9-Euro-Ticket Fehmarn Tag 2: In der Wallnau
Das s’Albufera von Fehmarn?
Google Maps meint, ich bin gestern über 77 Kilometer Fahrrad gefahren. Das dürfte ein neuer persönlicher Rekord sein.
Für heute steht zwar nur die Fahrt zum Nabu-Wasservogelreservat Wallnau an – das sind hin und zurück zusammen aber nochmal 34 Kilometer.
Davor noch kurz bei der Kirche von Petersdorf vorbeifahren, die eh auf dem Weg liegt. Wer weiß, ob das Licht bei der Rückfahrt noch so schön ist?
Die Wallnau erinnert vielleicht zuerst an s’Albufera auf Malle. Der zugängliche Bereich ist aber viel kleiner (und für die Wärter auch nicht viel größer), (daher) nicht mit dem Fahrrad befahrbar, kostet Eintritt und hat kürzere Öffnungszeiten. Es gibt stündlich zur vollen Stunde eine Führung – die kostet nichts extra.
Ursprünglich wurde sie von enem Industriellen gekauft, um eine Karpfenzucht zu errichten. Das Bewässerungssystem wird immer noch genutzt – aber um Pflanzen zu kontrollieren. Neben den Vögeln werden hier außerdem Galloways gehalten, deren Fleisch im Empfangsgebäude verkauft wird.
Im Prinzip kann man sich jetzt viel Text schenken und sich auf die Bilder beschränken:
Im südlichen Teil des begehbaren Areals gibt es eine Naturerlebnisstationen, die sich wohl eher an Kinder richten und auch schon bessere Tage gesehen haben, sowie einen Aussichtsturm. Er ist oben nicht offen, sondern es befindet sich an der Spitze ein Raum mit Fenstern. Eine Treppe, die noch höher geht, ist gesperrt. Von dort kann man unter anderem die Galloways und die Bewässerungsgräben sehen.
Die nördlichste Beobachtungshütte („Steinteich-Hide“) hat eine Fotostelle speziell für Fotografen. Ein Mitarbeiter hatte das mir gegenüber angedeutet, ich hatte den Eingang aber zuerst nicht gefunden. Er befindet sich nördlich des normalen Eingangs und führt ins Untergeschoss. Leider stehen die Bänke dort so weit von den Öffnungen weg, dass man selbst ein Stativ mitnehmen sollte. Aufgrund des Sonnenstandes sollte man die Wallnau wahrscheinlich am besten am Nachmittag besuchen. Sie schließt allerdings schon um 17. Vielleicht ist Ende März kurz vor Zeitumstellung ein guter Termin?
So, vor der Abfahrt nochmal kurz die anderen Beobachtungshütten ablaufen, ob man da was sieht. Und ja, es gibt auch da wieder was zu sehen:
Ente gut, alles gut? Nicht Gans – äh sorry – ganz.
Um 15:50 ist dann die Rückfahrt dran, spätestens 17:10 muss ich beim Fahrradverleih sein, um mit dem früheren Zug zu fahren. Länger auf Fehmarn ergibt wenig Sinn, da später regnen soll. 45 Minuten dauert es laut Google. Ich hole einiges raus, indem ich schnell fahre, aber ich muss noch kurz bei Aldi in Petersdorf meine Pfandflaschen abgeben und Proviant für die Rückfahrt besorgen. Es tröpfelt ein bisschen, als ich los fahre.
Der Regen wird immer schlimmer. Zum Glück steht zwischen Lemkendorf und Altjellingsdorf eine Schutzhütte, die im Juni 2013 von der Landjugend Fehmarn im Rahmen ihrer 72-Stunden-Challenges dorf aufgestellt wurde. Einige Radwanderer sind schon drin. Kurz darauf treffen noch einige weitere Radwanderer ein, die sich zunächst mit den nahen Bäumen zufrieden geben, dann aber doch im Angesicht des Gewitters in die Schutzhütte ziehen.
Ich packe meinen Fotokram in den Rucksack. Soll ja nicht nass werden. Fahrradfahrer, die die Hütte oberkörperfrei passieren, sehen das anders, haben aber wohl sicher auch keine Technik dabei. Muss man während eines Gewitters vielleicht auch nicht tun, das Gewitter ist aber etwas weiter weg über Burg. Als es mal kurz etwas weniger regnet, fahre ich gemeinsam mit der zuletzt eingetroffenen Gruppe weiter. Ich stelle mich aber bereits nach einem Kilometer in Altjellingsdorf wieder unter eine Schutzhütte einer Bushaltestelle. Dort sitzt zum Glück nur eine Person drin mit uns beiden ist das Ding auch voll.
Als es dann wieder weniger regnet, schaffe ich es dann nach Burg. Fahrrad zurückgeben und dan zum Bahnhof.
In Lübeck muss man meistens umsteigen. Der Zug von Fehmarn verpasst den Zug nach Hamburg planmäßig um 2 Minuten. Der nächste fährt eine halbe Stunde später – plus etwas Verspätung – kommt aber deutlich zu früh in Hamburg an.
Nicht zu früh sondern deutlich zu spät ist der Metronom nach Bremen, da das Material irgendwo in Uelzen feststeckt. In der Erwartung, dass sie ihn zwischen Hamburg und Hamburg-Harburg ausfallen und an letzterem Bahnhof wenden lassen, fahre ich mit der S-Bahn nach Hamburg-Harburg. Als ich dort ankomme, steht in der Bahn-App und auf der Metronom-Website, dass der Zug tatäschlich auf der genannten Strecke ausfällt – und pünktlich zur Minute meiner Ankunft dort fahren würde.
Tut er natürlich nicht. Der Metronom mit Halt an allen Unterwegsbahnhöfen fährt jedoch einigermaßen pünktlich. Es haben auch alle eine FFP2-Maske auf – bis auf die Angestellten des Metronom. #SchlechtesVorbildnis
Als ich dann etwa eine halbe Stunde später als geplant in Rotenburg bin, steht auch die Verspätung des ursprünglich gedachten Zuges in der App: 50 Minuten. Zuginformation läuft – nicht. Ich finde es immer noch beeindruckend (eigentlich beschämend), dass die Information auf den Anzeigetafeln im Bahnhof immer deutlich genauer ist als im Internet und in den Apps. Dort stand nämlich schon was von über einer halben Stunde Verspätung, als in der App noch 0 Minuten standen.
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