Indonesien Nachmittag 12: Mangsit, Pura Batu Bolong Senggigi, Mangsit – Verschlafen
Stell dir vor, es der Tourismus ist geöffnet und niemand geht hin. Oder: Denkt Senggigi, es wäre 2019 oder 2021?
Nachdem das Gewitter aufgehört hat, haben einige von uns die Initiative ergriffen und ein Taxi bestellt. Um 15:30 geht es somit für fünf andere und mich die rund 5 Kilometer nach Senggigi, wo auch meine Unterkunft für zwei der drei Tage Verlängerung liegt.
Bei den Straßenbedingungen vielleicht auch nicht schlecht, nicht mit dem Fahrrad gefahren zu sein. 7,5×104 Rupiah pro Tag für ein Fahrrad ist verdammt viel – gerade hat mir besagte Verlängerungs-Unterkunft geschrieben, sie wollen 6×104 Rupiah pro Tag für einen Motorroller. Vielleicht hat auch nur der Reiseleiter das falsch angefragt... Ist auch egal, das Taxi kostet 2×104 Rupiah und ein paar Zerquetschte.
Senggigi ist im Prinzip auch tot. Und hässlich. Das soll das touristische Zentrum Lomboks sein? Ganz schön traurig. Wir überlegen, wo es eigentlich außerhalb des Hotels schön war – Ubud! Überall sonst: Shithole-Country-Feeling in Reinkultur. Direkt vor der Türschwelle.
Wir schlendern ein bisschen durch Senggigi. Wie überall außer in Lovina werden wir wieder ständig angequatscht – „Taxi?“
Im Supermarkt kaufen wir uns ein bisschen Essen und Trinken. Ich kaufe mir Instantnudeln. In jedem Hotelzimmer ist ein Wasserkocher, aber man kann sich die Dinger auch direkt im Laden aufgießen lassen. Vorhin kam nämlich ein Brief unter der Tür durchgeschoben: Heute Abend hat eine andere Gruppe Galadinner im Restaurant des Hotels von 18 bis 22. Was das bedeutet? Keine Ahnung, stand nicht da. Kein Essen? Laute Musik? Bitte kein Ukulelekonzert? Also lieber für das Schlimmste gefasst machen.
Anschließend schlendern wir – jetzt eine Person weniger – über den Strand. Als wir uns bei einem Beachclub hinsetzen wollen, um ein bisschen was zu trinken zu bestellen, kommt ein offenbar australischer Mitarbeiter und klärt uns auf: Die Liegen und das Sonnenbett darf man den ganzen Tag benutzen, wenn man einen Mindestverzehr erreicht (den er nicht nennt). Wir gehen wieder. Jetzt wissen wir, warum nur eine oder zwei anderen Personen in dem Beachclub waren. Die sollen doch froh sein, wenn Leute kommen, um was zu trinken, finden wir. Ziemlich dekadent. Nobel geht die Welt zugrunde. Außer uns scheint es kaum westliche Touristen auf Lombok zu geben. Wir befürchten, dass das auf Gili Teraganwan anders sein wird – so viele Leute wie heute auf dem Boot waren.
Wir gehen ein bisschen weiter und setzen uns in einen anderen Beachclub. Ich finde die Preise recht hoch. Der Service ist außerdem sehr langsam. Es dauert über eine halbe Stunde, bis wir unsere zwei Portionen Pommes und eine Portion frittierte Bananen in Kokospanade haben. Letzteres ist mit Nutella bestrichen und Käse bestreut. Klingt krass, ist aber ziemlich geil.
Die Restaurants in Sanur (außerhalb – Hotel war Büffet), Ubud (außerhalb) und Candi Dasa (Hotel und außerhalb) waren sehr schnell, obwohl wir jeweils eine große Gruppe waren (13 bis 24 Personen). Ansonsten war jeweils niemand da – man konnte sich also nicht drauf einstellen, dass man über den ganzen Abend hinweg so viele Gäste hat. Die Hotels in Lovina sowie (nach Hörensagen, da ich an dem Ort nicht zu Abend gegessen habe) Sebatu waren hingegen mit uns überfordert.
Ich gehe mit einem anderen noch zum Tempel Batu Bolong. Das erste Mal, dass wir ohne Reiseleiter in einen Hindu-Tempel wollen. Wir bekommen einen roten Schal (und keinen Sarong) umgebunden und sollen Betende nicht stören, meint ein nettes und hilfsbereites Mädel. Wenn wir uns daran halten, dürfen wir alles betreten – sonst war auch das nicht der Fall. Wir spenden pro Person 2×104 Rupiah – das haben laut Gästebuch, in das wir uns eintragen müssen, auch andere so gemacht.
Und siehe da – inzwischen ist auch die Sonne rausgekommen.
Auf einigen Bildern soll der Tempel auf einem Felsentor stehen – das stimmt nicht. Es gibt zwar einen Spalt im Felsen, aber der ist nur so breit, dass man da durchgehen kann, und liegt nicht im Wasser (zumindest bei Ebbe). Durch den Spalt gelangt man zur einer Beachbar. Theoretisch ist es somit möglich, den Tempel von dort zu betreten.
Wir gehen ein bisschen zurück nach Norden, bevor wir uns ein Taxi nehmen – eins, das zufällig vorbeifährt. Aus Prinzip. Von den ganzen hässlichen Gebäuden in Senggigi fotografieren wir aber dieses hier, was unserer Meinung nach positiv heraussticht:
Als wir gerade wieder im Hotel sind, geht es mit Gewittern weiter.
In Sachen Gala scheint sich übrigens der Punkt „laut“ zu bewahrheiten.
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