Indonesien Tag 1 und 2: Verden, Frankfurt, Singapur, Denpasar – Endlich wieder Jetlag!
Corona ist vorbei. Zeit für die Sachen, die wir so vermisst haben.
Endlich wieder mit verspäteten Fernverkehrszügen zum Flughafen!
Fernreisen gehen oft nur von Frankfurt oder München. Nur wenn Emirates fliegt, hat man auch von Hamburg und Düsseldorf eine Chance. Derzeit fliegen sie aber auch die nicht in ihrem alten Takt. Je nach Wochentag fliegt EK von Hamburg entweder nachmittags oder abends. Aber jeweils mit dem ganz großen Vogel.
Und wenn man nach Frankfurt will, muss mal halt mit dem Zug fahren. Abflug ist um 12:30. Rail’n’Fly wurde – zumindest bei Marco Polo – durch Rail’n’Fly Flex ersetzt, was extrem unflexibel ist. Es gilt nur noch einen Tag und man muss eine Zugverbindung auswählen, an die man sich immerhin nicht halten muss. Das System möchte, dass ich bereits um 5:33 von Verden aus losfahre. Mache ich aber einfach mal nicht sondern ich starte um 6:09, wobei 6:30 auch gepasst hätte. Durch Personen im Gleis zwischen Hamburg und Hannover hat der ICE-Sprinter, in den ich umsteigen muss, eine knappe halbe Stunde Verspätung. Anschließend wird er nach Göttingen noch umgeleitet, was bereits den Zug auf meiner Fahrkarte so viel Zeit gekostet hat, dass wir ihn überholen. Wegen der Verspätung von rund einer Stunde lässt die Bahn meinen ICE-Sprinter, der nach Frankfurt Hbf und dann weiter zum Flughafen durchfahren soll, einfach in Frankfurt Süd enden. Davor hält man aber noch in Fulda, wo gerade ein pünktlicher ICE einfährt, der zum Flughafen fährt. Passt.
Somit bin ich tatsächlich 2 Minuten früher in Frankfurt als der von mir auf der Seite ausgewählte Zug. Auf der Tafel in der Abfertigungshalle steht bereits, dass das Gate geöffnet wäre. Ich etwas in Panik, aber ich kann noch mein Gepäck noch ca. 70 Minuten vor Abflug aufgeben. Boarding-Deadline ist bei Singapur Airlines übrigens erst 10 Minuten vor Abflugzeit – sehr spät im Vergleich zu anderen Airlines wie EK (20 Minuten) oder FR (30 Minuten).
Endlich wieder Jetlag!
Mittagsflug nach Osten. Fürs Jetlag kann es eigentlich nichts Schlechteres geben. Nach dem Mittagessen Ohrenstöpsel rein, Malatonin-Spray, Schlafmaske – und dann versuchen, zu schlafen. Wären da nicht schreiende Babys. Klar – warum nicht einfach mal dein Baby mit auf einen 12,5-Stunden-Flug nehmen?
In Singapur dann umsteigen. Flughafen-WLAN ist bescheiden. Ich ärgere mich später, dass ich nicht in den Schmetterlingsgarten dort gegangen bin – auf der Rückreise habe ich nämlich deutlich weniger Umsteigezeit.
Endlich wieder Einreisegebühren!
Die Einreise nach Bali läuft in drei Schritten:
- Du zeigst deinen Pass, dein Ankunftsflugticket (das Rückflugticket wird entgegen anderslautender Aussagen nicht benötigt) und deinen Impfnachweis (z.B. das gelbe Buch)
- Du zahlst 5×105 Rupiah bar. Alternativ kannst du auch einen fixen Betrag in einer von etwa 15 bis 20 Währungen zahlen, z.B. 34 Euro. Es werden wie immer im Ausland bei Fremdwährungen nur Scheine angenommen. Du bekommst Wechselgeld in Rupiah, in meinem Fall 2,37×105.
- Du erhältst einige Stempel in den Pass
Wer geimpft ist, braucht keine Tests mehr. Zum Zeitpunkt der Reisebuchung im März brauchte man noch vier Tests: Einen max. 48 Stunden vor Abreise, einen bei Ankunt und je einen nach 3 und 5 Tagen. Kosten waren 2,75×105 Rupiah, also viel günstiger als bei uns.
Endlich wieder Geld umtauschen!
Ihr habt es schon gesehen: Rupiah sind wenig wert. So wenig, dass ich hier der Übersichtlichkeit halber auf die wissenschaftliche Notation wechsle.
Ein Euro gibt gerade offiziell rund 1,55×104 Rupiah, in den Wechselstuben aber teils den besseren(!) Kurs von 1,57×104. Eine Einheit Geld ist also sehr wenig wert, sechsstellige Preise sind an der Tagesordnung, Hotelübernachtungen liegen in der Größenordnung von Millionen Rupiah.
Endlich wieder Roaminggebühren!
Ich habe mir vor Abflug eine SIM-Karte vorbestellt. Die kann in diversen Läden des Anbieters (Telkomsel, der größte Netzbetreiber) abgeholt werden. Der unserem Hotel (Oasis Sanur) nächste ist 6,2 Kilometer entfernt. Auf dem Weg regnet es recht ordentlich. Und dann erfahre ich an dem geöffneten Verkaufsstand, dass ich als Tourist meine SIM-Karte nur in dem Gebäude (GraPARI) hinter dem Verkaufsstand bekommen kann – das wegen des Feiertags heute geschlossen hat.
Danke für nichts! Also den Weg wieder zurücklaufen.
Ich treffe zufällig die anderen vor einem Restaurant (Retro) unweit des Hotels. Nasi Goreng (es ist nicht scharf, aber auch nicht besser als das Tiefgefrorene in Deutschland), Milkshake und (selbst gemachter?) Eistee kosten zusammen 1,16×105 Rupiah, also knapp 7,50 Euro. Ich habe aber unterwegs auf dem Rückweg in einer Garküche für einheimische Nasi Goreng für 1,5×104 gesehen, also für unter einem Euro.
Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare zu dieser News.