Kanaren II Tag 9: Los Llanos de Aridane, El Paso, Los Cancajos – Nicht für jeden
Das schöne Gebirge im Norden und die unschönen Auswirkungen des Cumbre-Vieja-Ausbruchs im Süden
5:09 Uhr – Kikeriki! *stöhn* *Ohrstöpsel reinsteck* *bis 8:00 Uhr weiterschlaf*
Nach einem längeren Gespräch mit Alison machen wir uns auf den Weg zurück in die Welt der Menschen. Um die Atmosphäre des Rivendell komplett zu verstehen, muss man wohl länger da bleiben.
Barranco de Las Angustias – Das Rivendell ist auf diesem Bild das rechteste Gehöft, genau auf halber Höhe des BildesMirador del Time
Wenn man dieser Tage nach La Palma reist, ist wohl die erste Frage (neben Corona...): „Ist da nicht der Vulkan ausgebrochen?“ und „Kann man da wieder hin?“
Ja, kann man. Und nein, es ist kein Katastrophentourismus. Wir haben im Vorfeld einen Beitrag des Weltspiegels der ARD geschaut von Ende Januar/Anfang Februar gesehen. In Zusammenhang mit Individualtouristen, die wieder buchen, wurde von „Solidarität“ gesprochen.
Das Ausmaß der Zerstörung und die noch immer rauchenden Schlote sieht man sehr gut vom Mirador del Time:
Der Cumbre Vieja („Alter Höhenrücken“) ist viel jünger als der Cumbre Nueva („Neuer Höhenrücken“), der ersteren mit der Caldera de Taburiente verbindet (dazu kommen wir gleich noch einmal).
Parque Gómez Felipe / Jardín de las Delicias
Dieser Park ist in zwei Teile geteilt: Der südliche Teil heißt Parque Gómez Felipe und ist eher ein Stadtpark mit Kinderspielplatz und Fitnessgeräten. Bei unserer Ankunft meditiert jemand mit zuhöriger Musik.
Im manchmal abweichend vom Südteil als Jardín de las Delicias bezeichneten und wesentlich kleineren Nordteil ähnelt die Anlage einen botanischen oder privaten Garten. Es gibt eine interessante Brückenkonstruktion dort. Wir haben diesen Ort aufgesucht, weil Jannik unbedingt Kanarienvögel sehen wollte und Alison vom Rivendell meinte, dass wir die hier oder in Los Tilos (dazu morgen mehr) finden können.
Gut, hätten wir das auch geschafft. Jetzt aber ganz schnell zur Cumbrecita.
La Cumbrecita / Lomo de las Chozas / Los Roques
Die drei sind Aussichtspunkte am südlichen Rand der Caldera de Taburiente. Da es vor Ort nur auf der Cumbrecita Parkplätz gibt, und davon auch nur 20 für private Autos, muss man diese im Vorfeld kostenfrei reservieren. Anders als beim Teide, wo man ein paar Wochen Vorlauf einplanen sollte, ist das hier meistens auch noch taggleich (Termine vormittags und nachmittags) oder am (frühen) Vortag (Mittagstermine) möglich. Ab 16 Uhr wird keine Reservierung benötigt. Für die drei Gipfel wird eine Reservierung für anderthalb Stunden empfohlen.
Wir sind gut eine halbe Stunde zu spät am Eingang an, wo unsere Reservierung kontrolliert wird. Obwohl das abzusehen war, habe ich Jannik lieber nicht gesagt, dass die Bestätigungsmail im Falle eines Zuspätkommens (sowie Längerbleibens und Nicht-Auftauchens) eine Sperre von einem Jahr vorsieht.
Wir kommen trotzdem problemlos rein. Nachdem wir den Weg durch die wunderschön mit kleinen gelben Blüten des Hornklees (Lotus), den sie hier corazoncillo („Herzchen“) nennen, übersäten Wälder nach oben gefahren sind, geparkt haben und uns ein paar Informationen am Infopunkt abgeholt haben, sind noch 30 Minuten übrig, wobei uns am Infopunkt gesagt wurde, dass wir auch eine Viertelstunde überziehen dürfen.
Die Wolken hängen Tief über der Caldera. Dennoch kommt manchmal die Sonne raus, was in der Caldera zu lustigen hellen Kreisen führt. Entlang des Weges zwischen Mirador de la Cumbrecita und Mirador del Lomo de las Chozas erklären Tafeln den Vulkanismus der Insel (auch auf Deutsch). Dieser Abschnitt des Weges ist gut ausgebaut und barrierefrei.
Anders als der Abschnitt zwischen Mirador del Lomo de las Chozas und Mirador de Los Roques eher abenteuerlich. Man geht hier über einen schmalen Pfad am Hang mit drei kleinen Brücken (von denen ich nur zwei gezählt habe). Nichts für Leute mit Höhenangst, riet uns der Mann am Infopunkt, sodass ich den etwa 1,7 Kilometer langen Weg alleine gehe. Der Mirador de Los Roques kann auch direkt vom Parkplatz erreicht werden, doch dieser Weg ist sehr steil. Wer mehr Zeit hat als wir, geht wohl am besten den Weg am Hang auch wieder zurück.
Insgesamt brauche ich etwa eine Dreiviertelstunde für die drei Aussichtspunkte mit Fotos. Aber ein Genuss der Eindrücke vor Ort ist so natürlich nicht möglich.
Ermita de la Virgen de Pino
Jannik verfährt sich und wir landen an einem Kirchlein, das ich eh besuchen wollte: Ermita de la Virgen de Pino. Lange Geschichte kurz zusammengefasst: Es war einmal eine Pinie. Die war so schön, dass man eine Kirche zu Ehren der Pinie daneben setzte. Das verschlechterte die Gesundheit der Pinie. Also verkleinerte man die Kirche.
Wir fahren weiter zum heutigen Hotel. Eigentlich wollten wir nicht wieder durch den Tunnel sondern über den Pass am Erholungsgebiet El Pilar vorbei zur anderen Seite der Insel, aber der Pass ist gesperrt. Wir sind uns nicht sicher, ob es wegen des Vulkanausbruchs immer noch gesperrt ist, oder ob sie einen Film drehen.
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