

Kleine Kanareneidechse
Kleine Kanareneidechse [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 300mm F5,6, 1/320 s (EV−0,3), ISO 100]

Auch die Straßen auf El Hierro sind überwiegend gut – mit zwei touristisch bedeutsamen Ausnahmen, dazu später/morgen mehr. In der Nähe von Valverde ist ein orangefarbener Mohn an den Straßenrändern eine sehr auffällige Blume.

Mirador de Las Playas

Anders als der Mirador de Isora befindet sich der Mirador de Las Playas nicht im namensgebenden Ort, sondern bietet die Sicht darauf – der Ort liegt nämlich (wie der Name bereits vermuten lässt) unten an der Küste. Der Ausbauzustand ist aber sehr ähnlich, auch wenn die sanitären Einrichtungen hier gerade geschlossen haben.

Die Aussicht ist nicht so spektakulär wie die in Isora und wird auch teilweise durch Nadelbäume versperrt, die hier allgegenwärtig sind, weshalb der Aussichtspunkt einen Tannenzapfen als Logo hat. Ja, ein Aussichtspunkt mit einem eigenen Logo.

Mirador de Las Playas
Blick durchs (dreifache) Logo des Mirador de Las Playas auf den Parkplatz [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 41mm F8, 1/160 s (EV−0,3), ISO 100]

Auch ein Merkmal einer so kleinen Insel (gut 10.000 Einwohner): Man kann sich einfach mal auf die Straße HI-402 beim Aussichtspunkt stellen, um ein Foto zu machen – von vorne kommt sichtbar nichts und von hinten können nur zwei englischsprachige Touristen kommen, die wir auch schon in Isora getroffen haben.

HI-402
Straße HI-402 [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 1/200 s (EV−0,3), ISO 100]

Taibique (Mirador de Tanajara)

Der Aussichtspunkt direkt oberhalb Taibique heißt Tanajara – ersterer Name wird für einen Aussichtspunkt am südlichen Ortausgang verwendet, während letzterer durch seine exponierte Lage auch einen Blick ins Landesinnere erlaubt.

Blick vom Mirador de Tanajara ins Landesinnere
Blick vom Mirador de Tanajara ins Landesinnere [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 28mm F8, 1/320 s, ISO 100]

Für den ungestörten Blick auf Taibique wurde extra eine Holzkonstruktion erbaut.

Blick vom Mirador de Tanajara auf Taibique
Blick vom Mirador de Tanajara auf Taibique [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/640 s, ISO 100]

La Restinga

La Restinga ist der südlichste Ort des Schengenraums. Am Ende der Hafenmauer steht ein Denkmal, das ihn aber als südlichsten Ort Europas bezeichnet. Die Kanaren gehören allerdings geografisch nicht zu Europa.

Allerdings hat man vom Denkmal aus einen guten Blick auf La Restinga und seinen Hafen, wo es einige Hotels gibt. Ein sehr großes Hotel befindet sich unmittelbar links des folgenden Bildausschnitts.

La Restinga
La Restinga [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/500 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]

La Restinga ist vor allem als Tauchgebiet bekannt. Es gibt einen kleinen schwarzen Sandstrand mit Hafen, wo sich auch Beschreibungen der Fische befinden, die dort zu sehen sein können. Da es sonst keine Strände gibt, hat man wenigstens eine Leiter ins Wasser aufgebaut. In einem Becken, das durch den Einsturz von Gestein entstanden ist, lassen sich ebenfalls ein paar Fische beobachten, die auf einer Tafel daneben beschrieben sind.

Tacorón

Westlich von La Restinga liegt Tacorón. Auf dem Weg dorthin fährt man vorbei an etwas, was ein riesiges Gewächshaus zu sein scheint. Tacorón scheint nicht im klassischen Sinne ein Ort zu sein, sondern eher ein Strand mit umfangreichen Einrichtungen, um dort einen schönen Abend oder einen Tag am Wochenende zu verbringen: So gibt es überdachte Sitzgelegenheiten, Grillplätze und Toiletten. Eigentlich wollten wir beim Imbisswagen hier zu Mittag essen, aber der Imbiss Maracas hat aus irgendeinem Grund geschlossen.

Strand von Tacorón
Strand von Tacorón [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/320 s, ISO 100, HDR Auto]

El Pastor

Nächster Stopp soll El Pastorder Hirte – sein, eine Statue. Auf unserer Fahrt dorthin auf der HI-400 durch die Wälder begegnet uns jedoch ein echter Hirte mit seinen Schafen:

Schafe an der HI-400
Schafe [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/400 s (EV−1), ISO 100]
El Pastor auf El Hierro
El Pastor [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 63mm F3,2, 1/2500 s (EV−0,7), ISO 100, HDR Auto]

Refugio Nuestra Señora de los Reyes auf El Hierro

Unweit des Hirten steht die kleine Girche Refugio Nuestra Señora de los Reyes. Von innen wenig spektakulär besitzt sie aber einen kleinen Shop.

Refugio Nuestra Señora de los Reyes
Refugio Nuestra Señora de los Reyes [Sigma 20mm F1,4 Art @ F6,3, 1/800 s, ISO 100]

El Sabinar

Nach dem Kirchlein geht es dann über eine sehr holprige Piste nach El Sabinar. Aufgrund des oft starken Windes auf dieser Hochebene sind die dortigen Wacholder sehr besonders gewachsen. Windflüchter nennt man sie deshalb.

El Sabinar auf El Hierro
El Sabinar, links der bedeutendste der dortigen Wacholder [Sigma 20mm F1,4 Art @ F6,3, 1/800 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Mirador de Bascos

An der holprigen Piste liegt auch der Mirador de Bascos. Er ist gesperrt (wohl weil ein Teil des Geländers fehlt), aber von den umliegenden Klippen aus hat man auch so einen guten Ausblick – und ebenfalls kein Geländer.

El Golfo, gesehen vom Mirador de Bascos aus
El Golfo, gesehen vom Mirador de Bascos aus [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/800 s (EV−1), ISO 100]
Piste nach El Sabinar
Die Piste nach El Sabinar ist sehr holprig [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 49mm F8, 1/100 s (EV−2,3), ISO 100, HDR Auto]

Orchilla

Faro de Orchilla
Faro de Orchilla [Sony FE 70–300mm F4,5–5,6 G OSS @ 70mm F10, 1/250 s, ISO 100]

Neben dem Leuchtturm gibt es hier so genannte Lavatunnel. Durch die kann man laufen. Am Ende des bekanntesten soll ein Fenster auf den Atlantik sein. Mir ist der Tunnel zu niedrig.

Cueva del Acantilado (Tubo Vólcanico Faro) beim Leuchtturm von Orchilla auf El Hierro
Eingang zum Lavatunnel Cueva del Acantilado (Tubo Vólcanico Faro) beim Faro de Orchilla [Sigma 20mm F1,4 Art @ F3,2, 1/25 s (EV−0,7), ISO 400]

Beim Leuchtturm befindet sich außerdem noch ein komisches Objekt aus Metall, das von der Russian Association of Yacht Skippers und The Union of Aeronauts and Sailors hier aufgestellt wurde. Von dem Ort hat man auch einen guten Blick aus Längengrad-0-Monument, das nur per Geländewagen zu erreichen ist – oder zu Fuß.

Komisches Objekt aus Metall beim Faro de Orchilla
Komisches Objekt aus Metall [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/8000 s (EV−3), ISO 100]

La Frontera

HI-500
HI-500, gesehen von einer Serpentinenstraße nahe der Lomo-Negro-Aussichtspunkte [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 36mm F9, 1/200 s, ISO 100]

Nun aber schnell tanken und was essen. Tanken hätte man zwar auch in Taibique können – vor der Tankstelle mit nur einer einzigen Zapfsäule war da aber eine Schlange von 5 Autos. Da auf den Grund der Tankstelle gerade einmal ein einzelnes Auto passt, befand sich die Schlange auf der Straße.

Neben der genannten Tankstelle gibt es noch eine größere in La Frontera und in Valverde. Alle von der Marke Disa.

Das Wahrzeichen von La Frontera ist Campanario de Joapira – ein Kirchturm, der um die 100 Meter von der zugehörigen Kirche steht.

Campanario de Joapira
Weithin sichtbar: Campanario de Joapira [Tamron 28–75mm F2,8 Di III RXD @ 75mm F8, 1/500 s (EV−0,7), ISO 100]
Campanario de Joapira
Campanario de Joapira von Nahem, mit dem Tal El Golfo im Hintergrund [Sigma 20mm F1,4 Art @ F2, 1/8000 s (EV−0,7), ISO 100]

Maceta / Charco de Los Sargos

Vorletzter Halt des Tages sind die Naturschwimmbecken von Maceta. Durch die bereits tiefstehende Sonne sind sie schwer zu fotografieren, aber der Weg dorthin ist auch schon sehr eindruckvoll.

Weg zum Charco de Los Sargos
Charco de Los Sargos [Sigma 20mm F1,4 Art @ F8, 1/250 s (EV−1), ISO 100, HDR Auto]

Mirador La Peña

Den Sonnenuntergang wollen wir in Guarazoca beobachten.. Dazu müssen wir durch den 2,4 km langen Túnel de Los Roquillos, durch den El Golfo seit August/September 2003 auch ohne Umweg über den Gebirgspass erreichbar ist. Drei Schilder am Eingang verbieten Fußgänger und Fahrradfahrer. Und falls jetzt einer von euch auf die Idee kommt, mit einem Pferd durch den Tunnel zu reisen – das verbietet das dritte Schild.

Túnel de Los Roquillos
Túnel de Los Roquillos [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/25 s (EV−0,7), ISO 400]

Der Mirador La Peña wurde – mal wieder – von Manrique entworfen.

Ausblick vom Mirador La Peña
Ausblick vom Mirador La Peña – Tunnelportal unten links in der Ecke [Sigma 20mm F1,4 Art @ F2, 6/1 s, ISO 400]

So, nun aber ab ins Hotel. Die Straßen und Dörfer unterwegs von Nebel oder Wolken durchzogen, die Sichtweite ist teilweise unter 50 Metern.

Nebel in Valverde auf El Hierro
Nebel direkt vor unserem Hotel [Sigma 20mm F1,4 Art @ F1,4, 1/3 s, ISO 400]

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